Hauptspeise

Seewinkler Majoranlinsen

Er mag’s heiß, aber nicht trocken: Der Majoran ist kein einfaches Gewürz. In Neusiedl am See im Burgenland aber fühlt er sich seit Jahrhunderten wohl. Besonders gut passt er zu Hülsenfrüchten, wie er bei den Seewinkler Majoranlinsen beweist.

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Foto: Eisenhut & Mayer
In unsere Majoranlinsen kommt nicht nur getrockneter Majoran sondern auch ganz frischer.  

Gut zu wissen:

  • Die Seewinkler Majoranlinsen brauchen zusätzlich 1 Nacht zum Einweichen.

Oft wurde er der Neusiedler Majoran für Linsen verwendet, die ab August im nahen Steinfeld in Niederösterreich geerntet wurden. Oder für die traditionellen Bohnenknödel in einer Majoran-Erdäpfel-Suppe.

Der Siegeszug des Neusiedler Majorans

Den legendären Neusiedler Majoran, wurde einst sogar an den Wiener Hof geliefert und nach Frankreich exportiert wurde. Ihn anzubauen ist nicht leicht, er ist anspruchsvoll und braucht ein spezielles Klima und bestimmte Salze im Boden. Drum haben ihn unsere Vorfahren nicht im Küchengartl angebaut.

  • Das würzige Kraut wurde vornehmlich von den Bauern der „Majoran-Genossenschaft“ auf den sogenannten Salatgründen rund um Neusiedl kultiviert. Hier, im Schwemmland des Sees, gab es den richtigen Boden dafür und ausreichend Feuchtigkeit und Wärme. Getrocknet und verarbeitet wurde das Kraut meist an Ort und Stelle. Zu Büscheln zusammengebunden trocknete es auf Dachböden, danach wurde es gerebelt.

  • Den Verkauf des Küchenkrauts übernahmen Händlerinnen aus Parndorf: Sie verkauften den Majoran dort lose aus Stoffsäcken und füllten ihn mit einem Becher-Hohlmaß in Papiersackerln ab. Brauchte man neuen, fuhr man eben wieder zum Markt, denn woanders gab’s das Gewürz nicht.

Dieses Rezept erschien in Servus in Stadt & Land im August 2018 in der Rubrik „Aus Omas Kochbuch“.

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Menge Zubereitungszeit Gesamtzeit
4 Portionen 20 Minuten 1 Stunde
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Zutaten
300 g Tellerlinsen
1 mittelgroße Zwiebel
8 Pfefferkörner
0.5 Bund Petersilie
1 Knoblauchzehe
1 EL Majoran
1 Zitronenspalte
1 Prise Salz
1 Prise Zucker
6 EL Essig
40 g Mehl
60 g Butter (oder Butterschmalz)
1 EL Paradeismark
80 g Selchspeck
frischer Majoran zum Bestreuen
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Zubereitung
  1. Linsen über Nacht in Wasser einweichen.

  2. In frischem Wasser ca. 20 bis 30 Minuten weich kochen und dann abseihen. Den Sud aufheben.

  3. Zwiebel schälen und grob hacken, die Pfefferkörner etwas anquetschen, Petersilie hacken und den geschälten Knoblauch zerdrücken. Zusammen mit Majoran, Kümmel, Zitrone, Salz, Zucker, Essig und 250 ml Wasser aufkochen. Die Flüssigkeit langsam auf etwa 125 ml einkochen lassen und dann die Gewürzessenz durch ein feines Sieb gießen.

  4. Aus Mehl und Butter (oder Butterschmalz) eine helle Einbrenn rösten, Paradeismark, Gewürzessenz und etwas Linsenwasser dazugeben, bis eine mollige Sauce entsteht. Die gekochten Linsen dazugeben und abschmecken.

  5. Selchspeck in Würfel schneiden, anrösten und mit etwas frischem Majoran auf die Linsen streuen.

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