Gasthof Hinterleitner

Im Strudengau gibt es keinen Wein, deswegen ist er nicht so berühmt wie die nahe Wachau. Schön ist er mindestens genauso, nur viel wilder, ursprüng­ licher – auch einsamer. Dass es in dieser wie in der Vergangenheit vergessen wirkenden Gegend ein sehr zeitgemäß bekochtes Wirtshaus gibt, wissen nur wenige.

Der Gasthof Hinterleithner, ein in den 1980er-Jahren in Rustikalbarock modernisiertes Haus mit riesigem Nussbaum, wird von Hans-Jörg, dem Sohn des Hauses, und seiner Frau Angeli betrieben. Sie hat BWL studiert, er kochte jahrelang an der Seite von Christian Petz, einem der besten Köche des Landes. Das merkt man.

Millefeuille von der Gewürzforelle ist eine riesige Portion vom roh marinierten Fisch – ebenso zart wie nachhaltig gewürzt, dazu gibt es aromatisch funkelnden Kräutersalat und ein paar Löffelchen Saiblingskaviar. Rehbock, die nicht zu schüchtern angebratene Nuss in dunkelrosa, wird mit kurz sautierten Steinpilzen und Erdäpfelravioli kombiniert. Aber was für welche: Ganz dünner, elastischer und doch bissfester Teig, darunter eine scheinbar bescheidene Fülle, deren wunderliche Cremigkeit pure Glückseligkeit vermittelt.

Geschmortes Milchlamm würzt Hinterleithner subtil mit Ras el-Hanout, bevor er es ebenfalls in diesen fantastischen Pastateig packt. Dazu gibt’s Bohnenragout und ganz zarten, duftigen Lammjus. Schweinsbraten samt Erdäpfelknödel und Speckkraut gibt es nur am Wochenende.

Spezialitäten in der Übersicht

• Millefeuille von der Gewürzforelle

• Rehbock

• Steinpilz- und Erdäpfel-Ravioli

• Geschmortes Milchlamm

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Ein Wirtshausbesuch aus „Unsere liebsten Wirtshäuser“, erschienen im Servus-Verlag.