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Unsere Tiere im Wintermantel

Leiberl oder Daunenjacke – ein schneller Griff, und du bist je nach Jahreszeit perfekt gekleidet. Die Tiere haben andere Tricks.
Text: Pauli Herberstein

Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass einige Tiere im Sommer ganz anders aussehen als im Winter? Sie fressen sich nicht nur einen Winterspeck an, auch ihr Fell wird in der kalten Jahreszeit dichter und länger. Und manchmal ändern sie dabei sogar die Farbe ihres Haarkleids ...

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Reh: Aus rot wird grau

  • Bereits ab September bereitet sich das Reh auf den Winter vor. Dann wächst innerhalb von zwei Wochen das graue, dichte Winterhaar über die Fettschicht, die es sich im Herbst anfuttert: Das schlanke Reh ist dann nicht nur grau, sondern auch richtig pummelig.

  • Außerdem bekommt das Winterreh ein schönes weißes Hinterteil, den sogenannten Spiegel. Hat ein Reh etwas Verdächtiges bemerkt, kann es die Haare dort sträuben, um mit dem dann weithin leuchtenden Hinterteil Artgenossen zu warnen!

Wildschwein: Zotteliges Borstenvieh

  • Fallen die Temperaturen deutlich, wird es für das Wild­schwein Zeit zum Umziehen: Meist im November wird aus dem kurzen, glatten hellgrauen Sommerhaar ein dicker Winterpulli aus dichter Unterwolle und langen Borsten.

  • Die Wildschweine haben das warme Fell auch bitter nötig. Gerade im Winter sind sie viel unterwegs und pflügen auf Nahrungssuche nächtelang den schneebedeckten Waldboden um.

Servus Mondpost
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So zottelt ein Wildschwein durch den Winter, im Sommer ist das Fell kürzer und heller.

Gams: Stolzer Bart auf dem Rücken

  • Ein gelblich braunes kurzes Fell im Sommer, ein schwarzes langes Haarkleid im Winter – das trägt die Gämse in unseren Bergen.

  • Bei den Herren kommt zum Winter hin noch ein ansehnlicher Bart dazu. Den trägt ein solcher Bock allerdings nicht im Gesicht, sondern am Rücken. Der Grund: Ab Ende Oktober gehen die Böcke auf Brautschau, und dann wirkt man mit einem solchen bis 20 cm langen Bart gegenüber männlichen Rivalen wesentlich mächtiger. Und auch den Damen gefällt es.

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Die Gams im Schnee.

Wild­katze: Auf Los geht’s los, sagt der Körper

  • Wie weiß ein Tier überhaupt, wann es sich ein Winterfell wachsen lassen soll? Die Wild­katze ist ein gutes Beispiel dafür: Werden die Tage kürzer und kälter, geben spezielle Hormone im Körper den Startschuss zum Fellwechsel. Und schon nach wenigen Wochen sitzt im Winterwald dann keine schlanke Miezekatze wie im Sommer, sondern ein stattliches Raubtier.

  • Den Fellwechsel gibt es auch bei Haustieren. Du bemerkst ihn meist im Frühling, wenn die Winterhaare ausfallen.

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Wildkatze im Schnee.

Fuchs: Jagdanzug und Hochzeitsgewand

  • Der Fuchs ist eines der Tiere mit besonders schönem Winterpelz. Im Gegensatz zum Sommer wird nicht nur sein Schwanz – die Lunte – richtig buschig und groß, sondern auch der restliche Körper ist dann mit einem besonders dichten und flauschig weichen Fell geschmückt.

  • Gut so, schließlich ist er im Winter viel auf den Pfoten: auf nächtlicher Mäusejagd und auf Partnersuche.

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Der Fuchs im Schnee.

Eichkätzchen: Haarbüschel gegen kalte Ohren

  • Das Eichkätzchen kennt weder Winterschlaf noch Fettreserven am Körper. Es sammelt lieber rechtzeitig im Herbst Vorräte und schläft im Winter oft nur länger und ausgiebiger.

  • Zum buschigen Schwanz und zur dichten Körperbehaarung wachsen dem herzigen Klettermaxe dann auch lange Haarbüschel an den Ohren. Die können mehrere Zentimeter lang werden und sorgen dafür, dass das Eichkätzchen selbst bei Eis und Schnee keine roten Ohren bekommt.

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Ein Eichhörnchen im Schnee.

Vögel: Luftpölster zwischen den Federn

  • Und wie trotzen eigentlich jene Vögel der Kälte, die den Winter über bei uns bleiben? Kugelrund und fett sitzt etwa das Rotkehlchen am Vogelhäuschen. Doch dem kleinen Singvogel sind nicht etwa hunderte neue Federn gewachsen, nein, er plustert sich nur auf.

  • So bilden sich viele kleine Luftpölster zwischen den Federn, die das Rotkehlchen wie eine zusätzliche Wärmeschicht schützen. Damit sich der zarte Sänger keine rote Kehle holt.

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Ein Rotkehlchen.

Pferde: Eigenes Fell oder Decke

  • Ab September sprießt auch bei den meisten Pferden ein längeres Fell. Bei reinen Stallpferden, die kaum auf eine winterliche Koppel kommen, kann es aber auch sein, dass ihnen gar kein Winterfell wächst. Sie müssen zum Schutz vor der Kälte dann meist eine Decke tragen.

  • Ob und wie lang das Winterhaar bei einem Pferd wächst, hängt auch von der Rasse ab: So kommt etwa ein Isländer im Winter wesentlich zotteliger daher als ein Andalusier, der das milde spanische Klima gewohnt ist.

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Ein Pferd im Schnee.
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