Duftpflanzen im Garten und auf der Terrasse: Wohlriechende Kombinationen
Allerorts verströmen Blüten jetzt ihr Frühlingsaroma. Gut, wer schon bei der Planung des Gartens gleich an den späteren Wohlgeruch denkt. So lassen sich ganz persönliche Duftplätze schaffen, die zu Stimmung und Tageszeit passen.

Inhalt
Warum Pfanzen duften
Unglaubliche 30 Millionen Riechsinneszellen hat der Mensch (Hunde kommen sogar auf 250 Millionen), die ihm bei Wahrnehmung und Einschätzung der Umgebung helfen. Das Gehirn vergleicht frische Duftinformationen ununterbrochen mit gespeicherten Geruchsmerkmalen. Das kann die rechtzeitige Warnung vor einer Gefahr bewirken oder auch schöne Erinnerungen. So weckt das Aroma von Thymian und blühenden Zitronenbäumen südliche Urlaubssehnsucht, der kräftig-süße Phlox-Duft versetzt uns in Omas alten Garten.
Pflanzen duften aber nicht uns zuliebe, sondern um Insekten anzulocken und so die Blütenbestäubung zu sichern. Das machen sie sehr effizient und produzieren die komplexen Duftstoffe nur, wenn es sich lohnt.
Tagsüber duften deshalb Blüten, die Bienen anlocken wollen. Abendlicher Wohlgeruch richtet sich an Nachtfalter. Weil Schlechtwetter kein Flugwetter ist, duften bei Regen auch die Blüten weniger intensiv.
Pflanzen mit kräftigen Blütenfarben hingegen sparen sich meistens ein Parfum und locken die Insekten mit ihrer Strahlkraft an.
Viele Kräuter setzen ihr Aroma auch erst frei, wenn man an ihnen entlangstreift oder ein Blatt zwischen den Fingern zerreibt. Ätherische Öle und Harze sorgen dabei meist für Duft- und Geschmackserlebnisse.
Durch geschicktes Kombinieren solcher Duftpflanzen kann man schon auf der Terrasse damit beginnen, kleine Geruchswelten zu schaffen: belebend oder beruhigend, für Sportler oder Faulenzer, für Frühaufsteher und Nachtarbeiter. Beinahe könnte man so den eigenen Garten auch mit geschlossenen Augen erkunden. Wir haben für Sie drei duftende Pflanzenkombinationen zusammengestellt.
Für Naschkatzen
Statt der Nachspeise lieber ein kalorienreduzierender Spaziergang durch den Garten? Den kann man sich dann mit der richtigen Duftpflanzenkombination „nasal“ versüßen. Die Vanilleblume etwa verströmt von Frühsommer bis Herbst ein intensives Aroma, ebenso wie die Prachtnelke und die schlingende Duftwicke. Die Kletterpflanze blüht in Pastellfarben und ist auch für den Balkon bestens geeignet.
Honigduft verströmen nicht nur der Duftsteinrich im Blumenbeet, auf Mauern und im Balkonkistchen, sondern auch zwei Gehölze: Der Schmetterlingsstrauch und das anregende Wohlriechende Geißblatt.
Die Blüten der Schokoladenkosmee dagegen künden ganz eindeutig von den Verführungen der Kakaobohne, und die Schokoladenminze riecht exakt so wie die entsprechende Pralinenkombination. Ebenfalls in die Rubrik „süßes für die Nase“ passt der anregend nach Veilchen duftende Goldlack. Er wurde deshalb vor langer Zeit tatsächlich für eine Veilchenart gehalten.
Passende Pflanzen:
Duftwicke (Lathyrusodoratus)
Vanilleblume (Heliotropium arborescens)
Spinnenpflanze (Cleome spinosa)
Goldlack (Cheiranthus cheiri)
Prachtnelke (Dianthus superbus)
Schokoladenkosmee (Cosmos atrosanguineus)
Wohlriechendes Geißblatt (Lonicera caprifolium)
Duftsteinrich (Lobularia maritima)
Schokoladenminze (Mentha μ piperita ,chocolate‘)
Schmetterlingsstrauch (Buddleja davidii)

