Schwarzer Winterrettich: Ernte, Inhaltsstoffe und Rezepte
Der Schwarze Winterrettich ist mit seinen Vitaminen, Mineralstoffen und ätherischen Ölen das ideale Gemüse in der kalten Jahreszeit. Schmeckt gut und ist als Hustensaft ein wirksames Hausmittel.
Rettichsorten gibt es viele. Alle sind scharf-würzig im Geschmack, benehmen sich unkompliziert im Anbau, lassen sich gut lagern und werden nicht zuletzt wegen ihrer heilenden Wirkung geschätzt. Wobei der Schwarze Winterrettich seine gemäßigten Geschwister in allen Belangen übertrifft. Auch die runde Gestalt und seine widerstandsfähige dunkle Schale machen ihn zum erfolgreichen Außenseiter der Familie.
Geschichte
Der Rettich war schon im alten Ägypten ein beliebtes Gemüse. Mit den Griechen und Römern kam die scharfe Rübe vom östlichen Mittelmeerraum nach Germanien und fand in mittelalterlichen Klostergärten Verbreitung.
Schwarzer Rettich wurde vor allem wegen seiner guten Lagerfähigkeit bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts angebaut, auch als vitaminreiche Abwechslung auf dem winterlichen Speiseplan. Dann geriet er in Vergessenheit und wurde erst durch die Renaissance alter Gemüsesorten wieder aktuell.
Je nach Reifezeit unterscheidet man zwischen Sommer- und Wintersorten, wobei sich der Winterrettich durch sein festes weißes Fleisch und die dunkle Haut auszeichnet.
Anbau, Ernte und Lagerung von Winterrettich
Rettich liebt die Sonne und fühlt sich in humusreichem, trockenem Boden am wohlsten. Ab Juni kann man mit der Kultur beginnen und bis August direkt ins Freiland, in ein bis zwei Zentimeter tiefe Rillen, säen. Der Abstand zwischen den einzelnen Reihen sollte etwa zwanzig Zentimeter betragen.
Nach dem Aufgehen der Samen werden die Pflänzchen auf weitere zwanzig Zentimeter Abstand in der Reihe vereinzelt. So haben die Knollen genug Platz, um schön und groß zu wachsen. Auch regelmäßiges Gießen hilft dem Rettich, sich gut zu entwickeln.
Wer ernten will, muss säen. Und das am besten zwischen Juni und August. Bei zu früher Aussaat besteht die Gefahr, dass die Pflanzen keine Rüben ausbilden. Zu spät gesät, sind die Knollen vor den ersten Starkfrösten noch nicht reif.
Kreuzblütler, zu den neben dem Rettich auch Kohl und Radieschen zählen, neigen zu Fruchtfolgekrankheiten. Deshalb sollte man dem Boden eine Pause von zwei bis drei Jahren gönnen, bevor er wieder kultiviert wird.
Durch den Anbau in Mischkultur lassen sich Krankheiten und Schädlinge weitgehend vermeiden.
Gute Nachbarn für Rettich sind Tomaten, Kohl, Karotten, Mangold, Salate, Spinat, Buschbohnen, Erbsen und Erdbeeren.
Je nach Aussaattermin kann von September bis November geerntet werden. Leichter Frost schadet dem Gemüse nicht; bevor es friert, sollten die Knollen allerdings aus dem Boden geholt werden. Eingeschlagen in mit Sand gefüllten Kisten können die Rettiche in einem kühlen, aber frostfreien Keller bis zu sechs Monate gelagert werden.
Rund und gesund
Man sieht es ihm nicht an, aber der Rettich hat in medizinischer Hinsicht einiges zu bieten:
Wegen seines hohen Gehaltes an Vitamin C war er einst auf langen Schifffahrten mit an Bord, um Skorbut vorzubeugen. Heute wissen wir, dass uns Rettich auf dem Speiseplan außerdem mit wertvollen Mineralstoffen wie Kalium, Natrium, Magnesium, Kalzium, Phosphor, Eisen versorgt.
Den typisch scharfen Geschmack verursachen die schwefelhaltigen Senföle Raphanol, Glucoraphanin und Senfölglykosid. Sie wirken antibiotisch und schleimlösend – deshalb bewährt sich der Saft des Schwarzen Rettichs als Hausmittel bei Erkältungskrankheiten, Husten, Heiserkeit und Bronchitis.
Hustensaft selbstgemacht
Den Rettich anschneiden und aushöhlen.
An der Unterseite mit einer dicken Nadel mehrere Löcher einstechen.
Das herausgelöste Fleisch kleinschneiden, mit etwa der gleichen Menge Kandiszucker oder Honig vermischen und wieder in die Rübe füllen.
Nun den Rettich auf ein Glas setzen und für 10 bis 12 Stunden an einen warmen Ort stellen. Dabei werden die ätherischen Öle aus dem Rettichfleisch gelöst und der so gewonnene Sirup im Glas aufgefangen.
Bei starkem Husten empfiehlt es sich, mehrmals täglich einen Teelöffel einzunehmen.
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