Das Sarntal - Speckrevoluzzer und Striezelkönigin
ServusTV “Heimatleuchten” entdeckt das beschauliche Südtiroler Sarntal. Dabei treffen wir auf besondere Menschen und lauschen ihren Geschichten über altes Handwerk und neue Ideen.
Lust auf mehr Geschichten aus der Heimat? Bei uns gibt es ab sofort die besten Folgen "Heimatleuchten" hier auf einen Blick.
Das Südtiroler Sarntal, das sich von Bozen nach Norden hin bis zum Penser Joch erstreckt, ist ein stiller Ort, schützend umgeben von den Sarntaler Alpen. Die Uhren ticken in dem knapp 40 km langen Tal etwas anders als im Rest des Landes. Früher wurde gar gesagt, die Sarntaler seien der Zeit hinterher. Heute ist ihr beschauliches Leben für viele zukunftsweisend.
Die Sendung „Heimatleuchten“ ist immer freitags ab 20:15 Uhr auf ServusTV zu sehen. Weitere Infos und die Sendungen zum Nachsehen gibt es auf servustv.com/heimatleuchten.
G’sund, frei und zufrieden
Glückliche Schweine machen den besten Speck der Welt. Davon ist die Familie von Jungbauer Benjamin Kral überzeugt. Doch der Weg dorthin ist langwierig. Die Aufzucht genauso wie das Räuchern benötigt viel Zeit. Zeit, die man sich im Sarntal noch nehmen darf. Dazu kommt überliefertes Wissen und bewährte Erfahrung.
Des beste Leben einfach hob’n.Benjamin Kral, Jungbauer
Kraft und Ruhe holt sich Robert Thurner von seinen Bienen. Gemeinsam mit seiner Frau Reinhilde Thurner baut er auch selten gewordenes Gemüse an, wie den Knollenziest etwa. Die eingelegten und eingekochten Raritäten verkaufen die Bauern beim Sarntaler Wochenmarkt. Für viele Landwirte der Region ist er eine wichtige Einnahmequelle.
Der Frage, wie man den perfekten Sarntaler Striezel macht, beantwortet uns Maria Premstaller von der Bäuerinnen Gruppe “Ollerhand Selbergmochts”. Roggenmehl, Salz, Milch, Wasser, Schnittlauch und Hefe, mehr braucht es für das schmackhafte Stück Brauchtum. Und vermutlich die richtige Anleitung. Irgendwie grenzt es dann doch an ein Wunder, dass sich der Striezel in zwei Hälften teilt, obwohl es doch nur ein einziges Teigblatt ist.
Das kann man ned erklären.Maria Premstaller, Bäuerin
Das Bayrische hochhalten
Teilweise 80 Jahre alt oder noch älter ist die Tracht der Sarntaler Frauen, denn sie wird von Generation zu Generation weitervererbt. Zu kaufen gibt es die seidenen Schürzen und Tücher für die “Bayrische”, wie die Bauerntracht genannt wird, nicht mehr. Auch die Frisur ist vorgegeben. Bäuerin Ulrike Kienzl trägt diese mit Stolz.
Bei den Männern sticht bei ihrer typischen Tracht besonders der Gürtel hervor. In Astfeld hat Katharina Stuefer das Arbeiten mit dem Leder vom Vater und Urgroßvater übernommen. Die Meisterin der Federkielstickerei betreibt ihr Handwerk mit Leidenschaft. Doch bevor sie die aufwendigen Ledergürtel bestickt, muss sie die Pfauenfedern händisch in feine Fäden zerteilen. Wie das gelingt ist das Geheimnis eines jeden Stickereimeisters.
Je breiter der Gürtel, umso reicher der Bauer.Katharina Stiefer, Federkielstickerin
Steile Hänge, grüne Wiesen und karge Berge prägen das Sarntal. Mit Zäunen, die schon seit Hundert Jahren stehen, Bauern, die ihre Saat nach dem Mondkalender ausbringen und hölzernen Schuhen, die einst jeder Hof selbst hergestellt hat.
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