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Garten

Schneeheide: Pflanzen und pflegen

Wenn Schnee liegt und der eisige Wind pfeift, hat sie ihren großen Auftritt. Die Schneeheide öffnet jetzt ihre Blüten – und schenkt uns Augenblicke voller Magie.

Pflanzenporträt, Schneeheide
Foto: mauritius images / Harald Lange
Die Blüten leuchten rot, weiß oder rosa. Und die kleinen Nadelblätter schimmern immergrün.

Servus-Tipp:

  • Im Herbst gibt es in Gärtnereien noch eine besonders attraktive Verwandte: Erica gracilis beeindruckt durch ausgeprägte, farbkräftige Schöpfe, überdauert bei uns aber keinen Winter. 

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Das Edelweiß ist der unbestrittene König der Alpen, die Schneeheide (Erica carnea) gehört aber immerhin zum Hofstaat, ebenso wie Enzian oder Alpen-Aster. Ganze Blütenteppiche der kleinen Blume überziehen von Jänner bis April Teile der Kalkalpen. 

Oft beginnt die Schneeheide schon im November zu blühen, um dann während der Kälteperiode im Jänner und Februar ihre Entwicklung wieder etwas zu bremsen. Väterchen Frost kann den Blüten aber nichts anhaben, wenn sie durch eine Schneedecke geschützt sind. Im Vorfrühling startet sie nochmals durch und überzieht als prächtige Strauchschicht ganze Berghänge. 

Servus Mondpost

Freilich: Nicht alles, was wir für eine Schneeheide halten, ist auch eine. Verwandtschaftliche Verwechslungen mit der Besenheide (Calluna vulgaris) sind gar nicht selten. Die steht jedoch in Hochblüte, wenn sich die Blüten der Schneeheide erst ausbilden. Die beiden ergänzen einander also prächtig, wenn’s darum geht, sich im Garten einer möglichst langen Blütezeit zu erfreuen. 

Außerdem: Die Schneeheide wächst auch im lichten Schatten und braucht zu jeder Jahreszeit feuchtere Böden, die Besenheide liebt sogar die sommerliche Trockenheit. 

Besenheiden konnten sich vor allem dort verbreiten, wo weidende Schafe das Aufkommen von Gehölzen verhinderten. So entstanden die typischen Heidelandschaften wie die Perchtoldsdorfer Heide bei Wien. Botaniker sprechen von einer „Sekundärvegetation“, die unter anderen Bedingungen wieder verdrängt würde und mitunter heute vom Menschen erhalten werden muss. 

Im Garten oder jenseits der Waldgrenze

Die Schneeheide hingegen hat sich in der natürlichen Landschaft angesiedelt, bei uns vor allem in den Alpen und im Alpenvorland, auf Kalkböden und Dolomitgestein, von etwa 1.800 m bis in 2.700 m Höhe. Sie wächst auf durchlässigen Standorten unter Bergkiefern, Rotföhren, Lärchen und auch in Schwarzkieferwäldern oder ganz oben am Berg jenseits der Waldgrenze. 

Für den Gärtner heißt das: Die Schneeheide braucht humosen, aber durchlässigen Boden. Schwere Böden sollten mit Sand verbessert werden, denn Staunässe mag sie gar nicht. Und weil einzelne Pflanzen irgendwie verloren wirken, sollten Sie immer mehrere Exemplare zusammen setzen. So entstehen wunderbare Blütenteppiche in Weiß, Rosa, Violett und natürlich in ihrer ursprünglich roten Abstammungsfarbe. 

Die ersten beiden Jahre kann zum Schutz vor Unkraut der nackte Boden zwischen den Pflanzen mit einer Mulchschicht abgedeckt werden. Spätestens im dritten Jahr ist alles dicht zugewachsen. 

Werden die maximal 30 cm hohen Schneeheiden dann nach der Blüte zurückgeschnitten, sorgt das für einen noch buschigeren Wuchs. 

Nektar für die ersten Bienen

Noch eine schöne Funktion erfüllt die Schneeheide: Alle Pflanzen, die zeitig im Jahr blühen – zu einer Zeit, in der sonst noch nirgends Nektar zu finden ist –, sind wichtige Weiden für Insekten. Die Schneeheide spendet Bienen schon ab Jänner die ersten Pollen, ihre Blüten werden als Dankeschön auch prompt bestäubt. Später bildet sich eine vielsamige Kapselfrucht, die der Wind verbreitet. 

Aber nicht nur die Blüten der Schneeheide, auch die Blätter lassen unsere Herzen trotz frostiger Temperaturen höherschlagen. Sie sind immergrün und erinnern in ihrer Form an kleine Nadeln. Die Grüntöne der Blätter können je nach Sorte auch variieren, es gibt sogar Formen mit gelblichen Nadeln und solche, die bei anhaltender Kälte bronzefarben glänzen. 

Begegnen kann uns die Schneeheide also vielerorts: im Tal in den Gärten, am besten in Gesellschaft von wilden Zwiebelblumen wie Krokus, Blausternchen oder Schneestolz, auf Friedhöfen als beständiger Grabschmuck, in Blumenschalen, wo’s der Schneeheide auch gut gefällt, oder hoch oben am Berg, wo ihre Urform dem eisigen Winter trotzt.

Es liegt am Betrachter, ob er eine Wanderung unternimmt oder sich die aparten, bescheidenen Blümchen lieber nach Hause holt. 

Schneeheide (Erica carnea)

Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae). 

Standort: Sie ist anspruchslos und genügsam. Staunässe vermeiden. Wächst zu Teppichen zusammen. 

Pflege: Rückschnitt nach der Blüte für einen buschigeren Wuchs empfehlenswert.

Pflanzung: Im Container jederzeit, bevorzugt im Herbst, damit sie noch im Vorfrühling blüht. Großflächig im normalen Gartenboden, besser in Moorbeeterde pflanzen – 8 Pflanzen pro m2. Die Schneeheide lebt in Symbiose mit einem Wurzelpilz, daher den ganzen, unbeschadeten Erdballen einsetzen.

Gartensorten: ‚December Red', 'Winter Beauty', 'Snow Queen', 'Vivelli'. 

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