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Backrohr auf 180 °C Umluft vorheizen.
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Ente innen und außen kalt waschen, trocken tupfen und gut salzen. In den Bauch die geviertelten und entkernten Äpfel, die geviertelte Orange, die Zwetschken sowie Majoran und Thymian füllen.
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Mit der Brustseite nach unten in einen Bräter legen, mit Entenschmalz und ½ l Wasser 1 Stunde bei 180 °C Umluft braten und immer wieder übergießen.
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Ente umdrehen, an mehreren Stellen einstechen und eine weitere Stunde braten und übergießen. Eine weitere halbe Stunde nicht mehr übergießen, um eine knackige Kruste zu erhalten, dann das Backrohr abdrehen und die Ente ruhen lassen.
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Fett abgießen und die Sauce mit Maisstärke und Obers zu einer feinen Sauce verkochen.
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Rotkraut fein hobeln, in heißem Schmalz die sehr fein geschnittenen Zwiebeln und das Kraut gut andünsten, mit Lorbeerblatt, Orangensaft und -schale samt Nelkengewürz mit etwas Wasser schmurgeln und nach 15 Minuten den geschälten Apfel hineinreiben. Mit Essig und Honig abschmecken, öfter umrühren, bis das Kraut al dente oder weicher ist.
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Wasser mit Butter, Salz und Muskat aufkochen, den Grieß einrieseln lassen, immer wieder umrühren, bis eine geschmeidige Masse entstanden ist. Etwas abkühlen lassen und die 3 Eier dazugeben, nochmals gut rühren. Kleine Knöderl formen und diese 10 Minuten in leicht wallendem Salzwasser kochen.
Frau Rosas Ente mit Rotkraut und Grießknöderl
Colette Prommer, bekannt aus der Ö1 Radio-Kochsendung „Frau Colettes Radioküche“, verrät uns das Lieblingsrezept ihrer Oma: Frau Rosas Ente mit Rotkraut und ganz köstlichen Knöderl dazu.
Meine Großmutter war eine starke, selbstbewusste Frau. Mit 20 Jahren nahm sie ihr Erbteil in die Hand, verließ das Gutshaus des Vaters in St. Marein und ging in die Stadt, um im Priesterseminar von Graz-Seckau eine Ausbildung zur Köchin zu machen.
„Frau Rosa! Das Henderl war wieder ganz fabelhaft!“
Ihr Berufsweg sollte sie dann als Köchin zu Grafen und Baronen führen und in die besten Häuser des Landes, ins Hotel Schwan in Gmunden etwa oder ins Schlosshotel Lebenberg in Kitzbühel.
Schon als drei-, vierjähriges Kind durfte ich der Oma assistieren. Zum Beispiel beim Teigkneten mit der Hand, denn Mixer kam ihr keiner ins Haus. Immer frisch, war die Devise. Fast täglich kauften wir am Kaiser-Josef-Markt in Graz ein, und so lernte ich schon früh den Geschmack von wirklich frischem Obst und Gemüse kennen.
In den Sommerferien zogen wir durch die Wälder und Wiesen und sammelten Pilze, Kräuter, Beeren, Wildgemüse – sie kannte alles. Als die Großmutter später in Tirol arbeitete, konnte ich ihre Besuche in Graz kaum erwarten. Schließlich waren ihre Koffer stets mit Köstlichkeiten aller Art gefüllt, es gab Butterziegel mit schönen Mustern, tiefgelben Blütenhonig, duftende Brotlaibe und Würste und Speck von den Jägern, die sie verehrten.
In der Pension erfand sich Oma dann noch einmal neu. In ihrer Wohnung gab es täglich ein Mittagsmenü, an dem drei Personen teilnahmen: ein verwitweter Brauerei-Verwalter, eine humorbefreite „Junggesellin“ und eine liebe alleinstehende Dame.
Drei unterschiedliche Charaktere, die aber, was das Essen betrifft, einer Meinung waren: „Das schmeckt ja wieder köstlich, Frau Rosa!“, riefen sie stets vor Verzückung. Als die Großmutter schließlich betagt und fast blind war, lebte sie bei meiner Mutter, ebenfalls eine großartige Köchin, die sich mit einem Biobauernhof im Burgenland, mit riesigem Gemüsegarten, Obstbäumen, Ziegen und Altsteirer-Henderln, einen Lebenstraum erfüllte. Ein Gericht liebte die Großmutter besonders: Ente!
Ich wollte ihr daher eine Freude machen und brachte zur Sicherheit zwei Exemplare zur Auswahl mit: Sie befühlte sie, tastete sie ab – und entschied sich treffsicher für die bessere. Als ich Jahre später bei einem Fest diese Geschichte erzählte, sagt einer der Gäste, es war ORF-Redakteur Bernhard Fellinger, dass wir eine Radio-Kochsendung machen sollten – und so kam es zu „Frau Colettes Radioküche“ in Ö1.
PS: Mein ganzer Stolz ist eine Autogrammkarte, auf der meine Oma von einem ihrer Lieblinge geehrt wird. Mit blauer Tinte steht geschrieben: Frau Rosa! Das Henderl war wieder ganz fabelhaft! Herzlichst Ihr Maxi Böhm.
Zum Autor: Colette Prommer ist leidenschaftliche Köchin und Autorin mehrerer Kochbücher (z. B. „Colette kocht“, Löwenzahn Verlag). Von ihren kulinarischen Erlebnissen berichtete sie zehn Jahre lang auf Ö1.
Dieses Rezept erschien in Servus in Stadt & Land im November 2022 in der Rubrik „Aus Omas Kochbuch“.
Menge | Zubereitungszeit | Gesamtzeit |
---|---|---|
4 Portionen | 1:15 Stunden | 2:40 Stunden |
1 | Bauernente |
Salz | |
2 | Äpfel |
1 | Orange |
1 | getrocknete Zwetschken |
je zwei Zweige Majoran und Thymian | |
2 EL | Entenschmalz |
1 EL | Maisstärke |
0,25 l | Obers oder Sauerrahm |
1 kg | Rotkrautkopf |
3 EL | Entenschmalz |
2 | rote Zwiebeln |
1 | Lorbeerblatt |
Saft und Schalenabrieb von einer Orange | |
etwas gemahlene Nelken | |
1 | Apfel |
1 | guter Schuss Rotweinessig |
2 EL | Honig |
500 ml | Wasser |
150 g | Butter |
Salz und Muskat | |
250 g | Grieß |
3 | Eier |