Schlösser, Burgen, Blaues Blut - Folge 1
In „Schlösser, Burgen, Blaues Blut“ besucht ServusTV drei Familien des Hochadels, die uns hinter die ehrwürdigen Gemäuer und in ihr privates Leben blicken lassen.
Lust auf mehr Geschichten aus der Heimat? Bei uns gibt es ab sofort die besten Folgen "Heimatleuchten" hier auf einen Blick.
Adel verpflichtet. So verheißt schon das alte Sprichwort. Ob das heute noch gilt? Auf unserer Reise zur Aristokratie des Landes und ihren Häusern treffen wir drei Schlossbesitzer, die ihr Erbe mit Leidenschaft für die kommenden Generationen bewahren und gelernt haben, ihrer Verpflichtung in einer Republik nachzukommen, die sie eigentlich abgeschafft hat.
Die Sendung „Heimatleuchten“ ist immer freitags ab 20:15 Uhr auf ServusTV zu sehen. Weitere Infos und die Sendungen zum Nachsehen gibt es auf servustv.com/heimatleuchten.
Von falschen Vorstellungen und hohen Erwartungen
Eigentlich gibt es den Adel in Österreich ja schon seit 1918 nicht mehr. Nach einer 800-jährigen Führung durch die Habsburger hat sich unser Land nach dem Ersten Weltkrieg in eine Republik verwandelt und den Adel abgeschafft. Doch auch wenn das Tragen von Adelstitel in der Alpenrepublik nicht mehr gestattet ist: Die Geschichte der Adels-Dynastien und Schlössern lebt in den Nachkommen und den vielen österreichischen Schlössern und Burgen heute im Privatbesitz weiter.
Einer, der seinen Titel mit Stolz und höchst offiziell tragen darf, ist hingegen S. D. Dr. Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein. Er ist zwar in Österreich geboren und Herr der Veste Riegersburg in der Steiermark, doch eigentlich ist der Allgemeinmediziner ein Bürger Liechtensteins und somit ein echter Prinz.
Warum viele Menschen annehmen, dass es eine Selbstverständlichkeit ist, für adelige Familien Schlösser in Stand zu halten, ist ihm ein Rätsel. Zum Glück hat seine Mutter in dieser Hinsicht gute Vorarbeit geleistet. Mit Gastronomie und Kulturveranstaltungen hat I.D. Prinzessin Annemarie von und zu Liechtenstein dem Familienwohnsitz nämlich nicht nur eine gute finanzielle Stütze geschaffen, sie hat ihm auch einen internationalen Namen verschafft.
Spektakulär wohnen auf großem Fuß
Als einstige Sommerresidenz haben die Grafen Goëss Schloss Ebenthal in Kärnten 1704 erworben. Heute lebt Graf Leopold Goëss, Freiherr von Carlsberg, Moosburg und Ebenthal hier mit seiner Frau und den fünf Kindern auf großzügigen 1.600 Quadratmetern. Dass die Größe des Anwesens nicht immer von Vorteil ist, sieht man an den Heizkosten. Und das obwohl das Haus mit einer modernen Heizung ausgestattet ist, verrät uns der Schlossherr. In einem Museum zu leben, war für ihn als Kind selbstverständlich, als Teenager fast unerträglich. Heute ist es für ihn eine Ehre.
Der Stammsitz der Grafen von Goëss liegt in St. Veit an der Glan auf Schloss Karlsberg. Vater Peter Goëss lebt hier den Adel noch in allen Facetten. Nur die politische Karriere, die früher für die Aristokratie selbstverständlich war, führt er mittlerweile nicht mehr aus. Genug zu tun hat die Familie ohnehin. Denn ihre drei Schlösser wollen finanziert und bewirtschaftet werden. An neureiche Oligarchen zu verkaufen, ist für die Familie undenkbar.
Lieber würden wir in den bröckelnden Fassaden hochmütig verweilen.Graf Peter Goëss
Wach geküsst
Über das Inntal wacht mächtig Schloss Tratzberg. In ihrem Besitzer, Graf Ulrich Goëss-Enzenberg, vereinen sich heute gleich zwei Linien des alten Adels. An der Seite von Graf Ulrich Goëss-Enzenberg steht nämlich Gräfin Katrin Goëss-Enzenberg, die in den 90er-Jahren die Moderne in die altehrwürdigen Hallen gebracht hat. Mit der Designerin kam allerdings nicht nur ein Umbau ins Haus, sondern auch Leben. Gemeinsam mit ihren beiden Töchtern bewohnen sie seither das imposante Gebäude und haben es Stück für Stück aus dem Dornröschenschlaf erweckt.
Burgen dienen der Verteidigung, Schlösser zum Wohnen.Graf Ulrich Goëss-Enzenberg
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