Die heilsame Wirkung von Waldmeister
Der belebende Waldmeister ist berühmt für sein würzig-süßliches Aroma, das gut zu Bier und Bowle passt. Er eignet sich aber auch wunderbar als Mottenschutz und wird in der Naturheilkunde gern verwendet.
Für alle, die den Maiwein bzw. die Maibowle genießen wollen, ist ab Ende April die rechte Zeit, um nach dem Waldmeister (Galium odoratum) Ausschau zu halten. Freilich kann man das Kraut mit dem intensiv-süßlichen Geschmack auch an schattigen Platzerln im Garten ansiedeln.
Servus-Tipp: Stoffsäckchen mit getrocknetem Waldmeister leisten im Wäscheschrank gute Dienste als vorbeugende Maßnahme gegen Kleidermotten.
Der Maitrank soll belebend, herzstärkend und verdauungsfördernd sein. Mit seiner krampflösenden Wirkung und seinen Cumarinen, die so gut nach frischem Heu duften, versetzt uns der Waldmeister in Hochstimmung, sodass wir uns angenehm wohlig fühlen.
In der Volksmedizin schätzt man den harntreibenden Waldmeistertee bei Schlaflosigkeit und Migräne.
Aber Vorsicht: Wer zu viel erwischt, bekommt einen fürchterlichen Brummschädel. Ein, zwei Tassen Waldmeistertee pro Tag für zwei Wochen reichen für die ideale Frühjahrskur – sie reinigt Blut und Leber und wirkt stärkend. Den Waldmeister kann man aber auch wunderbar in Form von Duftkissen nutzen.
Wissenswertes über Waldmeister
Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)
Aussaat: im November, da die Pflanze ein Frostkeimer ist.
Blüte: weiße Blütenstände mit Honigduft, von April bis Juni.
Wuchs: 20 cm, Blütenstaude, treibt Ausläufer und bildet Blütenteppiche.
Standort: Waldmeister findet man – oft in großen Kolonien – auf Waldböden, vorzugsweise in Buchenwäldern, auf nährstoffreichen, basischen Lehmböden und im lichten Baumschatten. Er ist auch ein idealer blühender Bodendecker für halbschattige Gartenecken, etwa unter Gehölzen.
Boden: kühl, locker, humusreich. Der Boden sollte gut mit Wasser versorgt sein, bei Trockenheit gehört Waldmeister gegossen.
Ernte: am besten kurz vor oder zu Beginn der Blütezeit.
Anbau im Topf: So wie man es auch mit den üblichen Küchenkräutern macht, kann man auch Waldmeister im Topf ziehen. Vorausgesetzt man stellt ihn an einen schattigen Platz und hält die Erde immer etwas feucht. Die Erde sollte zudem humos und kalkhaltig sein. Nicht düngen und im ersten Jahr sparsam ernten, um das Wurzelwachstum nicht zu hemmen.
Besonderheit: Getrockneter Waldmeister findet häufig auch in Räuchermischungen Verwendung.
Verwendung in der Küche: Blüten können zu Bowle und köstlichem Eis oder Sirup verarbeitet werden. Erst angewelkt (oder tiefgekühlt) entwickelt Waldmeister sein intensives Aroma. Wichtig: nicht klein schneiden, nur im Ganzen verwenden.
Wetterbote: Am Waldmeister kann man sogar das künftige Wetter erschnüffeln. Er riecht nämlich vor Regen besonders stark, während er bei schönem Wetter nahezu geruchlos ist.
Rezept für Waldmeister-Maibowle
13 leicht angetrocknete Stängel Waldmeister
1 l trockener Weißwein
1 l Sekt
Zucker oder Holundersirup
Die Stängel eine halbe Stunde kopfüber in den Weißwein hängen, die Stängelenden sollen herausragen.
Abseihen und mit Sekt und Süße vollenden.
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