Rustikal-moderner Wohntraum im Mühlviertel
Wie aus einem verschachtelten Bürgerhaus ein belebtes Familiendomizil wurde.
Weder der unscheinbare Eingang noch die schmale Steintreppe hinauf in den ersten Stock des Mühlviertlers Bürgerhauses lassen erahnen, welch grandiose Welt sich dann auf drei Etagen auftut. „Da treffen einige Jahrhunderte aufeinander“, sagt der Hausherr.
Der Musiker hatte in dem Haus noch vor seiner Hochzeit eine eher kleine Wohnung hergerichtet. Als dann aber seine Herzdame einzog, blieb kein Stein mehr auf dem anderen. „Ich hab mich sofort in das Gebäude verliebt und die vielen Möglichkeiten gesehen, die sich uns noch bieten“, sagt die Osteopathin, die hier heute sogar ihre Praxis hat. Durch sukzessive Zukäufe erstreckt sich das sehr verschachtelte und durch etliche Zwischengeschoße verbundene Reich der Familie nun über rund 200 Quadratmeter.
Schön improvisiert
An Improvisationstalent mangelt es dem Ehepaar ja nicht. Außerdem wollte man alle Materialien, die noch brauchbar waren, auch wiederverwenden. Und wurde irgendwo etwas Besonderes entdeckt, dann nahmen sie es wenn möglich auch mit – wie etwa die acht Zentimeter dicken Bodenplatten aus Solnhofener Marmor im Schlafzimmer.
Sie stammen ursprünglich aus einer Kirche und lagen achtlos gestapelt bei einem Bauern im Garten. „Wir haben eindeutig mehr in das Haus hereingetragen als hinaus. Es müssen Tonnen gewesen sein. Und fragen Sie nicht, wie wir all das Material durch den verwinkelten Aufgang heraufgeschafft haben. Aber es war jeden Muskelkater wert!“, lacht die Hausherrin und führt uns durch die gelungene Mischung aus historischen Mauern, Komfort und modernem Flair.
Alt und neu im Wohnzimmer
Die Ziegelwand hat der Hausherr in mühevoller Kleinarbeit restauriert und verfugt. Zu ihr und den alten Tramen bildet die moderne Treppe einen wunderbaren Kontrast.
Luftiger Stiegenaufgang
Im unteren, alten Teil der Wohnung gelangt man über diesen gemütlichen Zwischenstock in den modernen Dachausbau.
Familientreffpunkt: Küche
Am liebsten kommt man in der Küche im Dachausbau zusammen. Die riesige Wandtafel wird von der Familie oft und gern genutzt.
Kostbares Musikzimmer
Im Musikzimmer beeindrucken mehrere Cembali aus dem 17. Jahrhundert sowie ein schwarzer Flügel und ein Hammerklavier. Die mächtige Renaissance-Tramdecke wurde im Laufe der Renovierungsarbeiten freigelegt.
Ruhiges Arbeitszimmer
Die Hausherrin hat sich im Haus eine Praxis eingerichtet. Manchmal heizt die Osteopathin für ihre Patienten sogar den alten Kachelofen ein.
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Edles Schlafzimmer
Wie gut die Kombination aus Alt und Neu gelungen ist, zeigt sich auch im Schlafzimmer der Eltern.
Ein Kinderzimmer zum Träumen
Die Kinder träumen in alten Holzbetten, die ebenso liebevoll restauriert wurden wie ihre Nachtkästchen.
Ein Badezimmer als Wohlfühloase
Vom modernen Bad führt der Blick hinaus in den rustikalen Zwischenstock.