Wie machen Kühe Milch?
Von der Weide bis ins Euter: Was passiert in Maul, Magen und Darm der Kuh, damit aus ihrem Mittagessen Milch wird?
Kuhmilch ist aus unserem Ernährungsalltag nicht wegzudenken. Wir machen daraus Palatschinkenteig, herrliche Käsesorten, essen sie im Müsli, verfeinern Kaffee und Tee damit und trinken zur Beruhigung heiße Milch mit Honig. Aber wie entsteht Milch eigentlich in der Kuh?
1. Augen und Nase
Es heißt ja, man isst auch mit den Augen. Das gilt auch für Kühe. Mit ihren Augen suchen sie sich die besten Gräser und beschnüffeln sie ausgiebig.
2. Das Maul
Hier kommen Gras, Heu, Kräuter und was Kühe sonst gerne naschen (z. B. Äpfel und Brot) hinein. Da Kühe oben keine Zähne haben, drücken sie das Gras mit ihrer rauen Zunge an den Gaumen und zermalmen es dort vor dem Schlucken.
3. Die Beine
Manchmal scheint es so, als ob Kühe den ganzen Tag nur herumliegen und vor sich hin kauen. Tatsächlich marschieren Kühe aber am Tag bis zu 40 Kilometer auf der Suche nach ungefähr 70 Kilo feinem Gras und einer Badewanne voll Wasser, woraus sie dann ja die Milch machen.
4. Die Mägen
Kühe sind Wiederkäuer und haben deshalb vier Mägen. Sie lassen ihre Leibspeise, das Gras, mehrmals zwischen ihren Mägen hin und her wandern. Dazwischen wird das Gras noch einmal mit ca. 30.000 Kaubewegungen pro Tag durchgekaut und dabei mit bis zu 200 Liter Spucke vermengt. Kühe holen so sehr viel Energie aus dem Gras.
5. Das Euter
Hier geschieht das eigentliche große Milchwunder: Jedes weibliche Rindvieh, das schon ein Kalb geboren hat, holt mit den Milchdrüsen im Euter aus ihrem Blut die Zutaten für die Milch heraus. Bei einer Almkuh sind das täglich etwa 20 Liter. Um einen Liter Milch zu produzieren, pumpt die Kuh rund 500 Liter Blut durch ihr Euter.
6. Das Hinterteil
Hier kommt nach der Reise durch den langen Darm das raus, was nach dem Milchmachen vom Gras übrig ist: eine Kuhflade. Aber selbst die ist noch wertvoll. Insekten nützen sie als Behausung und Verpflegung. In manchen Ländern nützt man bis heute getrocknete Kuhfladen, um Feuer zu machen oder Ställe zu bauen.
Gut zu wissen: In Österreich gibt es 5.500 Almen, auf denen im Sommer Milch produziert wird. Die meisten von ihnen sind bewirtschaftet. Das bedeutet, dass man auf einer Wanderung dort essen und trinken kann und die frischen Produkte kosten kann, die in der Sennerei hergestellt werden.
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