Der optimaler Standort und die richtige Pflege für Hortensien
Ihren Namen hat sie der Legende nach von Napoleons Stieftochter. Ihr Blütenreichtum ist geradezu pompös. Kein Wunder, dass sie im Garten hofiert werden will.
Hortensien stammen ursprünglich aus China und Japan. Jahrhundertelang wurden sie dort ausschließlich für die Gärten der Kaiser kultiviert. Der schwedische Naturforscher und Arzt Carl Peter Thunberg, der sich im 18. Jahrhundert in der Nähe von Nagasaki aufhielt, brachte sie vermutlich nach Europa.
In Frankreich findet sich auch eine mögliche Erklärung für den heute noch gebräuchlichen Namen: Hortense, die Tochter von Joséphine de Beauharnais, der ersten Frau Napoleons, soll für die Hortensie Patin gewesen sein. So will es zumindest die romantische Version.
Tatsächlich dürfte sich das Wort vom lateinischen hortensius (hortus: der Garten) und der Bedeutung „zum Garten gehörig“ ableiten.
Die Grazien lieben Schatten und saure Böden
Gärtnerisch betrachtet sind die Pflanzen, vor allem, was die Standortwahl betrifft, eine Herausforderung. „Wenn man Hortensien im Garten haben will, ist das Wichtigste ein höchstens halbschattiger, besser aber vollschattiger Platz“, erläutert Expertin Signe Fischer-Teuffenbach. „Auf zu viel Sonne reagieren die Pflanzen mit schlappen Blättern und später auch mit Vertrocknungserscheinungen.“
In vierter Generation führt die Gärtnerin die Baumschule Teuffenbach am Ossiacher See in Kärnten. Und betreut üppige Hortensienanlagen, die ursprünglich von ihrer Tante angelegt worden sind. „Sie war eine echte Pflanzenkoryphäe. Sie hat Raritäten gesammelt und so arrangiert, dass man ihr Werk fast als botanischen Garten bezeichnen könnte.“
Elementar für ein gutes Gedeihen der Hortensie sind auch die Bodenverhältnisse. Vor allem Bauern- und Tellerhortensien brauchen sauren und feuchten, aber durchlässigen Boden. Fahle gelbe Blätter und mangelnde Blühwilligkeit kann man fast immer auf falsche Bodenverhältnisse zurückführen.
Speziell kalkhaltiger Boden muss aufbereitet werden, etwa durch das Beimischen von Torfersatzprodukten (zum Beispiel Laubkompost), die das pH-Milieu des Bodens saurer machen. Bei der Wahl der Sorte kommt es stark auf die klimatischen Bedingungen an.
Signe Fischer-Teuffenbach empfiehlt: „In niederschlagsarmen Gegenden wie dem östlichen Österreich würde ich zu Rispenhortensien raten. Die kommen mit basischem Bodenmilieu und Trockenheit besser zurecht.“
Richtig düngen und reichlich gießen
In sommerlichen Hitzephasen ist der Einsatz eines Rasensprengers oder das morgendliche und abendliche Überbrausen der Pflanzen per Hand empfehlenswert.
Wichtig: Das Erdreich unter Hortensiensträuchern sollte nie ganz austrocknen.
In der Wachstums- und Blühphase empfiehlt es sich, die Sträucher etwa alle vier Wochen mit Hortensiendünger zu verwöhnen. Vor dem Düngen wird reichlich gegossen, damit die Nährstoffe in die Tiefe gelangen und die Oberflächenwurzeln nicht zu viel abbekommen (dadurch können sie regelrecht „verbrennen“). Ab Mitte August wird nicht mehr gedüngt, damit die bestehenden Triebe gut ausreifen und frostresistent werden.
Wie blaue Hortensien ihre Farbenpracht behalten
Blühen blaue Hortensien mit der Zeit nur noch rosa, ist der Boden zu wenig sauer. Nur bei einem pH-Wert von etwa 4,5 nehmen die Wurzeln der Hortensien Aluminium aus dem Boden auf, das die blaue Blütenfarbe aktiviert.
Je kalkhaltiger die Erde ist, desto mehr schlägt die Blüte ins Rosa. Wer die blaue Blütenfarbe erhalten will, sollte daher einmal im Jahr Aluminiumsulfat zuführen. Speziellen Hortensiendünger, der sauer wirkt und gleichzeitig zum Blaufärben geeignet ist, bekommt man im Gartenfachhandel.
Weiß blühende Sorten bleiben allerdings immer weiß.
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