Eisenkraut macht das Immunsystem stark
Einst trug man Eisenkraut im Hosensack mit sich, um ungeschlagen vom Schlachtfeld zu gehen. Heute wissen wir: Die Heilpflanze macht uns stark – etwa bei hartnäckigem Husten.
Hilft bei: Husten, Halsentzündungen, nervösen Herzrhythmusstörungen.
Wirkung: Sekretlösend, antiviral, immunstärkend, fördert Menstruationsblutung.
Anwendung: Tee, Räuchergut
Heilanwendung: Eisenkraut wird als Tee mit heißem Wasser aufgegossen. Dabei soll höchstens ein Teelöffel getrocknetes Eisenkraut pro Tag zur Anwendung kommen. Größere Mengen können nämlich zu Übelkeit führen. Eisenkraut wird auch gern verräuchert, oft in Mischungen. So angewendet soll es etwa den Gerechtigkeitssinn und die Diplomatie stärken.
Wirkung: Obwohl die lateinische Bezeichnung Verbena officinalis noch auf eine Heilkraft nach Apothekerkriterien hinweist, hat es heute wissenschaftlich keine positive Bewertung mehr. In Phytopharmaka wird das Eisenkraut jedoch wegen seiner sekretlösenden Wirkung nach wie vor verwendet. Einige Untersuchungen deuten außerdem auf eine antivirale und immunstärkende Wirkung hin. Eisenkraut soll auch bei nervösen Herzrhythmusstörungen helfen und die Stimmung ein wenig heben. Die Volksheilkunde empfiehlt Eisenkraut bei Husten und sogar bei Keuchhusten, Bronchitis und Mandelentzündungen. Auch als Entwässerungsmittel finden wir es in alten Rezepten. Die Pflanze soll außerdem die Menstruationsblutung fördern. In Frankreich wird sie auch gern zur Stärkung des Milchflusses während der Stillzeit eingesetzt. Vermutet wird ferner eine dämpfende Wirkung auf die Schilddrüse.
Botanik: Am liebsten wächst das anspruchslose Eisenkraut auf Schuttplätzen, an Wegrändern oder im Ödland. Ein flüchtiger Blick reicht oft nicht aus, um es zu entdecken. Erst bei genauerem Hinschauen finden wir an einem steifen, kantigen Stängel reizende kleine rötliche oder blassblaue Blüten. Jetzt im Juli, wenn sie aufblühen, sammeln wir die Laubblätter und die oberen Stängelabschnitte der aus dem Mittelmeerraum eingewanderten Heilpflanze.
Geschichte: Die vielen Namen des Eisenkrauts wie Eisenhart, Druiden-, Sagen- oder Wundkraut verraten einiges über seine Geschichte. Man erzählte sich, dass Eisenkraut unbesiegbar mache, wenn man es in den Hosensack steckt. Deshalb war die Pflanze ein steter Begleiter im Kampf. Gleichzeitig galt Eisenkraut aber auch als Sinnbild des Friedens: Einst spielte es eine Rolle beim Abschluss von Friedensverträgen. Als Herba sacra, heilige Pflanze, begleitete es außerdem viele Opferzeremonien. Der römische Gelehrte Plinius, der im 1. Jahrhundert nach Christus lebte, schrieb: „Keine Pflanze erfreut sich größerer Berühmtheit als das heilige Eisenkraut.“ Bei seinem Zeitgenossen, dem griechischen Arzt Dioskurides, ist nachzulesen, dass Eisenkraut bei Ödemen, Entzündungen und Geschwüren zum Einsatz kam.
Inhaltsstoffe: Eisenkraut riecht ein wenig minzig. Der herbe Geschmack kommt von Iridoidglykosiden wie etwas Verbenalin; Kaffeesäureverbindungen lassen es zusätzlich bitter schmecken. Auch Flavonoide und ätherische Öle finden wir in dieser Heilpflanze.
Inhalieren mit Eisenkraut
Wenn die Atemwege verschleimt sind, ein Druckgefühl entsteht und der Kopf schmerzt, ist es Zeit für diese Inhalation.
1 TL klein geschnittenes Eisenkraut
1 TL Schlüsselblumenblüten
1 TL Holunderblüten
1 TL Kamille
1 TL Salz
0.2 l Wasser
Kräuter und Salz mit kochendem Wasser übergießen.
Dämpfe inhalieren, sobald die Temperatur für angenehm befunden wird.
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