Holunder – Blüte, Ernte, Verwendung
Holunderblütensaft, Holunderblütensirup, Holunderblütentee oder lieber -gelee? Ganz gleich, wie man den Holunder genießen möchte, ein paar Aspekte sollte man beachten.
Den nächsten Holunderstrauch muss man nicht lange suchen. Wenn er nicht ohnehin im eigenen Garten steht, dann sicher ganz in der Nähe. Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) ist ein Kulturfolger und siedelt sich gern dort an, wo Menschen wohnen. Schwieriger ist es, ihn loszuwerden. Davor warnt auch eine Volksweisheit: Nachbars Kinder und Nachbars Holunder / Bannest du nie auf die Dauer / Schließest du ihnen die Türe, o Wunder! / Klettern sie über die Mauer.
1. Blüte
Egal wie sehr man Holler zurückschneidet, er treibt unermüdlich aufs Neue aus, kommt ohne Pflege aus, wächst im Schatten und in der Sonne, und nur im Alter neigen seine knorrigen Äste zu Verkahlung und pittoresker Vermoosung.
Von Mai bis Juli blühen die Holunderbüsche in voller Pracht. Ihre Dolden sind essbar und sehr gesund. Mit ihnen kann man Getränke und Speisen köstlich verfeinern, und ihr Geschmack lässt sich als Sirup lange Zeit bewahren. Man braucht die Holunderblüten bloß in freier Wildbahn zu sammeln und zu verarbeiten.
2. Ernte
Die schönen, weißen Holunderblüten erntet man am besten am späten Vormittag, wenn es trocken und sonnig ist, und möglichst weit entfernt von Straßen. Holunderblüten mit einer Schere mit Blütenstand abschneiden und in einem Korb sammeln. In einem Plastiksackerl würde sie sofort verwelken.
Achtung bei Läusen! Auf Holunderblüten sitzen gerne schwarze Läuse. Wenn man Sirup herstellen möchte, sollte man die Tierchen möglichst durch Schütteln und Putzen und nicht durch Waschen entfernen, damit der wertvolle und geschmacksintensive Blütenstaub nicht verloren geht.
3. Verwendung
Holunderblüten sind reich an Vitamin C und können bei einer beginnenden Erkältung und bei Halsweh vor Schlimmerem bewahren. Sie aktivieren außerdem den Stoffwechsel und können bei Schlafproblemen helfen.
Durch ihren einzigartigen Geschmack werden Holunderblüten aber am liebsten für Sirup, Marmelade und Gelee sowie zum Verfeinern von Eis und Getränken verwendet. Und ein jeder liebt die Dolden wohl besonders, wenn sie im Teig herausgebacken werden.
Gut zu wissen: Alle Teile des Hollers – bis auf die Blüten – sind roh giftig. Daher kommt es, dass Holunderrinde als Brech- und Abführmittel im Einsatz war. Das giftige Lektin der in den Beeren enthaltenen Samen, die im Herbst zu ernten sind, wird beim Einkochen neutralisiert.
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