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Garten

Obst und Gemüse im Topf anbauen

Für alle, die nur ein paar Quadratmeter Balkon zur Verfügung haben, und auch für alle, die ihre Terrasse besser nutzen wollen: In Kästen, Kisterln und Töpfen gedeihen Kräuter, Obst und Gemüse ganz hervorragend.

kleiner Balkon angestellt mit Töpfen und Blumenkisten, bepflanzt mit Tomaten, Fenchel, Sauerampfer, Blumen, und Kräutern
Foto: mauritius images / Westend61 / Gaby Wojciech
Selbst auf dem kleinsten Balkon oder auf der kleinsten Terrasse ist Platz für Obst und Gemüse.

Ein paar Beeren naschen , die Paradeiser frisch von der Staude pflücken und den Duft aromatischer Kräuter tief einatmen – das weckt Sommergefühle. Wie im Gartenbeet werden im Frühling auch die Töpfe mit allerlei Grünzeug bepflanzt.

Die Bedingungen sind bei sehr knappem Wurzelraum und manchmal sehr heißen Temperaturen für Obst und Gemüse nicht einfach, andererseits sind es wieder die intensiven Sonnenstrahlen, die Früchte besonders süß werden lassen. Nur Mut! Bei ausreichender Wasser- und Nährstoffversorgung lässt sich auch auf der Terrasse eine reiche Ernte einfahren.

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Topftaugliche Paradeiser, Gurken und Paprika

Gerade bei Gemüse gibt es Arten, die in Töpfen sehr gut gedeihen. Paradeiser lieben es, geschützt vor Regen zu wachsen. Rückt man die Tomaten an die Hausmauer, sorgt der Dachvorsprung dafür, dass weder Blätter noch Früchte von oben nass werden. Es drohen wesentlich weniger Pilzkrankheiten.

Servus Mondpost

Tomaten gehören zum nährstoffbedürftigen Fruchtgemüse. Setzt man sie in eine gut gedüngte Balkonkastenerde und sorgt für regelmäßiges Wässern, kann man sich schon nach zwei Monaten über die ersten Früchte freuen. Geeignet sind vor allem Cocktailtomaten in allen Größen. Es gibt sogar winzige Sorten, die wie Ribiseln am Stock hängen.

Auch bei Gurken und Paprika findet man topftaugliche Sorten, die schnell, buschig und kompakt wachsen. Bevorzugen Sie die nicht rankenden Gurken, denn sie lassen sich auf engem Raum einfach besser bändigen.

Hoch hinauf mit Feuerbohnen und Säulenobst

Wenn man seinen Terrassen-Topfgarten um eine Sitzgruppe herum aufstellt, dann ist es angenehm, wenn es im Hintergrund einen Sichtschutz gibt, z. B. aus Feuerbohnen. Die dritte Dimension ist auf Balkon und Terrasse ein Wohlfühlfaktor und zugleich Windschutz und Schattenspender für andere Pflanzen.

Feuerbohnen blühen leuchtend hellrot, haben also auch einen Zierwert, und entwickeln später grüne Schoten. Sie wachsen sehr schnell direkt aus den Samen das Rankgerüst hinauf; Bambusstäbe und Blumendraht genügen, um sie zu stützen. Schon nach wenigen Wochen ist die ganze Wand begrünt.

Ebenfalls hoch hinaus, wenn auch nicht ganz so schnell, wachsen die säulenförmigen Ballerina-Apfelsorten und Saphira-Birnen, die speziell für die Topfkultur gezüchtet wur- den. Sie entwickeln auf einer schlanken Spindel zahlreiche Früchte. Der Ertrag kann zwar nicht mit jenem im Garten verglichen werden, doch sind Äpfel und Birnen aus dem Topf auf jeden Fall etwas Besonderes.

Säulenäpfel und -birnen fruchten meist schon im zweiten Jahr und müssen kaum geschnitten werden. Sie werden bis 2,5 m hoch und brauchen wenig Platz. Um den Minibäumen ausreichend Erdvolumen zu bieten, setzt man das Obst in einen möglichst tiefen Topf oder Kasten.

In Töpfen mit 50 cm Durchmesser wachsen auch Himbeeren und Brombeeren. Zu empfehlen ist die Herbsthimbeere „Autumn Bliss“, keine andere ist so ertragreich und robust. Sie blüht spät und hat dann nahezu wurmfreie Früchte. Bei der Auswahl der Brombeere sollte auf kompakten Wuchs geachtet werden. Es gibt auch stachellose Sorten.

Wer gern Neues probiert, pflanzt eine Taybeere, eine Kreuzung aus Himbeere und Brombeere. Die Früchte sehen wie große, längliche Himbeeren aus. Oder wie wäre es mit der Jostabeere? Diese Kreuzung aus Stachelbeere und Ribisel hat keine Stacheln.

