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Wohnen

So hält man die Wohnräume auch bei großer Hitze kühl

Hochsommerliche Außentemperaturen lassen keine Wohnung kalt. Mit etwas Physik, Musik und Einrichtungsmystik können Sie zumindest verhindern, dass sich Ihr Zuhause in eine Sauna verwandelt. Mit diesen acht Tipps bleibt das Zuhause kühl und erträglich.

Wohnzimmer, Essecke, Fensterfront, Kachelofen
Foto: Harald Eisenberger
Im Sommer sollte man in der Früh und am Abend gut durchlüften.

1. Fenster verdunkeln

  • Wenn draußen brütende Hitze herrscht, gilt drinnen: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Am effektivsten wirkt ein außenliegender Sonnenschutz der Aufheizung entgegen. Roll- und Fensterläden, Markisen, ja selbst Sonnenschirme auf dem Balkon, Bäume neben dem Haus oder eine begrünte Fassade reduzieren die Sonneneinstrahlung um bis zu 75 Prozent und damit auch die Temperatur in den Wohnräumen. Vorhänge sind nicht ganz so effizient: Sie halten nur rund 25 Prozent der Sonnenstrahlen ab.

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  • Hat das Licht die Scheibe erst einmal passiert, wandeln sich Teile seiner Energie im Raum in Wärme um. Sollten Sie sich dennoch für eine innenliegende Verdunklung entscheiden, greifen Sie zu hellen Vorhängen oder Alu-Jalousien. Sie reflektieren einen Teil des Lichts wieder zum Fenster hinaus und heizen sich nicht so stark auf.

  • Servus-Tipp: Sonnenschutzfolien fürs Fenster (einige im Baumarkt erhältliche Modelle können auch von Laien verklebt werden) leisten gute Kühldienste.

2. Fenster und Türen abdichten

  • Nicht nur Sonnenstrahlen, sondern auch warme Luft, die von außen hereinkommt, heizt die Wohnräume auf. Türen und Fenster sollten daher tagsüber geschlossen bleiben. Gelüftet wird nur während der kühlen Nacht- und in den frühen Morgenstunden (siehe auch Regel 3).

  • Wichtig ist natürlich auch eine gute Dämmung. Sie können schnell selbst etwas nachbessern, indem Sie Fenster und Türen mit Isolierband abdichten.

Servus Mondpost

3. Lüften mit Physik-Nachhilfe

  • Fenster zu kippen bringt nachts kaum genügend frische Luft herein, um aufgeheizte Räume abzukühlen. Sorgen Sie für Durchzug, indem Sie alle Fenster gleichzeitig aufreißen.

  • Hausbesitzer sollten auch den natürlichen Kamineffekt nutzen. Öffnen Sie Dach- und Kellerfenster. Die warme Luft steigt nach oben und entweicht, kühlere kann nachströmen.

4. Den Ventilator richtig platzieren

  • Stellen Sie beim Lüften einen Ventilator ans Fenster – und zwar so, dass er die warme Luft aus dem Raum hinausbläst. So kann die kühle Luft schneller nachströmen. Untertags sollten Sie ihn nur einschalten, wenn Sie auch anwesend sind. Denn er kühlt durch seinen Luftstrom lediglich die Bewohner, nicht aber den Raum.

  • Servus-Tipp: Der erfrischende Luftzug lässt sich verstärken, wenn Sie eine Schale mit Eiswürfeln vor dem Ventilator platzieren.

5. Abkühlen durch Feuchtigkeit?

  • Oft wird empfohlen, feuchte Tücher oder Wäsche aufzuhängen. Tatsächlich kommt es beim Verdunsten zu einer Abkühlung der Flüssigkeit und damit des Stoffs. Der Effekt auf die Zimmertemperatur ist aber nicht sehr groß. Dafür erhöht sich die Luftfeuchtigkeit, das Raumklima wechselt auf schwül, und das macht die Hitze oft noch unangenehmer.

  • Nutzen Sie die sogenannte adiabatische Kühlung besser, indem Sie sich nach dem Duschen nicht abtrocknen oder untertags Haut und Kleidung mit Wasser aus einer Sprühflasche benetzen.

6. Elektrogeräte richtig nutzen

  • Oft ist die Hitze auch hausgemacht. Fahren Sie zum Beispiel Ihr Auto nicht gleich in die Garage. Lassen Sie es erst abkühlen, damit es seine Wärme nicht ans Haus abgibt. Auch Elektrogeräte, Netzteile und alte Glühbirnen erzeugen Hitze. Schalten Sie die Geräte ab, ziehen Sie am besten auch den Stecker, und schrauben Sie Energiesparlampen in Ihre Leuchten.

  • Waschmaschine und Trockner sollten Sie nur in den Abend- und Nachtstunden anwerfen. Vermeiden Sie es auch, aufwendig zu kochen und etwas ins Backrohr zu schieben. Die Dunstabzugshaube schafft leider nur einen Teil der warmen Kochluft nach draußen. Steigen Sie stattdessen auf die Mikrowelle um, grillen Sie draußen, oder servieren Sie kalte Platten.

7. Einrichten mit kühlem Köpfchen

  • Entfernen Sie lose Teppiche, denn diese verhindern, dass der Boden Wärme aus der Raumluft aufnimmt. Helle Möbel heizen sich weniger auf und wirken luftiger. Manchmal reicht es auch schon, wenn ein Raum nur kühler wirkt. In Räumen mit freien Flächen schätzen wir die Temperatur niedriger ein und empfinden das auch so. Daher am besten die Möbel beiseite- oder an die Wand rücken.

  • Erfrischende Raumdüfte mit Zitrus- oder Minzenoten tragen ebenfalls dazu bei, dass man die Hitze weniger drückend empfindet.

  • Servus-Tipp: Decken Sie Sofa und Sessel mit weißen Stoffen ab. Wählen Sie am besten Seide oder Satin, beides fühlt sich auf der Haut angenehm kühl an. Auch bei der Bettwäsche sind diese Materialien im Sommer zu empfehlen.

8. Gedankliche Winterspiele

  • Apropos Macht der Gedanken: Sie werden Ihr Heim auch kühler empfinden, wenn Sie sich statt einer Dschungel-Dokumentation etwa eine Expedition in die Antarktis im Fernsehen ansehen oder sich aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten" nur „L'Inverno" anhören, das mit einem dissonanten Stakkato-Septakkord sofort eine kältestarrende, zitternde Atmosphäre erzeugt.

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