Bunter Staudenpartner für das Sommerbeet: der Phlox
Der Phlox ist wie ein langer Sommertag: voller Duft und Farbenglut. Seine Blüte nimmt schier kein Ende – und wenn alles passt, wird er so alt wie ein Landpfarrer.
Der Sommer ist die Zeit der vollen Entfaltung. Die Zeit der üppigen, bunten Blüte und des vollen Blätterkleids, die Zeit der starken Düfte und tiefen, glühenden Farben.
Es ist die Zeit, in der der Sommer-Phlox (Phlox paniculata) seine vielen kleinen Tellerblüten öffnet. Keine andere Gartenstaude ist so eng mit dem Hochsommer verbunden wie er. Sein deutscher Name, der sich jedoch nie durchgesetzt hat, lautet Flammenblume und ist eine direkte Übersetzung des Wortes Phlox, das im Griechischen Flamme bedeutet.
Ähnlich wie Flammen leuchten ab Juli auch die hohen, blühenden Sommer-Phlox- Büsche als große, bauschige Farbflecken aus den Beeten und Rabatten der Bauerngärten, und ihr herb-würziger Duft hüllt alles in zuckersüße Wolken. Wochenlang hält diese Pracht, denn die Blüten gehen nicht alle gleichzeitig auf, sondern nach und nach. Wenn die ersten verblüht sind und abfallen, schieben gleich neue Knospen im Inneren der Blütendolde nach und öffnen sich zu neuen Massen kleiner, feiner Tellerblüten.
Gut zu wissen
Wenn man die abgewelkten Blütenstände des Sommer-Phloxes regel- mäßig abzwickt, verlängert man die Blütezeit der Pflanze. Außerdem kann man bei einigen Stielen der Staude schon im Mai und Juni den Haupttrieb kappen. Dann entstehen in den Blattachseln neue, kleinere Blütenstände, die später als die großen Hauptdolden zur Blüte kommen.
Die hohen Stauden des Garten-Phloxes gehören im Herbst bis auf den Boden zurückgeschnitten.
Der ideale Staudenbeet-Nachbar für Phlox ist der ebenfalls aus Amerika stammende Sonnenhut (Echinacea).
Phlox(Phlox paniculata)
Andere Namen: Hoher Phlox, Garten-Phlox, Flammenblume.
Familie: Sperrkrautgewächse (Polemoniaceae).
Blütezeit: Die Hauptblütezeit von Sommer-Phlox ist Juli, August, September und bis hinein in den Oktober.
Standort und Pflege: Phlox setzt man am besten in fruchtbaren, gut mit Feuchtigkeit versorgten, durchlässigen Boden an sonnigen bis halbschatti- gen Standorten. Eine schützende Schicht Mulch tut ihm gut. Verblühte Dolden schneidet man ab und stutzt die Stauden im Herbst nach der Nachblüte ganz zurück.
Das Leben ohne Phlox ist ein Irrtum
Die Heimat des Phloxes ist der Osten der Vereinigten Staaten, von wo aus er sich ab dem 18. Jahrhundert nach Europa verbreitete. Er blüht in reinem Schneeweiß und in verschiedensten Rosa- und Pinktönen, in zartem und kräftigem Lila, dem manchmal ein deutlicher Schuss Blau beigemischt ist, oder in Violett, Lavendel, Magenta und Lachsrosa.
Es gibt heute hunderte Sorten. Auch zweifärbige sind darunter: Die einen besitzen ein dunkles Blütenauge mit hellerem Rand, andere wie die traditionelle dunkelrosa Bauernsorte „Württembergia“ ein helles Auge. Wieder andere wie die weiß-rosa Sorte „Natascha“ sind lustig gestreift wie Faschingsgewänder.
„Das Leben ohne Phlox ist ein Irrtum“, lautet ein berühmtes Zitat des Gartenphilosophen Karl Foerster zur sommerlichsten aller alten Bauerngartenstauden. Karl Foerster nannte den Phlox auch poetisch den „Duft- und Farbenherrscher des Hoch- und Spätsommergartens“.
Bedingungen für blühende Hochform
Der Hohe Phlox, der für Gartenliebhaber zum Sommer gehört wie das Eisessen, ist trotzdem kein Kind südlicher Klimazonen. Am allerbesten gedeiht er in kühleren, regenreicheren Mittelgebirgslagen, in denen der Winter kalt ist, es im Frühjahr genug Feuchtigkeit gibt und die Böden locker, nährstoffreich und durchlässig sind.
In Gegenden wie dem österreichischen und bayerischen Voralpenland, in den nördlichen Regionen der Alpen, in Oberschwaben und in Bayerisch-Schwaben fühlt er sich so richtig wohl. Dort findet man in den Bauerngärten oft riesige, alte Sommer-Phlox-Büsche, die vor Kraft und Gesundheit nur so strotzen. „Solche füllen leicht einen Raum von fast einem Geviertmeter und treiben spielend vierzig, fünfzig oder noch mehr Stiele, von denen jeder eine mächtige Dolde trägt, kuppelartig oder pyramidal geformt und voller Blüten, eine neben der anderen“, schreibt der deutsche Staudengärtner und Gartenbuchautor Christian Grunert (1900–1975) begeistert in seinem Porträt der „Flammenblume“.
Gefällt es dem Phlox an seinem Platz, läuft er zur blühenden Höchstform auf. Aber wehe, die Standort- oder Witterungsverhältnisse verändern sich. Dann reagiert er sofort verschnupft. Ob er im nächsten Jahr genauso üppig blühen wird wie in diesem, weiß man deshalb nie. Auch für Mehltau ist er recht anfällig.
Jedenfalls braucht der Phlox schon einiges an Zuwendung, dann wird er auch „so alt wie ein Landpfarrer“ (Karl Foerster). Vor allem aber braucht er viel Platz, einen tiefgründigen Boden, ab und zu eine Gabe gut abgelegenen Mist und ausreichend Feuchtigkeit.
Ein robuster Verwandter
Besser als der Hohe Sommer-Phlox kann der Breitblatt-Phlox (Phlox amplifolia) mit seinen größeren Blättern mit Trockenheit, Hitze oder schattigen Plätzen umgehen. Er bekommt auch seltener Mehltau und ist insgesamt robuster als sein sehr viel verbreiteterer und berühmterer Verwandter.
In den heimischen Gärten tauchte der Breitblatt-Phlox erst in den letzten fünfzehn Jahren vermehrt auf. Er blüht genauso im Hoch- und Spätsommer und ist nur aus einem Grund noch kein wirklicher Konkurrent für den beliebten Sommer-Phlox: Es gibt ihn einfach nicht in derselben Farben- und Sortenvielfalt.
Der dritte im Bund der sommerblühenden Phloxe ist der Wiesenphlox (Phlox maculata). Sein Vorzug: Mit ihm kann man die Phlox-Blüte schon im Juni beginnen lassen. Mit rund 90 cm Höhe ist er etwas kleiner als die Verwandtschaft, und seine Blüten formen eine dicke, lange Kerze aus vielen Einzelblüten. Auch er ist unbedingt einen Versuch wert.
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