Rudolf Effenberger, Metalldrücker aus dem Waldviertel
Im nördlichen Waldviertel übt Rudolf Effenberger das beinahe vergessene Handwerk des Metalldrückers aus.
Mokkakannen und Kupferkesseln, aber auch Pfannen, Suppenschöpfer, Puddingformen, Tabletts und anderes Küchengerät entstehen auf der Drückbank von Rudolf Effenberger. Seit einiger Zeit kommen auch Oldtimerfreunde in seine kleine Werkstatt in Waidhofen an der Thaya im nördlichen Waldviertel, um sich Scheinwerfer oder Radkappen für ihr Automobil anfertigen zu lassen.
Einer der letzten Metalldrücker in Österreich
Die Anfänge des Handwerks reichen weit zurück. Schon die Römer müssen mit der Technik vertraut gewesen sein, wie archäologische Funde belegen. Heute ist Rudolf Effenberger in Niederösterreich der Letzte, der noch hauptberuflich als Metalldrücker arbeitet. Vom Kupferschmied unterscheidet sich der Metalldrücker insofern, als er das Metall durch Rotation und Druck über einer Model formt, während der Schmied das Stück mit einem Hammer bearbeitet.
Rudolf Effenberger verschließt sich keinem Wunsch, und sei dieser noch so ausgefallen. Einzige Bedingung: Rund muss es halt sein, das zu machende Ding. Und nicht größer als einen halben Meter im Durchmesser. Verkauft werden die Sachen direkt ab Werkstatt auf Bestellung und in einer Handvoll ausgewählter Haushaltswarengeschäfte in Wien und im Onlineshop Servus am Marktplatz.
Mokkakannen und Räucherpfannen
Aushängeschild des Betriebs sind die zierlichen Mokkakannen, in denen Türkischer Kaffee zubereitet wird. Sie haben sich in ihrer typischen Form kaum verändert, seit sie nach den Türkenbelagerungen auch in unserer Heimat Einzug hielten.
Ebenso nahezu unverändert sind die Geräte, mit denen Rudolf Effenberger die Kännchen herstellt. Die Schlagschere etwa ist mehr als 100 Jahre alt und gehört zu den jüngsten seiner Maschinen.
Am liebsten arbeite ich ohne Handschuhe. So kann ich das Material am besten spüren.Rudolf Effenberger
Bei der Arbeit setzt Rudolf Effenberger auf das Gefühl. Und so arbeitet er am liebsten ohne Handschuhe. Denn so kann er am besten spüren, wie das Material sich verändert und bewegt.
Pflegetipps für Kupfergeschirr
Die Reinigung im Geschirrspüler ist für Töpfe und Pfannen aus Kupfer tabu. Am besten spült man sie von Hand und trocknet sie anschließend mit einem weichen Tuch ab. Wer den Kupferglanz seiner Töpfe und Kannen erhalten möchte, kann auf spezielle Kupferpflegemittel oder einfache Hausmittel zurückgreifen. Zitronensaft und Essig etwa bringen den Glanz zurück.
Übernommen hat Rudolf Effenberger den vom Großvater in Wien gegründeten Betrieb seinerzeit von seinem Vater. Schon seit 1908 versteht sich die Familie auf die Bearbeitung des weichen Metalls Kupfer, das nach einer feinfühligen Handhabung verlangt. Vor einigen Jahren zog Rudolf Effenberger nun von Wien ins nördliche Waldviertel – und übersiedelte die gesamte Werkstatt mit mehr als tausend Modeln mit.
Rudolf Effenbergers treue, zufriedene Kundschaft scheut den längeren Weg ins Waldviertel zum Glück nicht . Schließlich wissen die Kunden, dass der Meister aus Metall Gegenstände erschafft, die man heutzutage nur noch selten findet. „Ja, dass es so was noch gibt!“, hat Rudolf Effenberger schon tausendfach gehört – und trotzdem freut ihn der Satz jedes Mal aufs Neue.
Servus-Tipp: Die edle Mokka-Kanne und die traditionelle Räucherpfanne aus Kupfer von Metalldrücker Rudolf Effenberger finden Sie direkt in unserem Online-Shop Servus am Marktplatz. Hier gibt es auch Schöpfer aus Kupfer von Rudolf Effenberger.
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