Anzeige

Garten

Die gesunde Haselnuss: ein Kraftpaket für Körper und Geist

Haselnüsse sind prall gefüllt mit Vitaminen, wertvollen Ölen – und mit uralten Geschichten, die von Fruchtbarkeit, verbotener Liebe und dem ewigen Leben künden.

Garten, Pflanzenporträt, Haselnuss, braun, Nuss, Nüsse
Foto: mauritius images / Marco Warm / Alamy / Alamy Stock Photos
Die Frucht des Monats im Oktober: Haselnuss

Mit einer Handvoll Haselnüssen als Jause in der Hosentasche kommt man ohne Hunger über den Tag. Und angeblich sogar von einer Welt in die andere. Schon in der Steinzeit legte man den Verstorbenen Haselnüsse ins Grab, auf dass sie ihre neue Existenz im Jenseits gut und reich genährt beginnen konnten.

Haselnüsse sind üppig mit Vitaminen, Ölen und Mineralien ausgestattet. Schützend umgibt sie eine samtig-glatte Schale, wie – so wollte es den Menschen scheinen – der Mutterleib das Ungeborene. Uralt ist auch die Gleichsetzung von Nüssen und Hoden.

Anzeige

Die Symbolik der Haselnuss

All das machte die Haselnuss zum Symbol für Fruchtbarkeit und Wollust. Im Mittelalter glaubte man, dass ein Schlag mit der Haselrute Mensch und Tier fruchtbarer machen könne. Hartnäckig hielt sich noch lange danach der Aberglaube, dass viele Haselnüsse viele uneheliche Kinder anzeigen.

Servus Mondpost

Das hat auch in der Sprache seine Spuren hinterlassen: Wenn einer „in die Haseln geht“, trifft er sich demnach zu einem geheimen Rendezvous, aus dem dann mitunter ein Kind entstehen kann, das „aus einer Haselnussstaude entsprungen“ ist, also außerehelich gezeugt wurde.

Die Haselnuss, also der Gemeine Haselnussstrauch (Corylus avellana), steht auch seit jeher im Ruf, Hexen, Schlangen und Gewitter fernzuhalten. Einer Tiroler Legende nach war es die Jungfrau Maria, die der Hasel ihre wundersamen Kräfte und Fähigkeiten verlieh – zum Dank dafür, dass diese ihr einmal vor wildem Wetter Schutz geboten und ihr ein andermal mit einem ihrer Zweige als Waffe im Kampf gegen die Schlange gedient hatte.

Was alles in der Haselnuss steckt

Keine heimische Nuss spielt in der Küche eine so große Rolle wie die Haselnuss. Da ist es nur folgerichtig, dass das Wort „Nuss“, das aus dem Germanischen stammt, ursprünglich nur für Haselnüsse verwendet wurde und erst später auch auf andere hartschalige Früchte übertragen wurde.

  • Der hohe Vitamin-E-Gehalt hilft dabei, Herz- und Kreislauferkrankungen vorzubeugen.

  • Die Volksmedizin kannte Haselnussblätter als Fiebermittel und verwendete sie auch zur Blutstillung sowie Blutreinigung.

Gut zu wissen

  • Hauptlieferant der heutzutage im Handel verkauften Haselnüsse ist nicht die gewöhnliche Haselnuss (Corylus avellana), sondern die großfrüchtige Lambertshasel (Corylus maxima). Die Früchte beider Arten werden gleichermaßen Haselnüsse genannt.

  • Ein besonders dekorativer Strauch ist die Korkenzieher-Hasel (C. avellana „Contorta“). Wie der Name schon sagt, sind ihre Zweige korkenzieherartig verdreht und geringelt. Angeblich entstand dieser häufig anzutreffende Gartenzierstrauch als Spontanmutation. Entdeckt wurde er jedenfalls um 1900 in England.

  • Allergiker haben oft ihre liebe Not mit Nüssen. Die Haselnussallergie ist besonders verbreitet. Sie kann in schweren Fällen sogar zu Erstickungsanfällen führen. Sie tritt häufig parallel zu einer Pollenallergie gegen alle möglichen Frühjahrsblüher, darunter blühende Haselnusssträucher, auf.

Himmlische Speisen

Frische Haselnüsse im Ganzen sind eine mehr als gehaltvolle Knabberei. Zu einer guten Studentenfuttermischung gehören sie einfach dazu. Auch Schokoladen, die ganze Haselnüsse enthalten, haben viele Freunde.

  • In Zucker karamellisierte und gemörserte Haselnüsse verwandeln schlichtes Vanilleeis in eine himmlische Süßspeise. Auch Nougat und jede Art von Krokant kommen nicht ohne Haselnüsse aus.

  • Am häufigsten aber begegnet man ihnen in gemahlener Form fürs Backen von Kuchen und Torten. Kaum ein süßes Rezept, in dem sie nicht zu finden sind.

  • Kalt gepresstes Haselnussöl trägt eins zu eins den feinen Geschmack der rohen Nüsse in sich. Wenn man es über Erdäpfelpüree träufelt, gibt man diesem damit ein feines nussiges Aroma. Überhaupt vertragen sich Haselnussöl und Erdäpfel ausgesprochen gut – im Salat ebenso wie in der Erdäpfelcremesuppe.

Gewöhnliche Haselnuss (Corylus avellana)

  • Volksnamen: Peanglnussn (Murtal), Zeasalbam (Hausruckviertel).

  • Familie: Birkengewächse (Betulaceae).

  • Anbau: Haselnusssträucher schätzen nährstoffreiche, lockere Böden und helle oder halbschattige Standorte. Ideal sind sie als Hecken- oder Gehölzrandpflanzen. Man kann im Wald frisch vom Strauch gefallene Haselnüsse aufsammeln und im Garten einsetzen. Allerdings bringen solch wilde Sträucher oft deutlich weniger Ertrag als veredelte Jungpflanzen aus der Gärtnerei.

  • Pflege: Man muss Haselnusssträucher weder düngen noch pflegen. Zurückschneiden kann man sie nach Belieben. Sie halten starke Rückschnitte sehr gut aus, am besten im Herbst nach der Nussernte.

  • Ernte: Von September bis Oktober reifen die Haselnüsse, die in harten, glatten, hellbraunen Schalen sitzen.

Haselnuss-Peeling

Haselnüsse leisten der Schönheit gute Dienste, etwa als Haselnuss-Joghurt-Peeling fürs Gesicht. Gemahlene Haselnüsse sorgen für die Massagewirkung, alte Hautschüppchen werden sanft entfernt. Das vitaminreiche Haselnussöl tut der Haut gut, Joghurt wirkt beruhigend.

Zutaten

  • 3 EL geriebene Haselnüsse

  • 1 TL Honig

  • 3 EL Naturjoghurt

Zubereitung & Anwendung

  1. Alles zu einer Paste verrühren.

  2. Auf Gesicht, Hals und Dekolleté auftragen, sanft einmassieren, gut mit warmem Wasser abwaschen.

Anzeige