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Ausflüge

Fünf Ausflugsziele in den Nockbergen

In den Nockbergen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Besucher finden hier ein Paradies herrlicher Langsamkeit.

Grasende Rinder vor der Bergkulisse. (Bild: Peter Podpera)
Foto: Peter Podpera
Grasen im Paradies; Rinder in den Nockbergen.

Der Nationalpark Nockberge, eine einzigartige Hochgebirgslandschaft inmitten des größten Fichten-, Lärchen-, und Zirbenwaldes der Ostalpen, liegt in den Gurktaler Alpen in Kärnten. Er umfasst ein Gebiet von 185 Quadratkilometern, davon sind 77,3 Quadratkilometer Kernzone mit Almbereich und Gipfelzonen. 1979 wurde mit dem Bau der Nockalmstraße begonnen. Die kurvenreichen 35 Kilometer sind mautpflichtig und von Anfang Mai bis Ende Oktober befahrbar. Zwischen 18 Uhr und 8 Uhr gilt ein Motorrad-Fahrverbot (Mautstellen in der Innerkrems und der Ortschaft Ebene Reichenau). Mit der Straße sollte in den Nockbergen ein Skigebiet mit 18 Seilbahnen und zwei Hoteldörfern entstehen. 94 Prozent der Bevölkerung stimmten dagegen. Eine kluge Entscheidung. So blieb alles beim Alten.

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1. Besuch auf einem urigen Almparadies

„Rehe und Hirsche soll man schießen, e’ sie flüchten in den Wald, junge Mädchen soll man küssen, e’ sie runzlig werden und alt.“ So steht es geschrieben auf einem Spitzendeckerl im Gastzimmer auf der Lamprechthütte. Auf 1.700 Metern gleich unterm Langnock (2.109 Meter) kann sich der Hungrige die Forellen selbst aus dem Teich holen. Falls er Lust dazu hat. Ein uriges Almparadies mit 150 Kühen, 15 Pferden, grandioser Hüttenkost zwischen Kaiserschmarren und Schwarzbeerschnaps und einer Familie, die „bewusst auf den alten Charakter“ setzt.

Servus Mondpost
Frische Forellen in der Bratpfanne. (Bild: Peter Podpera)
Foto: Peter Podpera
Die Forellen landen direkt vom Teich vor der Hütte in der Pfanne.

2. Harberkas kosten

„Harb“ sagt man in den Nockbergen für salzig, und der Harberkas ist salzig im besten Sinn des Wortes. Dazu herb, würzig, ein rustikales Gustostückerl, das es nur hier in der Gegend gibt. Susanne Winkler, die Bäuerin vom Glabatschhof, macht den Harberkas nach dem Rezept der Schwiegermutter. Am besten schmeckt er ganz schlicht – mit Bauernbrot und Butter. Ein grob gebröselter Geheimtipp der Kärntner Küche.

Susanne Winkler bei der Herstellung des Harberkas. (Bild: Peter Podpera)
Foto: Peter Podpera
Susanne Winkler vom Glabatschbauern macht den Harberkas nach traditionellen Rezepten ihrer Schwiegermutter.

Reinhard und Susanne Winkler
Schwarzwald 60
9545 Radenthein

Tel.: +43/4246/33 78

3. Ein uraltes Bauernbad, das herrlich entspannt

Ob sich in den wuchtigen Lärchenstämmen des Bauernbades auf 1.693 Metern wirklich schon Kaiser Karl der Große von den Strapazen der Macht erholt hat? Soll ruhig so sein. Zumindest solange der Bauch im heißen Wasser liegt und die Hitze der Steine von den Zehen herauf durch den ganzen Körper glüht (nur der Kopf schaut heraus aus den Holzscheiteln) – so lange glaubt man die Geschichte von Karl dem Großen gerne. Seit gut 200 Jahren wird das „Bauernbad im Kar“ von der Familie Aschbacher betrieben. Es gibt sieben Doppelzimmer und 14 Badetröge. In den Gästezimmern flackert nur Kerzenlicht, in der Küche wird mit Holz gekocht. Absolut stressfreie Zone. Zur Entspannung nach dem Bade empfiehlt sich die heilige Dreifaltigkeit der Kärntner Nudelküche: Kasnudel, Fleischnudel, Kletzennudel. Selbstverständlich hausgemacht! Die Badesaison beginnt Mitte Mai und endet Mitte Oktober.

Das Bauernbad der Familie Aschbauer. (Bild: Peter Podpera)
Foto: Peter Podpera
Die Bauern gehen schon seit Generationen ins Karlbad, um das Immunsystem zu stärken. Die Familie Aschbacher betreibt die urtümliche Almhüttenversion einer Wellnessoase schon seit mehr als 200 Jahren.

Karlbad an der Nockalmstraße
St. Peter 2
9545 Radenthein

Tel.: +43/664/968 39 26

4. Eine Hütte auf steinalten Fundamenten

Die Penkerhütte kann man das ganze Jahr über mieten. Sie liegt auf 1.790 Metern und gleich neben der Innerkremser Abfahrt. Daher ist sie im Winter nur auf Skiern zu erreichen. Im Sommer führt ein kleiner Weg zwei Kilometer von der Nockalmstraße weg. Die Hütte steht auf jahrhundertealten Fundamenten.

Der Penkerbauer beim Speckschneiden. (Bild: Peter Podpera)
Foto: Peter Podpera
Der ganze Stolz vom Penkerbauern ist sein Speck.

Penkerhütte
Innerkrems 141
9862 Innerkrems

Tel.: +43/4735/284
www.penkerhuette.at

5. Wo die Granaten zu Schönheiten geschliffen werden

Granaten gibt es im kristallklaren Kaningbach, und man findet dort Stellen, wo man bequem ins Wasser steigen kann. Die großen Brocken kriegt man ohnehin nicht raus. Aber auch die kleinen Steine zu sammeln macht Spaß. Sind sie einmal geschliffen, werden die „Blutstropfen der Berge“ zu Schmuckstücken verarbeitet. Übrigens: Damit man die edlen Steine auch im Rohzustand erkennt, ist ein Besuch im Granatium zu empfehlen. In dieser Erlebniswelt darf man gefahrlos unter Aufsicht schürfen – und kann seine gefundenen Schätze hinterher gleich schleifen lassen.

Granaten, die sogenannten Blutstropfen der Alpen. (Bild: Peter Podpera)
Foto: Peter Podpera
Im Kaningbach findet man wertvolle Granaten, die sogenannten Blutstropfen der Alpen.
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