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Am Vortag Anis mit Wein in einem Schraubglas vermischen, über Nacht stehen lassen.
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Am nächsten Tag Milch lauwarm erhitzen. Etwas davon mit der Germ, 1 EL vom Zucker und so viel vom Mehl verrühren, dass ein dickcremiges Dampfl entsteht. Mit Mehl bestauben und 15 Minuten gehen lassen.
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Butter in der restlichen Milch schmelzen. Den übrigen Zucker einrühren, Aniswein durch ein feines Sieb dazuseihen und etwas abgeriebene Zitronenschale hinzufügen.
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Mehl und Salz in der Rührschüssel der Küchenmaschine vermischen. Dampfl, lauwarme Flüssigkeit und Dotter zugeben und mit dem Knethaken so lange auf niedriger Stufe kneten, bis sich der Teig vom Rand löst. Zudecken und ca. 1 Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen in etwa verdoppelt hat.
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Mit der Faust zusammenschlagen, nochmals 1 Stunde gehen lassen.
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Den Teig ohne weiteres Mehl auf der Arbeitsfläche kurz zusammenkneten. Zwei Stücke zu etwa 500 g abteilen und 10 kleine zu etwa 100 g. Zu Kugeln schleifen und mit Abstand auf Backbleche mit Backpapier legen. Mit verquirltem Ei bestreichen und noch einmal 30 Minuten gehen lassen.
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Jede Pinze mit einer Schere dreimal tief (ein Drittel der Höhe) einschneiden. Nochmals 20 Minuten gehen lassen. In der Zwischenzeit Backrohr auf 180°C vorheizen.
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Je nach Größe 25–40 Minuten backen. Fertige Pinzen sind gebräunt und klingen beim Draufklopfen auf der Unterseite hohl.
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Überkühlen lassen, entweder lauwarm oder ganz ausgekühlt zur Osterjause essen.
Osterpinze
Die Osterpinze aus Germteig fand ihren Weg aus dem Norden Italiens zu uns. Den Namen verdankt das traditionelle Gebäck im Weihkorb dem Wort pinza für Schere bzw. Zange. Damit werden die typischen Einschnitte erzeugt.
Eigentlich müsste man diesen bezaubernd duftenden Teig ja viel öfter als nur zu Ostern zubereiten. Der über Nacht in Weißwein eingeweichte Anis, die vielen Dotter, nicht zu wenig Butter und lange Gehzeiten machen aus einem vermeintlich einfachen Gebäck eine Delikatesse. Flaumige, leuchtend gelbe Pinzen gehören ohne jeden Zweifel zur steirischen Osterjause, also zum Schinken, zu den Osterkrainern, den Eiern und zum Kren. Sie schmecken aber auch zum Frühstück oder am Nachmittag zum Kaffee. Am Ende der Fastenzeit ein wahrer Genuss.
Ursprünglich kommen sie wohl von weiter südlich, aus Venetien, dem Friaul und Slowenien. Die drei tiefen Einschnitte werden mit einer Schere gemacht. Falls Pinzen übrig bleiben sollten, schmecken sie besonders gut im Scheiterhaufen oder als Pofesen ausgebacken.
Menge | Zubereitungszeit | Gesamtzeit |
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12 Stück | 1 Stunde | 4:30 Stunden |
5 g | leicht angemörserter Anis |
125 ml | trockener Weißwein |
125 ml | Milch |
20 g | frische Germ |
80 g | Staubzucker |
500 g | glattes Mehl |
100 g | Butter |
3 | Dotter |
1 | Bio-Zitrone |
5 g | Salz |
1 | verquirltes Ei zum Bestreichen |