Bedeutende Denkmäler in Österreich
Am Sonntag, dem 24. September 2023 ist der „Tag des Denkmals”. In ganz Österreich werden Denkmäler präsentiert, deren Macher beispielhaft voraus dachten. Wir stellen beeindruckende Orte aus dem ganzen Land vor, die einen Besuch wert sind.
Am „Tag des Denkmals” werden die Pforten jener historischen Objekte geöffnet, die normalerweise nicht öffentlich oder nur eingeschränkt zugänglich sind. Bereits bekannte Denkmäler lassen sich durch Themenführungen und ein spezielles Rahmenprogramm aus einem neuen Blickwinkel betrachten. Tauchen Sie nachfolgend mit uns in vergangene Zeiten ein, deren Zauber in Form von Skulturen und Bauwerken bis in die Gegenwart reicht.
Denkmäler in Wien
1030 Wien - Arsenal: Werkstätten des Bundesdenkmalamts
Hinter die Kulissen mit einer Führung durch die Werkstätten des Bundesdenkmalamts
Das Bundesdenkmalamt hat neben seiner beratenden Funktion eine Vielzahl von Aufgaben in den Werkstätten. Hier werden Kunstwerke aus ganz Österreich intensiv erforscht, akribisch dokumentiert, behutsam konserviert und meisterhaft restauriert. Die Werke finden schließlich ihren Weg zurück zu ihren ursprünglichen Standorten und werden so für künftige Generationen bewahrt.
Zum Tag des Denkmals öffnen die Werkstätten des Bundesdenkmalamts ihre Türen und gewähren bei speziellen Führungen einen Einblick in ausgewählte Projekte aus den verschiedenen Fachbereichen.
1040 Wien - Wiener Tramwaymuseum
Geschichte erleben im Rollenden Museum der historischen Wiener Straßenbahnwagen
Das Wiener Tramwaymuseum (WTM) beherbergt nicht nur zahlreiche Kleinobjekte, sondern auch eine beeindruckende Sammlung von 111 historischen Straßenbahnwagen. Diese reichen von der Pferdetramway aus dem Jahr 1868 bis hin zu den ersten elektrischen Modellen und dem ULF-Versuchsträger. Jeder dieser Wagen ist ein einzigartiges Denkmal. Einige der historischen Straßenbahnwagen können das ganze Jahr über für besondere Anlässe wie Geburtstage, Hochzeiten oder Firmenevents gemietet werden.
Am Tag des Denkmals laden wir Sie herzlich dazu ein, Wien auf eine Weise zu erkunden, wie es einst der Kaiser tat, und dabei ein bedeutendes Industriedenkmal hautnah zu erleben. Denn selbst scheinbar Alltägliches, wie eine Straßenbahn, wird oft nicht als Denkmal betrachtet. Diese Fahrzeuge repräsentieren nicht nur ein Stück Zeitgeschichte, sondern spiegeln auch die technologische und gesellschaftliche Entwicklung unserer Stadt wider.
Denkmäler in Niederösterreich
Mauerbach - Kartause Mauerbach
Handwerk Denkmalpflege
Seit seiner Gründung im Jahr 1984 hat das Informations- und Weiterbildungszentrum Baudenkmalpflege des Bundesdenkmalamts in der Kartause Mauerbach die Tradition der Pflege, Wartung und Reparatur von Baudenkmalen vermittelt.
Am Tag des Denkmals werden praxisnahe Einblicke in traditionelle Handwerkstechniken und historische Baumaterialien geboten. Experten laden herzlich ein, aktiv teilzunehmen: Man kann Kalkbrennen, Ziegelschlagen, Pigmente herstellen, Steinmetzarbeiten durchführen, Fenster instand setzen, Holz und Eisen mit Ölanstrichen behandeln, schmieden, drechseln, Stuckmarmor herstellen, Lehmmauern errichten und von Fachberatung profitieren. Es gibt auch ein spezielles Kinderprogramm und viele weitere spannende Aktivitäten.
Schönau an der Triesting – Schlosspark
Unvergessliches Natur- und Geschichtserlebnis
Der denkmalgeschützte Schlosspark Schönau ist ein außergewöhnlicher Ort, der sowohl Naturliebhaber als auch Geschichtsinteressierte gleichermaßen begeistert. Mit einer Fläche von mehr als 30 Hektar erstreckt sich eine atemberaubende Landschaft, die die Besucher auf eine Zeitreise in eine vergangene Ära entführt.
