Tagebuch mit Fadenbindung
Ein selbst gemachtes Tagebuch mit einfacher Fadenbindung und einem Deckblatt aus gemustertem Schrankpapier ist ein würdiger Hüter unserer vertraulichsten Gedanken.
Es gibt Gefühle und Erlebnisse, die möchte man nicht einmal mit der besten Freundin oder dem besten Freund teilen. Und schon gar nicht mit den eigenen Eltern. Vielleicht eine erste Verliebtheit, ein lange ersehnter Kuss oder auch eine ungerechte Fügung des Schicksals? Ein Tagebuch birgt die Höhen und Tiefen des Lebens. Hier sind unsere schönsten Erinnerungen und die geheimsten Gedanken gut aufgehoben.
In unseren Breiten wurde das Tagebuchschreiben übrigens in der Renaissance modern. Begünstigt von der zunehmenden Verbreitung von Papier, gab es in der Phase zwischen dem Mittelalter und der Neuzeit nicht nur technische Neuerungen zu verarbeiten, auch das gesellschaftliche Umdenken brauchte ein Medium, in dem man seinen Gedanken freien Lauf lassen konnte.
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Das braucht's
20 Bögen Papier in A4
Baumwollgarn
Nadel
Falzbein
Ahle
Bienenwachs
Karton für Einband und Schablone
Schrankpapier
Kleber
Bleistift
Schere
So wird das Tagebuch gebunden
Die einzelnen Papierbögen mittig falten und jeweils 4 Bögen zu einer Lage ineinanderlegen. Wir haben 5 Lagen.
Mit dem Falzbein den Bug jeder einzelnen Lage feststreichen.
Auf einem Streifen Karton (Schablone) in der Höhe der Lagen die Aufteilung für die Löcher einzeichnen – 1,5 cm vom Rand oben und unten und noch 4 Löcher dazwischen, je nach gewünschtem Muster der Bindung. Jede einzelne Lage mit der Ahle am jeweiligen Falz gemäß Schablone durchstechen.
Für das vordere Deckblatt einen Bogen A4-Karton mittig falten und mit Schrankpapier bekleben. Auch für das hintere Deckblatt einen Karton falten. Wir haben ihn nicht beklebt und ungemustert belassen.
Vom Garn locker 5-mal die Höhe des Buches abschneiden.
Den Faden mit Bienenwachs einwachsen und in die Nadel fädeln.
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Das Deckblatt und die erste Lage bündig übereinanderlegen und mit der Fadenbindung beginnen. Für die erste Lage führen wir die Nadel von außen nach innen und beim nächsten Loch wieder heraus. Die zweite Lage wird dann so an die erste gebunden: Wir legen die zweite Lage auf die Erste und führen die Nadel in die zweite Lage ein und zwar in das Loch, das über dem liegt, aus dem wir gerade herausgekommen sind. Und steigen dann durch das nächstliegende Loch wieder aus. Und so wird weiter gebunden, abwechselnd zwischen Lage 1 und Lage 2. Die weiteren Lagen werden ähnlich gebunden: Hier führen wir die Nadel in das erste Loch hinein, durch das zweite wieder heraus und dann in den Lagenzwischenraum der vorigen zwei Lagen. Anschließend gehen wir um die Bindung herum, kommen heraus und führen die Nadel in das Loch hinein, aus dem wir gerade herausgekommen sind. Diese Schritte werden wiederholt, bis alle Lagen miteinander verbunden sind.
Eine exakte Anleitung findest du im Video.
Jetzt die Deckblätter auf der Vorder- und der Rückseite miteinander verkleben.
Zu guter Letzt nur noch die überstehenden Fäden verknoten.