Herbstarbeiten im Garten
Von Düngen bis Baumrinden-Schutz: Gärtner und Servus-Experte Johannes Käfer erklärt, worauf es ab Herbst im Garten ankommt.
1. Richtiges Düngen im Herbst
Im September und Oktober sollte ein letztes Mal gedüngt werden. Verwenden Sie dabei Dünger mit geringem Stickstoffanteil, aber viel Kalium. Im Fachhandel werden bereits spezielle Herbstdünger angeboten. Besonders wichtig ist so ein Spezialdünger bei der Rasendüngung. Das Kalium macht die Gräser widerstandsfähiger gegen Kälte und Krankheiten. Für Stauden und Gehölze können Sie Patentkali verwenden. Zimmerpflanzen sollten Sie ab Herbstbeginn nur mehr alle zwei bis drei Wochen düngen, Orchideen noch seltener.
2. Richtiges Gießen im Herbst
Viele schwören auf kräftiges Gießen von immergrünen Gehölzen vor dem Winter. Seien Sie dabei aber vorsichtig. Nadelgehölze können zum Beispiel mit Trockenheit wesentlich besser umgehen als mit zu viel Nässe. In Gefäßen ist die Gefahr des Austrocknens sicher größer, darum sollten Sie solche Pflanzen auch öfter kontrollieren. Jene immergrünen Gehölze, die im Garten stehen, benötigen meist keine außerordentlichen Wassergaben.
3. Bäume und Sträucher verpflanzen
Der Oktober ist neben dem Frühling die Hauptsaison zum Verpflanzen von Bäumen und Sträuchern – ganz egal, ob Sie Pflanzen in Ihrem Garten an einen anderen Platz umsetzen wollen oder ob Sie eine Neupflanzung vornehmen möchten. Wenn Sie vorhaben eine Laubhecke zu pflanzen, dann bekommen Sie im Spätherbst sehr günstige, junge Gehölze.
Hainbuche, Rotbuche, Liguster eignen sich für die Herbstpflanzung sehr gut, sie sind im Herbst wurzelnackt, also ohne Erde, erhältlich. Das hat erstens einen Preisvorteil, zweitens können Sie größere Mengen leicht transportieren. Sie müssen sie lediglich vor oder nach dem Einpflanzen stark, also um mindestens ein Drittel, zurückschneiden.
4. Winterschutz anbringen
Manche Pflanzen benötigen während der kalten Jahreszeit Schutz gegen die Kälte. Dabei ist es wichtig, dass Sie diesen Schutz nicht zu früh anbringen. Denn ist der Winter sehr mild, kann es Pflanzen, die eingepackt sind, zu warm werden. Unter der Hülle beginnt es mitunter richtiggehend zu dampfen und das kann die Pflanzen schädigen. Starken Winterschutz benötigen ohnedies nur sehr empfindliche Pflanzen wie zum Beispiel die Seidenakazie, der indische Flieder, der Feigenbaum oder verschiedene, winterharte Palmen.
Hortensien und Rosen sind pflegeleichter. Rosen werden im unteren Bereich mit lockerer Erde angehäufelt und zwischen die kahlen Triebe der Bauernhortensie stopfen Sie trockenes Laub. Das können Sie bereits nach dem Laubfall machen.
5. Pilzkrankheiten vorbeugen
Sammeln Sie im Zuge der Herbstarbeiten kranke Pflanzenteile, schimmelige Früchte, geschädigte Blätter oder welke Triebe ein und entsorgen Sie diese im Hausmüll. Warum? Weil auf diesen Teilen gerne Pilzkrankheiten überwintern, die die Pflanzen im nächsten Jahr aufs Neue befallen. Gerade der Buchs ist in letzter Zeit häufig Opfer solcher Krankheiten. Saugen Sie bei trockener Witterung das abgefallene Laub mit einem Industriestaubsauger auf, das ist eine sehr gute Methode. Sie werden merken, dass der Buchs viel gesünder austreibt und wächst.
Weiters sollten Sie im Herbst den Buchs noch einmal gründlich nach Buchsbaumzünsler-Raupen untersuchen. Wenn Sie den Falter entdecken, spritzen Sie etwa 14 Tage später mit Xen Tari, mischen Sie dazu etwas Zucker, um alle Raupen gut zu erreichen.
Um die Obstbäume gesund zu halten sollte auch kein Fallobst liegen bleiben. Entfernen Sie auch gewissenhaft trockene Fruchtmumien aus der Krone.
6. Obstbäume schützen
Die Rinde junger Bäume ist im Winter ein Leckerbissen für Hasen und Rehe. Im Fachhandel gibt es speziellen Verbisschutz, den Sie am Stamm anbringen können. Ein Drainageschlauch oder ein feinmaschiger Draht tut es aber auch.
Die Stämme von jungen Steinobstbäumen sollten Sie im Spätherbst mit einem weißen Stammanstrich behandeln. Die weiße Farbe verhindert während des Winters das Erwärmen des Stammes bei starker Sonneneinstrahlung. Starke Temperaturunterschiede können den Stamm schädigen und der Frühling reißt die Rinde auf.
7. Neupflanzung vorbereiten
Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, ein Gemüse- oder Blumenbeet anzulegen, dann warten Sie damit nicht bis in den Frühling. Entfernen Sie jetzt schon den Bewuchs bzw. die Grasnarbe und stechen Sie den Boden tiefgründig um. Bei der Neuanlage ist das umstechen nötig, sonst wird der Boden nicht locker. Der grobschollig umgestochene Boden kann nun über den Winter gut ausfrieren und zerfällt im Frühling zu feinen Krümeln. Dann können Sie auch reichlich Kompost dazu mischen und Ihr Beet ist wunderbar zu bepflanzen.
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