Am Tag des Denkmals hat man die Möglichkeit, die Magie dieses Schlossparks zu erleben und an einer faszinierenden Führung durch diesen einzigartigen privaten englischen Landschaftsgarten teilzunehmen.
Mistelbach - Jüdischer Friedhof
Zeichen, Symbole und ihre Bedeutung - Denkmale erzählen Geschichten
Der Jüdische Friedhof birgt eine Fülle interessanter Geschichten, die durch Formen, Reliefs, Bilder, Inschriften und mehr erzählt werden.
Das Gelände des Jüdischen Friedhofs in Mistelbach ist ein wertvoller Schatz voller Geschichte(n), der darauf wartet, entdeckt zu werden. Am Tag des Denkmals haben Besucherinnen die Gelegenheit, bei Führungen Erzählungen zu erforschen und Bedeutungen zu verstehen. Sie können die Zeichen und Symbole dieses Ortes kennenlernen und interpretieren.
Denkmäler im Burgenland
Gerersdorf - Freilichtmuseum Ensemble Gerersdorf
Pannonisches Bauerntum und Handwerk im Rückblick
Mehr als 30 vorwiegend denkmalgeschützte ländliche und handwerkliche Gebäude aus den letzten drei Jahrhunderten werden präsentiert. Darunter fallen Wohnhäuser, Kellerstöckl, Speicher, Stadel, Werkstätten und andere Bauwerke. Diese beherbergen eine beeindruckende Sammlung bodenständiger Gebrauchsgegenstände, Gerätschaften, Handwerkzeuge und historische Maschinen.
Einige der Gebäude sind mit Stroh gedeckt, wobei drei von ihnen erst kürzlich ein neues Strohdach erhielten.
Eisenstadt – Orgelbauerhaus
Wiederhergestellte Rauchküche und malerischer Bürgerhof
Das Orgelbauerhaus in Eisenstadt hat seinen Ursprung im 16. Jahrhundert. Besonders beeindruckend ist neben der reich verzierten Fassade zur Hauptstraße aus dem 18. Jahrhundert der ursprünglich erhaltene Innenhof mit seinen imposanten Rundbogenarkaden. Dieser Ort diente als Ruhezone und geschütztes Refugium innerhalb der Stadt.
Im vergangenen Jahr wurden aufwendige Restaurierungsarbeiten am Dach und im Erdgeschoss durchgeführt. Dabei konnte der ursprüngliche Ort der historischen Rauchküche identifiziert werden.
Die offene Feuerstelle und der dazugehörige Ofen wurden originalgetreu wiederhergestellt und können am Tag des Denkmals als authentische Beispiele historischer Alltagskultur besichtigt werden.
Denkmäler in Oberösterreich
Steyr - kulturGUTspeicher der Diözese Linz
Ein exklusiver Blick ins Kunstdepot
Das ehemalige Stift Gleink wurde zu einem kulturGUTspeicher der Diözese Linz umgestaltet. Seit 2022 beherbergt es das Außendepot des Diözesanarchivs mit Archivmaterial aus den Pfarren sowie das Kunst- und Mobiliendepot mit über 2.000 Kunstobjekten und Möbeln. Das Kunstdepot dient als Schulungszentrum, zur Objektvermittlung, Vermögensverwaltung und als Anlaufstelle für die Pfarren. Das Diözesanarchiv kümmert sich um die Archivierung und den Erhalt der Pfarrarchive.
Der kulturGUTspeicher ist nur bei Führungen im Rahmen von Veranstaltungen zugänglich und öffnet exklusiv am Tag des Denkmals seine Türen.
Linz - Mariendom: Dombauhütte
Dombauhütte als lebendige Werkstätte und immaterielles Kulturgut
Seit Jahrhunderten übertragen Dombauhütten Techniken für die Restaurierung historischer Bauwerke und kulturelle Rituale von Generation zu Generation. Dieses Erbe sichert die nachhaltige Pflege des Doms und bewahrt traditionelle Handwerkstechniken. Die Linzer Dombauhütte wurde von der UNESCO in das immaterielle Kulturerbe aufgenommen, zusammen mit anderen europäischen Dombauhütten.
