72 Stunden unterwegs im Mostviertel
Ob Radeln entlang der smaragdgrünen Ybbs, eine Ötscher-Gipfelwanderung mit 360-Grad Rundumblick oder der Besuch des geheimnisvollen Urwalds – im Mostviertel folgt ein Naturspektakel dem anderen.
Zwischen der Donau und dem Ötscher, mittendrin im vielfältigen Niederösterreich, liegt das Mostviertel. Im Norden laden sanfte Ebenen und Hügel zum Spazieren und Radfahren durch ehrwürdige Birnbaumzeilen ein, während im Süden die Alpen die Landschaft dominieren und zum Gipfelstürmen inspirieren. Um am Ende nicht das Gefühl zu haben, man hätte etwas verpasst, haben wir ein Programm für 72 Stunden zusammengestellt.
Tag 1 – Das Wahrzeichen des Mostviertels
Am Morgen besuchen wir die Ortschaft Lackenhof, die am Fuße des 1.893 Meter hohen Ötschers liegt. Der weithin sichtbare Berg zählt nicht nur zum höchsten Gipfel der Region, sondern ist zugleich das Wahrzeichen des Mostviertels. Zuerst erkunden wir allerdings das Tal. In den Wäldern rund um die Talstation des Ötscherlifts findet sich der 3D-Bogenparcours. Hier kann man auf insgesamt 52 Stationen sein Talent fürs Bogenschießen auf die Probe stellen. Keine Ausrüstung mit dabei? Kein Problem. Vor Ort hat man die Möglichkeit, sich alles auszuleihen.
Wer sich dabei nicht vollkommen verausgabt, der hat noch genügend Energie für die Ötscher-Besteigung im Anschluss. Genusswanderer können eine Abkürzung mit dem Sessellift wählen und zum Ötscherschutzhaus bergauffahren. Auf der Sonnenterrasse kann man sich mit regionaler Kulinarik verwöhnen lassen und danach gestärkt die eineinhalb-Stunden-Wanderung zum Gipfel angehen. Der Aufstiegt lohnt sich. Denn am Ende wartet ein sagenhafter Rundumblick. Im Anschluss geht es zurück ins Tal. Im nahen Göstling an der Ybbs, im 4-Sterne-Hotel Fahrnberger, können sich die müden Muskeln in der finnischen Zirbensauna und im Aroma-Dampfbad erholen.
Tag 2 – Radfahren entlang der Ybbs
Am zweiten Tag der Erlebnistour schwingen wir uns aufs Rad und erkunden den Ybbstalradweg. Mit seiner Länge von 107 Kilometern verbindet der Radweg nicht nur die Donau mit dem Lunzer See, sondern auch die milden und wilden Seiten des Mostviertels.
Das Herzstück der Radstrecke ist der 55 Kilometer lange Abschnitt zwischen Waidhofen an der Ybbs und Lunz am See. Der Radweg gilt als einer der schönsten Mitteleuropas. In Waidhofen an der Ybbs durchquert man den historischen Stadtkern und passiert mittelalterliche Wehranlagen. Weiter geht es über pittoreske Rundbogenbrücken, durch eine wildromantische Schlucht, vorbei an historischen Schmieden und am smaragdgrünen Wasser der Ybbs entlang. In Lunz am See wartet der Lunzer See, der einzige Natursee Niederösterreichs. Hier haben die Radfahrer die Qual der Wahl: Ob plantschen, Boot fahren oder einkehren – am Lunzer See kann jeder seine wohlverdiente Belohnung genießen. Um wieder zurück zum Startpunkt zu gelangen, gibt es den Radtramper-Bus und das Ybbstal-Radtaxi.
Tag 3 – Einer der größten Urwälder Mitteleuropas
Dieser Tag steht im Zeichen der Natur: Zuerst erkunden wir das 25 Hektar große Hochmoor Leckermoos, das am Rande des Wildnisgebiets Dürrenstein-Lassingtal liegt. Moore sind sensible Ökosysteme, die voller Geheimnisse stecken. Das eine oder andere wird auf dem 45-Minuten-Rundweg mittels 11 Stationen und Infotafel gelüftet. Weil frische Luft hungrig macht, sollte man sich die Jausenstation Ablass der Familie Zettel in Göstling nicht entgehen lassen. Im 300 Jahre alten Bauernhaus warten ein hausgemachtes Holzofenbrot und Spezialitäten vom eigenen Rind, Lamm und Schwein. Im Obergeschoss findet sich ein Museum, das zeigt, wie die Bauern der Region anno 1900 gelebt haben.
Im Mostviertel befindet sich einer der größten Urwälder Mitteleuropas, der Urwald Rothwald. Teile des 400 Hektar großen Naturareals sind so schwer zugänglich, dass sie nie durch die Forstwirtschaft berührt wurden und in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben sind. Hier wachsen bis zu 600 Jahre alte Fichten und bis zu 450 Jahre alten Buchen, dazwischen tummeln sich rund 70 Vogelarten. Das „Haus der Wildnis“ in Lunz am See führt mithilfe Virtual-Reality-Brillen und 180-Grad-Kino durch den mystischen Wald – ohne die sensible Tier- und Pflanzenwelt zu stören. Am Ende der Reise empfiehlt sich ein entspannender Spaziergang – am besten rund um den Lunzer See.
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