Freigeister am Kamp – unterwegs am krummen Fluss mit Conny Bürgler
ServusTV „Heimatleuchten“ begleitet Conny Bürgler auf ihrem Streifzug entlang des Kamp. Die vielseitige Gegend beherbergt Menschen, die genau wie der Fluss gern einmal andere Wege gehen.
Lust auf mehr Geschichten aus der Heimat? Bei uns gibt es ab sofort die besten Folgen "Heimatleuchten" hier auf einen Blick.
Der „krumme Fluss“, wie der Kamp auch genannt wird, führt durch das niederösterreichische Waldviertel. Er läuft an Zwettl vorbei ostwärts, knickt dann südlich ab, bis er schließlich bei Krems in die Donau mündet. Der kurvige Fluss bietet entlang seiner zahlreichen Zuläufe Menschen ein Zuhause, die genauso vielfältig sind wie die Landschaft rund um den Kamp.
Die Sendung „Heimatleuchten“ ist immer freitags ab 20:15 Uhr auf ServusTV zu sehen. Weitere Infos und die Sendungen zum Nachsehen gibt es auf servustv.com/heimatleuchten.
Von alten Berufen und neuen Wegen
Ernst Kienesberger ist Spiegelmacher, ein seltener Beruf. Das mindert jedoch nicht die Ambition, mit der er das Handwerk, welches er sich selbst beigebracht hat, ausübt. Einzig die Nachfolger sind rar gesät. Denn den bisherigen Anwärtern waren die Verletzungsgefahr und die Strapazen bisher immer zu groß. Neben seiner Profession geht Ernst Kienesberger einer weiteren Passion nach – dem Sammeln von alten Lustern, die er in liebevoller Kleinarbeit wieder zum Glänzen bringt.
Seinen Beruf zur Berufung hat auch Stefan Grossauer gemacht. Vor einigen Jahren hat der heutige Unternehmer begonnen, Paradeiser zwischen die Weinreben seines Großvaters zu setzen. Das Pflanzgut ist in Schönberg am Kamp so gut gediehen, dass immer mehr Sorten gepflanzt wurden. Da er das frische Gemüse damals nicht schnell genug verkaufen konnte, fing er an, es in verschiedensten Formen zu konservieren. Und so war die Grossauer Edelkonserven Manufaktur geboren. Seither hat der Tüftler knapp 150 verschiedene Leckereien kreiert. Darunter finden sich Klassiker, wie das beliebte Basilikumpesto, aber auch außergewöhnliche Kombinationen, wie ein Speckpesto oder ein süßes Minzepesto. Eine Besonderheit der Grossauer Edelkonserven Manufaktur: das Gemüse kommt noch am selben Tag vom Feld ins Glas.
Weiter flussabwärts kommen wir nach Gars am Kamp – ein Juwel inmitten des Waldviertels, Promenade und Kurpark inklusive. Auch hier entstehen ganz besondere Schmankerl, wie zum Beispiel der naturgereifte Schinken von Biofleischer Roman Schober. Den fettreichen Garser Babenbergerschinken macht er aus den im Freiland aufgezogenen Turopolje Schweinen des Demeterbauern Hermann Hager. Gereift wird er im Naturkeller der Burg Gars, natürlich immer unter dem wachsamen Auge des Fleischermeisters in siebter Generation.
Bio-Fleischhauer beschäftigen uns eher mit handwerklicher Kunst. Man muss da a bissi an Vogl a dazu haben.Roman Schober, Fleischermeister
Eine echte Institution ist auch das fast hundert Jahre alte Flussbad Plank am Kamp. Eintritt zahlt man hier nicht, lediglich eine Spende für den Verschönerungsverein. Das historische Freibad dient nicht nur der Abkühlung, auch kulinarisch wird man wahrlich verwöhnt. Auf Angelika und Rene Bachmanns Speisekarte finden sich jedoch für ein Freibad eher untypische Gerichte. Pommes gibt es keine, dafür gesunde Salate, schmackhafte Burger sowie weitere anregende Schmankerl. Und eine dem Kamptal würdige Weinauswahl darf natürlich auch nicht fehlen.
Rund ums Korn
Die traditionellen Mühlen sind über die Zeit immer weniger geworden. Wir besuchen einen der letzten verbliebenen Müller der Region – die Neumayr Mühle in Hadersdorf am Kamp. Die Energie für den Familienbetrieb kommt vom vorbeifließenden Kamp. Und die wird bestimmt noch lange weiter fließen.
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