72 Stunden unterwegs in den Wiener Alpen
Die hinreißende Bergwelt mit Semmering, Rax, Schneeberg und Wechsel sowie die sanften Hügel der Buckligen Welt – das sind die Wiener Alpen. Hier wird geklettert, gepicknickt und gerodelt, aber auch für Kultur und Aha-Momente ist gesorgt.
Weniger als eine Autostunde südlich von Wien lässt sich in den Wiener Alpen viel entdecken. Bereits im 19. und 20. Jahrhundert fanden rund um Reichenau an der Rax Künstler und Intellektuelle wie Dramatiker Arthur Schnitzler und Psychoanalyse-Begründer Sigmund Freud Inspiration. Noch heute kann man hier Natur und Kultur gleichermaßen genießen. Aber alles der Reihe nach, unser Programm für drei Tage lässt ohnehin keine Wünsche offen.
Tag 1 – Vom gemütlichen Picknick zum abenteuerreichen Naturspielplatz
Wie lässt sich das perfekte Wochenende besser einläuten als mit einem gemütlichen Picknick draußen in der Natur? Genau deswegen beginnen wir das Abenteuer auf Schloss Wartholz in Reichenau an der Rax und der acht Hektar großen Picknickwiese. Hier, am Ufer der Schwarza, stehen Strandkörbe bereit, um Picknickern ein bisschen Sonnenschutz und gemütliche Sitzplätzchen zu bieten. Und was in den Picknickkorb kommt – ob Käse aus der Region, Champagner, hausgeräucherte Forelle oder vegane Mandelcreme – kann man bei der Reservierung gleich mitbestimmen.
Nach der genussvollen Stärkung geht es mit neuer Energie in 30 Autominuten weiter nach St. Corona am Wechsel. Hier befindet sich die Erlebnisarena, ein riesiger Naturspielplatz für Erwachsene und Kinder. Es darf geklettert, balanciert und auf Trampolinen gehüpft werden. Außerdem gibt es einen eigenen Mountainbike-Park. Und zum Abschluss darf natürlich eine lustige Fahrt auf der Sommerrodelbahn nicht fehlen. Beim „Corona Coaster“ saust man eine Länge von 850 Meter mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h hinab – mit Steilkurven und Kreiseln inklusive. Kinder ab acht Jahren dürfen auch schon alleine rodeln. Und das Schönste: Wenn man unten angekommen ist, kann man sich wieder hinaufziehen lassen – und der Spaß beginnt von vorne. Am Abend erwartet die Gäste eine Heurigenjause: ein Kisterl für zwei Personen im Paradies der Blicke.
Perfekt abgerundet wird der Erlebnistag mit einem guten Gläschen Wein im Hotel. Strategisch gut gelegen für weitere Wiener-Alpen-Ausflüge ist das Hilton Garden Inn in Wiener Neustadt. Es befindet sich in einem zentral gelegenen, ruhigen Park durch den man zu Fuß in die schöne Altstadt gehen kann.
Tag 2 – Von historischen Baudenkmälern zum herausfordernden Waldseilgarten
Wir brechen in Richtung Semmering auf, der die Grenze zwischen den Bundesländern Niederösterreich und Steiermark bildet. Mit der Seilbahn geht es auf 1.350 Meter, wo sich der Waldseilgarten Hirschenkogel befindet. Der Abenteuerspielplatz ist in sechs Teile gegliedert. Hier gilt: Je höher eine Etappe liegt, desto schwieriger und länger ist sie auch. Tipp: Ein bisschen schwindelfrei sollte man für den Spaß schon sein und gutes Schuhwerk ist Pflicht. Die Ausrüstung zum Klettern gibt´s vor Ort zum Ausleihen. Wer sich nach der Anstrengung belohnen und von regionalen Schmankerln verzaubern lassen möchte, sollte im rund zwei Kilometer entfernten Panoramarestaurant Liechtensteinhaus einkehren. Es befindet sich am Gipfel des Zauberbergs Semmering.
Danach brechen wir zu einem Streifzug durch Wiener Neustadt auf. Die Stadt ist es wert, etwas genauer unter die Lupe genommen zu werden – vor allem aus bauhistorischer Sicht. Die Kasematten Wiener Neustadt sind ein Architekturjuwel, dessen Ursprünge bis ins späte 12. Jahrhundert – in die Zeit der Stadtgründung – zurückreichen. Im Zuge der Revitalisierung für die Niederösterreichische Landesausstellung 2019 wurden zahlreiche archäologisch wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Nach der Landesausstellung fungieren die Kasematten als multifunktionales Veranstaltungs-, Kultur- und Kongresszentrum. Es empfiehlt sich, einen Blick in das Programm der Kasematten zu werfen. Auch eine Führung durch den Wasserturm, das Wahrzeichen der Stadt, der auch über 110 Jahre nach seiner Errichtung noch Teil der lokalen Wasserversorgung ist, ist bemerkenswert. Hat man die 200 Stufen im Inneren erklommen wird man mit einem tollen Blick auf die Stadt belohnt.
Tag 3 – Vom heilsamen Sprudelbad zum Paradies für Naschkatzen
Am Abreisetag starten wir in der kleinen Kurgemeinde Bad Schönau, die in der sanften Hügellandschaft der Buckligen Welt eingebettet ist. Bekannt ist der Ort für seine Heilquelle, deren Wasser mit natürlichem Kohlesäuregas angereichert ist – eine Einzigartigkeit in Österreich. Das Gas wird in Heilbehandlungen gegen Durchblutungsstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt und spielt beim Stoffwechsel des Körpers eine wichtige Rolle. Was diese natürliche Kohlensäure noch alles kann, erfahren wir im „Sconarium“: In der interaktiven Erlebnisausstellung wird die Geschichte von Kohlensäuregas erzählt, vom Urknall bis heute.
Danach geht es in den Erlebnispark Krumbach. Nicht nur Kinder jubeln hier: Es gibt einen Rutschenturm, einen Streichelzoo mit freundlichen Ziegen und Hasen, eine Tret-Gokart-Bahn, und in der Wasserwelt kann man sich mit Flossen an einem Seil entlanghangeln. Naschkatzen kommen auch wegen der Spezialitäten der Eis-Greisslerei hierher, die mitunter auch sehr kreative Geschmacksrichtungen wie Bärlauch, Butterkeks oder Kürbiskernöl im Sortiment hat. Die Milch für die Speiseeis-Köstlichkeiten stammt übrigens direkt von den Kühen, die auf den Krumbacher Wiesen weiden. Ein dazu passender Publikumsmagnet im Erlebnispark ist die Eis-Zeitreise. In einem alten Zugabteil kann man alles über Speiseeis – von den Anfängen im alten China bis zum heutigen Tag – erfahren. Und anschließend geht’s ab in die Versuchsküche, wo man Eis probieren kann, das noch gar nicht am Markt ist. Ein süßer Ausklang für ein Wochenende in den Wiener Alpen!
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