Grein - Altes Rathaus / Stadttheater Grein
Lebendiges Theater
Das Alte Rathaus am Stadtplatz von Grein, erbaut 1563, beherbergt das Historische Stadttheater von 1791 und ein Stadtmuseum mit Fokus auf Greiner Theater- und Stadtgeschichte. Es ist nicht nur ein historisches Denkmal, sondern auch heute ein lebendiger Ort.
Das Theater, als Herzstück des Hauses, ist das älteste ständig bespielte Bürgertheater Österreichs und verbindet Generationen. Das Museum erzählt von seiner Geschichte und den Menschen, die es seit über 200 Jahren beleben.
Denkmäler in Kärnten
Mallnitz – Arnoldmausoleum
Österreichs höchstgelegene Grabstätte
Das Arnold-Mausoleum in 2.700 Metern Höhe am Ankogel zeichnet sich zweifellos durch seine einzigartige Lage aus. Der Bauherr dieses Mausoleums war Karl Arnold (1853-1929), ein studierter Pharmazeut und Chemiker aus Bayern. Seine große Leidenschaft fand er 1929 in der Mallnitzer Bergwelt, obwohl er ursprünglich fast tausend Kilometer entfernt an der tierärztlichen Hochschule Hannover als Professor am Chemischen Institut lehrte.
Am Tag des Denkmals gibt es eine geführte Wanderung von der Bergstation Ankogelbahn zum Mausoleum.
Klagenfurt - Lassnig-Atelier
Boden finden im Klagenfurter Atelierhaus in der Klostergasse
1945 bezog Maria Lassnig ihr erstes Atelier in der Klostergasse 1 in Klagenfurt, ursprünglich von Fotografen genutzt und Teil eines barocken Bürgerhauses am Heiligengeistplatz. Das Atelier wurde ein Treffpunkt für die Nachkriegsavantgarde. 1951 verließ sie es und ging nach Paris. 1979 wurde das Bürgerhaus abgerissen, das Atelier blieb eine Ruine. 1980 kaufte Maria Nicolini die Ruine und beschloss schließlich, das Atelier originalgetreu zu restaurieren.
Es ist noch nicht öffentlich zugänglich, kann jedoch am Tag des Denkmals nach telefonischer Anmeldung besichtigt werden.
Bad Sankt Leonhard - Schloss Lichtengraben
Landwirtschaft im Denkmal
Nördlich von Bad St. Leonhard im Teufenbachtal bilden Schloss Lichtengraben und die Wasserburg ein malerisches Denkmalensemble. Eine Biolandwirtschaft mit Forellenzucht, Obstbau, Imkerei, Forstwirtschaft und Jagd unterstützt den Erhalt der historischen Bauten. Die Anlage wird ökologisch nachhaltig bewirtschaftet und bietet Möglichkeiten für Veranstaltungen, Urlaub und Filmproduktionen.
Am Tag des Denkmals gibt es einen historischen Rundgang.
Denkmäler in Salzburg
Salzburg - Schloss Leopoldskron
Zwischen Schlosskapelle, Großer Halle und Gartenparterre
Die Herausforderung für die Denkmalpflege ist es zu erkennen, welche Spuren Max Reinhardt im Schloss hinterlassen hat. Im Rahmen einer Führung durch die Schlosskapelle, die Große Halle und das neue Gartenparterre werden die Ergebnisse der letzten Befundungen erläutert.
Führungen finden laufend zwischen 10:00 Uhr und 13:00 Uhr im 20 Minuten Takt statt.
Bischofshofen - Filialkirche Heiliger Primus und Felizian
Die Buchbergkirche, ein Kleinod am Kreuzberg
Die Buchbergkirche in Bischofshofen befindet sich an einem malerischen Ort. Die Geschichte reicht bis ins Jahr 1000 n. Chr. zurück, als eine Kapelle zur damaligen Burg Puechperch gehörte. Im 13. Jahrhundert wurde die Burg zerstört, aber die Kapelle blieb erhalten. Um 1370 wurde ein gotischer Chor hinzugefügt und der Westeingang erneuert. Der Platz vor der Kirche wurde ab 1421 für den Pferdemarkt genutzt. Während einer Renovierung der Außenfassade vor einigen Jahrzehnten entdeckte man Fresken aus dem 14. Jahrhundert, die die Heiligen Primus und Felizian neben Maria mit dem Kind darstellen.