Säulen-Äpfel-Baum mit reifen roten Äpfeln und vielen grünen Blättern
Foto: mauritius images / Bildagentur-online/McPhoto / Alamy / Alamy Stock Photos
Der Vorteil bei Säulen-Obst: die Früchte wachsen eng am Stamm und brauchen weniger Platz.

Erdbeeren für viele Monate

Niemals sollten beim Naschobst die Erdbeeren fehlen. Es gibt hängende Sorten, die einem aus Ampeln direkt in den Mund wachsen und mit ihren Blättern die Ränder großer Gefäße schmücken. Gedeihen Erdbeeren in Töpfen, liegen die Früchte praktischerweise nicht direkt auf der Erde und bleiben sauber.

Neben den großen Gartenerdbeeren überzeugen die kleinen Monatserdbeeren, die unermüdlich Früchte bilden und daher ein gefragtes Obst zum Naschen sind. Wie ihre Vorfahren, die Walderdbeeren, lieben sie aber feuchte Böden und müssen daher regelmäßig gegossen werden.

Parkbank auf der ein Topf mit unreifen Erdbeeren steht und ein Glas Erdbeermarmelade
Foto: Pixabay
Bei Sorten der Monatserdbeeren, kann man den ganzen Sommer über Erdbeeren naschen.

Küchenkräuter und Salate

Was wäre ein kulinarischer Topfgarten ohne Kräuter? Neben Schnittlauch und Petersilie, von denen immer viel benötigt wird, sorgen Kapuzinerkresse mit gelben und orangefarbenen Blüten und mediterrane Gewächse wie Thymian, Rosmarin, Salbei und Basilikum für aromatische Würze. Einjähriges Basilikum wächst im Gegensatz zu Strauchbasilikum gerne allein im Topf.

Auch die mediterranen Kräuter bleiben lieber unter sich, da sie an heißen Plätzen das Auslangen finden, ja sogar besser gedeihen, als wenn sie zu viel gegossen werden oder im Schatten darben.

Überall, wo Zwischenräume entstehen, oder auch in einem eigenen Balkonkisterl können Sie Rucola und andere Pflücksalate ansäen. Der klassische Kopfsalat ist nichts für die Terrasse, weil er nur einmal geerntet werden kann; dafür eignet sich Vogerlsalat, der bis in den Herbst gepflückt wird, besonders gut.

Garten, Gartengestaltung, Kräuter, Laterne, Balkon
Foto: Pixabay
Der Kräutergarten kann je nach Verwendungsart organisiert sein.

Ein Fass voll Erdäpfel

Kartoffelanbau am Balkon? Das klingt nach einer verrückten Idee, ist es aber keineswegs. In großen Töpfen (mindestens 50 cm Durchmesser) oder Holzfässern lässt sich eine ganz passable Ernte erzielen.

Das Geheimnis dabei ist es, die Erdäpfel in Schichten zu ziehen:

  • Zunächst kommen sandige Gartenerde und etwas Hornspäne (1⁄2 Esslöffel) auf den Topfboden.

  • Darauf legt man 3 bis 5 Saatkartoffeln und bedeckt sie. Sind die Triebe ungefähr 10 cm hoch, kommt wieder eine Schicht Erde darüber. So fährt man fort, bis der Topf bis oben hin gefüllt ist. Es bilden sich auf diese Weise Schritt für Schritt viele Triebe und Knollen.

ungewaschene Erdäpfel in einem Weidekorb, rundherum frisches Gemüse, wie Salate, Lauch, Zwiebel
Foto: Pixabay
Schicht für Schicht im Fass zur eigenen Erdäpfelernte.

Gut zu wissen

Bei Terrassen und Balkonen in exponierten Lagen sollten Sie Folgendes beachten: Ein sonniger Bereich ist für jeden kulinarischen Topfgarten wichtig, denn Gemüse und Obst brauchen viel Licht, um auszureifen. Extreme Witterungsbedingungen lassen aber maximal einen mediterranen Kräutergarten zu.

  • In diesen Lagen können Sie Arrangements aus Hauswurzen und Mauerpfeffer gestalten, Kisten mit duftenden Thymianpolstern aufstellen.

Ein Tipp für Feinschmecker: Felsen-Mauerpfeffer, auch Tripmadam genannt. Schmeckt kurz angebraten säuerlich, etwas scharf – einfach großartig.

  • Von Gemüse und Obst nehmen Sie bei exponierter Lage lieber Abstand, denn bei aller Mühe wird sich kein schöner Erfolg einstellen. Die einzige Möglichkeit, doch ein paar kulinarische Töpfe zu kultivieren: einen Windschutz aufstellen oder die Südterrasse beschatten.

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