Mit Rückenwind zum Höhenflug
Während ihrer Schulzeit machte Christina Luschin keine guten Erfahrungen mit Lehrern. Ihren Schülern soll es anders gehen. Daher hat sie ein Lernkonzept erstellt, das Neugier und Wissensdurst fördert.
Wenn man Christina Luschin fragt, was ihr an ihrem Job am besten gefällt, bekommt man die Antwort: „alles“. Und das hat bei ihrem Beruf eine besonders breite Bedeutung: In ihrer Sprachlounge Bleiburg bringt die Kärntnerin Jung und Alt Englisch und Italienisch bei. Sie dolmetscht Gerichtsprozesse genauso souverän, wie sie Speisekarten stilsicher übersetzt, und sie bildet sich ständig fort. Besonders unter Druck blüht Christina auf. Je schwerer die Vokabel oder je anspruchsvoller der Auftrag, desto leichter gehen ihr die Sätze von den Lippen.
2016 hat sie sich selbständig gemacht, und inzwischen eilt ihr ein glänzender Ruf voraus. Ihre größten persönlichen Erfolgsmomente sind die positiven Rückmeldungen ihrer Kundschaft, sei es ein erstaunter Richter, der noch nie so eine wasserfallartige Stegreif-Übersetzung gehört hat, oder ein Italienisch-Anfänger, der stolz von seinen ersten Gesprächen im Urlaub berichtet. Eine besondere Anerkennung für ihre Arbeit gab es 2022: die Nominierung für den Unternehmerinnen-Award, bei dem sie ohne große Erwartungen mitgemacht hatte. Eine Bestätigung für Christines Credo:
Wenn man mit Erfolgen nicht rechnet, dann kommen sie erst recht.Christina Luschin
Zweifler machen stark
Dabei war Erfolg für die Kärntnerin lange nicht selbstverständlich. Ihre schulischen Leistungen beschreibt sie als durchschnittlich. Zusätzlich hatte sie eine Schwäche in Mathematik. Immer wieder hörte sie von Lehrern, dass sie die Matura nicht schaffen würde. „Wenn man mir so etwas sagt, dann fange ich erst recht an, wie ein Stier mit den Hufen zu scharren“, sagt Christina.
Die Matura hat sie geschafft, genauso ihr Studium in Englisch und Italienisch, beides Sprachen, zu denen sie zuvor keinen Bezug hatte. Im Gegensatz zu den Lehrerinnen in der Vergangenheit, die vor allem auf ihre Schwächen hingewiesen hatten, förderte die Sprachprofessorin in diesen Fächern Christinas Talent – und die Familie feuerte sie an. Wie wertvoll Rückenwind auf dem Weg zu seiner Berufung ist, hat Christina seitdem verinnerlicht: „Ich kann dankenswerterweise wirklich sagen, dass ich dadurch mein Hobby zum Beruf machen konnte. Deshalb ermutige ich alle meine Schüler, an sich und ihre Ziele zu glauben, egal ob es um das Erfüllen ihres Lebenstraum oder um eine gute Note geht.“
Neue Ziele, gleiches Motto
Auch Christina selbst stellt sich stets neuen Herausforderungen, anstatt sich auf den Lorbeeren des vergangenen Jahres auszuruhen. Um den Zugang zu Sprachbildung niederschwellig zu machen, bietet sie ihre Kurse seit kurzem auch über ihre Internetseite an. „Mir gefällt es, diesen Funken Leidenschaft für die Sprache von A nach B zu bringen – und ich möchte zeigen, dass das auch ganz gemütlich ohne Druck von zu Hause aus geht.“ Deshalb möchte Christina, dass ihr Online-Angebot verstärkt in Anspruch genommen wird. Und wenn man sich ihre bisherige Erfolgsgeschichte ansieht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ihr wieder gelingt, was sie sich in den Kopf gesetzt hat.