Nach Innenrestaurierung und Dachsanierung in den letzten Jahren wurde ein neuer Volksaltar hinzugefügt, und die Kirche ist nun ein beliebtes Ziel entlang des Sankt Rupert Pilgerwegs.
Am Tag des Denkmals ist es möglich, den Turm zu besteigen und das historische Turmuhrwerk zu besichtigen.
Salzburg - Stadtspaziergang „Fischer von Erlach“
Fischer von Erlach und die Denkmalpflege
Johann Bernhard Fischer von Erlach, der bedeutende Architekt des Barock, prägte Salzburgs Stadtbild maßgeblich. Er schuf fünf Kirchen im Erzstift Salzburg sowie weitere beeindruckende Bauwerke wie Schloss Klessheim und das Hoyos-Stöckl. Sein dreihundertster Todestag fällt im Jahr 2023. Fischer von Erlachs Werke sind nicht nur Zeugnisse seines Genies, sondern auch Beispiele für die respektvolle Pflege über drei Jahrhunderte hinweg. Die Erhaltung und Restaurierung dieser ikonischen Bauten sind auch heute noch spannende Aufgaben der Denkmalpflege.
Am Tag des Denkmals kann man mit der zertifizierten Austria Guide Mag.a Gabi Freischlager und Mag. Conny Cossa vom Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat für Salzburg, bei einem Stadtspaziergang die Spuren von Fischer von Erlach entdecken.
Denkmäler in der Steiermark
Neudau - Schloss Neudau
Einblicke in Innenhof, Kapelle und einige Teile des Schlosses
Schloss Neudau, ursprünglich eine Wasserburg in der Nähe der Lafnitz an der ehemaligen ungarischen Grenze gelegen, befindet sich seit 1705 im Besitz der Familie Kottulinsky. Die Barockisierung dieses Schlosses mit seinem markanten Innenhof erfolgte zu Beginn des 18. Jahrhunderts.
Die Außenfassade erhielt Ende des 19. Jahrhunderts eine Gestaltung im Stil des Neubarock/Klassizismus, während das Vorschloss weitgehend seine ursprünglichen Renaissancemerkmale bewahrte.
Neumarkt - Ehemaliger Pfarrhof
Sanierung des ehemaligen Pfarrhofs in Greith
Der Pfarrhof Greith bei Neumarkt wurde 2013 von den neuen Eigentümern erworben und Schritt für Schritt restauriert. Statikprobleme des Baugrunds und die Entfeuchtung des Mauerwerks stellten dabei Herausforderungen dar. Das Gebäude bietet heute eine einzigartige Wohnqualität.
Teile des Pfarrhofs stammen aus dem 16. Jahrhundert, seine aktuelle Form erhielt es im 18. Jahrhundert. Die barocke Ausstattung und das 19. Jahrhundert sind ebenfalls präsent.
Das Wirtschaftsgebäude des Pfarrhofs wurde ebenfalls restauriert und bildet eine Einheit mit den Gärten. Diese erstrecken sich südlich der Kirche und des Pfarrhofs, mit restaurierten Terrassierungsmauern als jüngstem Sanierungsschritt der letzten beiden Jahre.
Graz - Stadtarchäologie Graz
Führung durch das Depot der Stadtarchäologie
Das Depot der Stadtarchäologie Graz beherbergt archäologische Artefakte, die von städtischen Grundstücken stammen, darunter Funde aus dem neuen Stadtviertel Reininghaus sowie dem Gebiet des ehemaligen Lagers Liebenau.
Am Tag des Denkmals wird eine kostenlose Führung angeboten, bei der ausgewählte Objekte näher vorgestellt werden. Zudem lernt man konservatorische Maßnahmen und archäologische Bearbeitungsschritte kennen.
Denkmäler in Tirol
Stams - Stift Stams – Gartenhaus
Ein barockes Juwel innerhalb der Klostermauern
Das barocke Gartenhaus am südlichen Rand des Zisterzienserstiftes Stams, erbaut um 1730, beherbergte ursprünglich einen Festsaal mit reichhaltigen Fresken. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es zweckentfremdet, aber mit der Rückkehr der Zisterzienser nach 1945 geriet seine ursprüngliche Bestimmung in Vergessenheit.
