Natürliche Insektenhotel-Ideen für den Garten
Igel, Marienkäfer oder Florfliege sind ein bisschen wie Heinzelmännchen. Sie nehmen uns einen Haufen Arbeit ab und halten Schädlinge in Schach. Wir zeigen Ihnen, wie sich mit unseren Insektenhotel-Ideen Nützlinge im Garten so richtig wohlfühlen.
Schädlinge werden erst gar nicht zum Problem, wenn ihre natürlichen Gegenspieler in ausreichender Zahl vorhanden sind. Nützlinge anlocken und ihnen gute Lebensbedingungen schaffen, lautet deshalb die Devise für den zur Bequemlichkeit neigenden Gärtner.
Wer Igel im Garten hat, kann sich freuen. Sie zählen zu den fleißigsten Insektenfressern. Nächtliches Schnaufen und Schmatzen im Garten lässt Rückschlüsse auf einen Besuch der dämmerungs- und nachtaktiven Tiere zu. Wo es genügend Futter und Verstecke gibt, bleiben Igel gerne. In Laubhecken, Haufen aus Steinen oder Laubholz und Reisig finden sie geschützte Plätze als Unterschlupf und Überwinterungsquartier sowie ein gemütliches Heim für den Nachwuchs.
Fressen und gefressen werden ist Teil des natürlichen Kreislaufs. Wenn auf den Rosenknospen Blattläuse sitzen, heißt es gelassen bleiben. Die Marienkäfer sind schon im Anflug, sie finden – das liegt in der Natur der Sache – die Plätze für ihr Festmahl. Sind sie einmal im Rosenbeet angekommen, erledigt sich das Problem binnen kürzester Zeit. Ein erwachsener Marienkäfer frisst 150 Blattläuse pro Tag und seine Larve in ihrer mehr- wöchigen Entwicklungszeit 800 der kleinen grünen Tierchen.
Werden Nützlinge gefördert, stellt sich ein stabiles und intaktes Ökosystem ein. Tabu sind im Naturgarten allerdings jegliche Pestizide. Auch das berühmte „eine Mal“ zerstört alles. Denn gibt es kein Futter, werden auch keine Nützlinge angelockt.
Wildes Wohnzimmer
Wildgehölzhecken bieten gute Voraussetzungen für viele Nützlinge: Nistplätze für Vögel und am Fuße der Sträucher in der dicken Laubschicht Schutz für Laufkäfer oder Wanzen. Ein Totholzhaufen aus Wurzelstöcken und Ästen leistet ähnlich gute Dienste. In der Trockenmauer oder im Steinhaufen fühlen sich vor allem Reptilien wie Eidechsen, Blindschleichen und Feuersalamander wohl. Schnecken und deren Eier stehen auf ihrem Speisezettel.
Die Brennnessel als Insektenhotel
Das Brennnessel-Eck ist heute keineswegs mehr verpönt, denn Brennnessel-Blätter sind z. B. Nahrung für die Schmetterlingsraupen des Tagpfauenauges.
Im Winter wohnt der Marienkäfer unter Steinen, Laub oder in dichten Grasbüscheln. Schwebfliegen suchen hohle Pflanzenstängel, daher dürfen nicht alle Stauden und Gräser im Herbst zurückgeschnitten werden.
Florfliegen schätzen sogar des Menschen Nähe, Schuppen oder Dachböden sind für sie ideale Rückzugsgebiete – wenn sie nicht gerade in ihrem roten Salon des Nützlingshotels sitzen.
Die wichtigsten Hotelgäste
Marienkäfer fressen Blattläuse, sie legen bis zu 400 Eier an die Blattunterseite.
Ohrwürmer sind nachtaktiv und verspeisen pro Nacht bis zu 120 Blattläuse.
Laufkäfer lieben Schnecken, Engerlinge, Drahtwürmer, Kartoffelkäfer u.a.
Florfliegen und Schebefliegenlarve ernähren sich von Blatt-, Blut- und Schildläusen.
Räuberische Wanzen bevorzugen Spinnmilben und Blattläuse.
Hummeln bringen es auf ungefähr 4.000 bestäubte Blüten.
Insektenhotel: Inneneinrichtung
Jedem Tierchen sein Plätzchen. Insekten lieben Löcher, Ritzen und Hohlräume.
Pflanzenstängel (2 – 10 mm Durchmesser) von Schilf, Holunder, Brombeere, Rose, Bambus, Sonnenblume, Distel, Forsythie ... alle etwa so lang, wie das Hotel tief ist.
Hölzer aus Hartholz, z. B. von Buche, Eiche, Esche oder Apfel, am besten angebohrt. Löcher: 0,3 – 1 cm Durchmesser und 3 – 10 cm lang. Die Bohrtiefe sollte dabei etwa zehnmal so tief sein wie der Durchmesser des Loches, der Mindestabstand zwischen den Löchern beträgt ca. 2 cm.
Totholzstücke aus dem Wald – vielleicht sogar mit den Fraßgängen ehemaliger Kostgänger.
Tonziegel mit Löchern im Durchmesser von 0,3 - 1 cm.
Florfliegenkästen sind rot gestrichen, haben jalousienartige Einflugrippen. Innen werden sie mit Stroh gefüllt.
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