Beim St. Veiter Wiesenmarkt, Perchtoldsdorfer Hütereinzug und Altsteirer Kirtag
Zwischen Autodrom und Festtagskrone. In „So Feiern Wir“ besucht ServusTV drei traditionelle Feste in St. Veit an der Glan, Perchtoldsdorf und Gröbming.
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Wiesenmarkt in Kärnten
In St. Veit an der Glan laufen die Vorbereitungen zum jährlichen Wiesenmarkt auf Hochtouren. Kettenkarussell und Autodrom gehören bei diesem Volksfest einfach dazu. Das wissen auch Silvia Pötscher und ihre Schwester Monika, die das Schaustellergewerbe vom Vater übernommen haben. Gemeinsam meistern sie die intensiven Tage beim St. Veiter Wiesenmarkt - und zwar fast ohne Schlaf und mit unzähligen Überstunden. Belohnt werden sie für ihre Anstrengungen mit lachenden Gesichtern und magischen Momenten.
Es gibt Ehen, die am Autodrom entstanden sind.Silvia Pötscher, Schaustellerin
Auch in St. Georgen am Längsee sind die Jugendlichen eifrig dabei, sich auf den Wiesenmarkt vorzubereiten. Die Studentinnen Katharina Pink und Katrin Burgstaller sind extra dafür aus der Stadt heimgekehrt. Herausgeputzt in der traditionellen Tracht ziehen sie in die Bezirkshauptstadt ein, um alte Volkstänze, wie den anstrengenden Fliegertanz, zum Besten zu geben.
Altsteirer Kirtag
Intimer, aber nicht weniger fröhlich feiert man beim Altsteirer Kirtag im 3.000-Einwohner-Dorf Gröbming. "Echt und steirisch" lautet die Devise bei dem beschaulichen Volksfest mit Freiluftkegeln und frisch gebackenen Rogganen Krapfen.
Die Ursprünge des steirischen Fests reichen mehr als 100 Jahre zurück. Bäuerin Hannelore Haas kennt die Geschichte des Kirtags und erzählt von der gesellschaftlichen Bedeutung, die dieser Tag früher hatte.
Man muass einfach bei seiner Linie bleiben, damit er echt und steirisch bleibt.Daniela Prenner, Vorsitzende Kirtagsverein
Eröffnet wird der Kirtag traditionell mit dem Bierfassanstich. Wer diesen durchführen darf, entscheidet das Glück im Rahmen einer Tombola.
Auch das Tragen der Tracht gehört beim Altsteirer Kirtag einfach dazu, erzählt uns die junge Musikantin Kati Arnsteiner. Dabei präsentiert fast jedes Dorf seine eigenen Farben.
Perchtoldsdorfer Hiataeinzug
Auf eine lange Geschichte blickt der Perchtoldsdorfer Hiataeinzug zurück. Seit rund 300 Jahren wird Weinbau in der Region nahe Wien betrieben und fast genauso lange ist es Brauch, dass die Hiata (Hüter) des Weins, die wochenlang auf die Trauben am Weinberg aufgepasst haben, mit einem Festzug zurück in ihren Heimatort kommen. An dieser Tradition halten auch heute noch die jungen Weinbauern fest.
Die größte Ehre des Tages wird dem Pritschenträger zuteil. Die Festtagskrone, die Pritsche, ist rund 80 Kilogramm schwer und darf nur einmal im Leben durch den Ort zur Kirche getragen werden. Dieses Mal darf Nachwuchswinzer Karl Zechmeister diese wichtige Aufgabe übernehmen.
Viele beneiden uns, um unsere Traditionen und wie wir Hauer zueinander stehen und zamhalten.Andreas Zechmeister, Hauervater
Vor dem großen Einzug nach Perchtoldsdorf statten die jungen Burschen den lokalen Weinbauern, einen Besuch ab, um "flüssige Spenden" für ihren Festtagswall zu sammeln. Die Winzer der Region lieben und leben dieses Brauchtum gemeinsam und geben gern etwas von ihrem Jungwein ab. Am Ende entsteht ein gemeinsamer Festwein, der Perchtolsdorfer Gemischte Satz. Rund 1.000 Liter dürfen die knapp 5.000 Besucher am nächsten Tag aus dem Holzfass verkosten. Und dann heißt es, tanzen und feiern, was das Zeug hält.
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