Für fleissige Bienen und Nachtschwärmer
Wer seinen Garten abends nutzt, muss dabei nicht ohne Wohlgeruch auskommen. Hat sich die Sonne verabschiedet, legt sich das Spiel der Düfte über diesen speziellen Gartenbereich.
Zu den nächtlichen Duftpflanzen zählen die Wunderblume mit fruchtiger Frische und die Levkoje, die schwer und sinnlich-anregend nach Gewürznelken riecht. Besonders reizvoll ist auch der Duft von Nachtviolen, den „Veilchen der Nacht“. Sie sind mit rosafarbenen, violetten oder weißen Blüten auch eine gut besuchte Bienenweide.
Blumig duftende Nachtkerzen bieten ein besonderes abendliches Schauspiel, denn sie entfalten ihre gelben Blüten wie in Zeitlupe. Eine Schönheit für sich, bei der man zur Abendzeit unbedingt vorbeischauen sollte, ist die Madonnenlilie mit weißen Trichterblüten und schwerem, süßlichem Aroma. Fast alle Nachtdufter haben helle Blütenfarben, die im dunkeln leuchten und so bestäubenden Insekten Signale geben.
Passende Pflanzen:
Nachtkerze (Oenothera biennis)
Wunderblume (Mirabilis jalapa)
Nachtviole (Hesperis matronalis)
Madonnenlilie (Lilium candidum)
Ziertabak (Nicotiana sylvestris)
Levkoje (Matthiola incana)
Taglilie (Hemerocallis citrina)
Als Kübelpflanzen: Engelstrompete (Brugmansia oder Datura) und Nachtjasmin (Cestrum nocturnum)

Für Träumer uns Sonnenanbeter
Die Terrasse wird zum anregenden Ruheplatz, wenn sie zunächst an das Kräuterbeet grenzt. Nachdem die Kräuter pflückfrisch in der Küche verwertet wurden, lässt sich beim würzigen Duft von Rosmarin (stimmungsaufhellend), Zitronenverbene (erfrischend) und aufmunterndem Basilikum die Siesta in der Sonne genießen.
Auch Salbei, Minze und Thymiansorten warten mit einer unglaublichen Duftvielfalt auf und verströmen das anregende Aroma von Orangen, Zitronen, Erdbeeren, Ananas und vielem mehr.
Die blauen Blütenhorste des Lavendels dürfen hier nicht fehlen, ebenso wie stattliche mediterrane Kübelpflanzen: Zitrusbäumchen duften herrlich, wenn man sie zur Blüte bringt, und auch Oleander, Seidenakazie und Jasmin sorgen für südliches Flair.
Passende Pflanzen:
Mediterrane Gewürzkräuter wie Rosmarin (Rosmarinus officinalis) oder Salbei (Salvia officinalis)
Lavendel (Lavandula angustifolia)
Thymian (Thymus officinalis)
Zitronenverbene (Aloysia triphylla)
Heiligenblume (Santolina chamaecyparissus)
Ysop (Hyssopus officinalis)
Kübelpflanzen des Südens wie Jasmin (Jasminum officinale), Oleander (Nerium oleander), Seidenakazie (Albizia julibrissin) und Zitronen- oder Orangenbäumchen

Worauf man bei Duftpflanzen achten sollte
Pflanzen duften umso intensiver, je sonniger und windgeschützter der Standort ist.
Bei einigen Pflanzen (z. b. Gewürzkräutern) sind es weniger die Blüten, sondern vielmehr die Blätter, die bei Berührung ihr Aroma entfalten.
Setzen sie Duftpflanzen in Gartenbereiche, an denen sie oft vorbeikommen, beispielsweise an Terrassen und Sitzplätzen oder entlang von Gartenwegen und Treppen.
Intensiv duftende Pflanzen nicht in Gruppen setzen, sondern nur punktuell verwenden, sonst wird das aroma zu aufdringlich.
Nicht zu viele unterschiedliche Düfte nebeneinander arrangieren, auch das wird rasch unangenehm.
Auf kleinem Raum, etwa im Vorgarten und Eingangsbereich, lassen sich gut Kletterpflanzen verwenden, z. b. Waldgeißblatt (Lonicera periclymenum), Wohlriechendes Geißblatt (Lonicera caprifolium), Blauregen (Wisteria floribunda) und natürlich duftende Kletterrosen.
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