Am Brenner - zwischen Transit und Tradition
In „Heimatleuchten“ besucht ServusTV die Grenzregion des Brennerpasses im Süden Tirols. Abseits von Verkehr und Handel werden Traditionen hochgehalten. In stillen Tälern harmonieren Mensch wie Tiere.
Lust auf mehr Geschichten aus der Heimat? Bei uns gibt es ab sofort die besten Folgen "Heimatleuchten" hier auf einen Blick.
Die Passhöhe Brenner ist als die meist befahrene Verbindung zwischen Österreich und Italien bekannt. Doch fern ab der Autobahn, in den Seitentälern des Wipptals und am Rande des geschichtsträchtigen Alpenübergangs, entdecken wir eine ganz andere Welt: idyllische Ortschaften, wilde Natur, außergewöhnliche Persönlichkeiten und himmlische Ruhe.
Die Sendung „Heimatleuchten“ ist immer freitags ab 20:15 Uhr auf ServusTV zu sehen. Weitere Infos und die Sendungen zum Nachsehen gibt es auf servustv.com/heimatleuchten.
Wenn Zeit keine Rolle spielt
Kaum lässt man die Brennerautobahn hinter sich und begibt sich vom Wipptal aus ins Venntal, übernimmt das Rauschen des Vennbachs die Geräuschuntermalung. In diesem einsamen Tal lebt nur eine Familie - die Familie Kerschbaumer.
Seit 2010 kümmert sich Benjamin mit Tochter Rebekka um den Erhalt der seltenen Blobe Ziegen – einer der ältesten Gebirgsziegenrassen Tirols. Seine Frau Rosi Kerschbaumer verarbeitet das Ziegenfleisch und verkocht es in der Jausenstation Venn.
Direkt an der Grenze zum Stubaital in Mühlbachl befindet sich der Wallfahrtsort Maria Waldrast mit seinem Kloster. Auf dem Weg dorthin begegnen die Pilger immer wieder kleinen Kapellen, die mit kunstvollen Lüftlmalereien verziert sind. Malermeister Michael Mitterberger und Lüftlmalerin Sabine Lamprecht kümmern sich seit etlichen Jahrzehnten um das Erbe dieser traditionellen Tiroler Fassadenmalerei. Ein detailverliebtes Spiel mit Licht und Schatten, welches viel Übung und Leidenschaft erfordert.
Abseits der wenigen Straßen durchs Tal zieren schräge Holzzäune das Landschaftsbild. Gemeinsam mit seinem Vater Daniel Wolf bereitet Jakob Wolf dünne Stecken aus gespaltenem Holz vor. Die Holzstecken werden ohne Nägel geschickt ineinander gesteckt. Tausend Hölzer und eine Woche Arbeit stecken in hundert Meter Zaun.
Von altem Eisen und traditionsreichen Feuern
Direkt an der alten Brennerstraße liegt die Grenzortschaft Matrei. Dort haben fünf Brüder ihr Leben ganz dem Eisen verschrieben. Die Leidenschaft für die Arbeit mit Metall haben die Brüder Amort von ihrem Vater in die Wiege gelegt bekommen.
Nicht weit von Matrei thront oberhalb der Brennerautobahn in Gries der Hof von Paul Strickner. Auch er hat seine Liebe zum Beruf an seine Kinder weitergegeben. Seine Tochter Anna Strickner kümmert sich als Jungzüchterin mit ganzem Herzblut um das Tiroler Grauvieh. Aber auch beim Sensenmähen der entlegenen Wiesen helfen die Mädchen fleißig mit.
Auf den frisch gemähten Hängen platzieren die Einheimisches am dritten Sonntag nach Pfingsten jedes Jahr hunderte Kerzen. Mit dem Herz-Jesu-Feuer pflegen die Tiroler die Tradition um den überraschenden Sieg der Tiroler Truppen gegen Napoleon. Einer der vielen Bräuche, der im Schatten des Transits das Leben zum Leuchten bringt.
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