Am Tag des Denkmals wird der restaurierte Festsaal erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Führungen konzentrieren sich auf die Baugeschichte, das Freskenprogramm und die Restaurierung.
Innsbruck - Grabmal Johann von Sieberer
Ein unbekanntes Kleinod - Die Grablege eines Innsbrucker Wohltäters
Freiherr Johann von Sieberer, ein großzügiger Wohltäter von Innsbruck, stiftete 1886 das Sieberer Waisenhaus mit Kapelle. Nach seinem Tod 1914 wurde er in der Stiftergruft direkt unter der Kapelle beigesetzt. Der Marmorsarkophag mit seiner liegenden Stifterfigur zählt zu den Spitzenwerken der Plastik dieser Zeit. Letztes Jahr erfolgte eine aufwendige Restaurierung der Gruftkapelle samt Sarkophag.
Am Tag des Denkmals ist die zuvor nicht zugängliche Grabkammer für Besucher geöffnet. Die Führungen widmen sich der Persönlichkeit des Wohltäters, seinem Grabmal und der Restaurierung.
Reutte - Burgruine Ehrenberg
Eröffnung Kernburg und Felsgang
Die Kernburg von Burg Ehrenberg, lange Zeit verschüttet, wird nun wiederbelebt. In den letzten drei Jahren wurden umfangreiche Sanierungs-, Sicherheits- und Rekonstruktionsarbeiten durchgeführt.
Die Bauhütte Ehrenberg hat Tonnen von Material ausgegraben, historische Mauern saniert und teilweise wieder aufgebaut. Diese Maßnahmen machen die Burg für Besucher erlebbar und verständlich, wodurch Innenhöfe sichtbar werden und die Funktion der Räume deutlicher wird. Die Burg wird zu einem Erlebnisraum für Menschen jeden Alters.
Denkmäler in Vorarlberg
Bludenz - Gassner Villa
Revitalisierung
Im Jahr 1889 wurde die Gassner-Villa an der Alten Landstraße erbaut. Sie geht auf Emil Gassner und Luise Hämmerle zurück, wobei Emil Gassner ein langjähriger Partner in der Firma Getzner war, und Luise Hämmerle die Tochter eines Dornbirner Fabrikanten. Die Villa entstand nach den Plänen des Architekten Johann Wachter aus Bludenz auf dem Grundstück, das einst Andrä Mutter gehörte.
Bregenz – Siechenhaus
Leben und Sterben zu Zeiten der Lepra
In der Grafschaft Montfort-Bregenz wurde im 13. Jahrhundert die Lepra zur Herausforderung. Daher entstand eine frühe Form einer spitalsähnlichen Einrichtung: ein Siechenhaus mit einer Kapelle und einem Friedhof namens Kirchhöfli sowie einem Badehaus. Hier spielten sich tragische Schicksale ab.
Das Siechenhaus wurde später nach Plänen von Michael Kuen umgebaut. In den 1980er-Jahren erwarb die Illwerke VKW AG das Gebäude und führte unter der Leitung des Architekten Hans Purin und in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt eine umfassende Sanierung durch. Die Kapelle gehört der Pfarre Sankt Gallus und wurde nach Plänen von Anton Albrecht renoviert, wobei der Chor erhalten blieb. Heute dient der Platz als Treffpunkt und beherbergt Skulpturen von Herbert Albrecht.
Hard – Textildruckmuseum
Textildruck im 19. Jahrhundert in der Mittelweiherburg
Formstecher fertigten akribisch aufwendige Druckmodelle für Dessins an. Während der Blütezeit wurden Abermillionen Meter Stoff für die Brotherren Jenny und Schindler bedruckt. Diese hochwertigen Stoffe zeichneten sich durch ihre türkischrote Farbe und beeindruckende Muster aus. Die Geschichte dieser prächtigen Stoffe ist eng mit zwei Aspekten verknüpft: Kinderarbeit und große Armut auf der einen Seite sowie enormer Reichtum auf der anderen.
Das Textilmuseum, das sich über drei Etagen erstreckt, erzählt die Geschichte wie ein reich gemustertes Tuch. Es spannt den Bogen von der ersten Cottonfabrik bis zur Schließung der Textilmanufaktur, beleuchtet Unternehmerpersönlichkeiten und Streikführer, dokumentiert das blühende Handwerk, den Aufstieg und Niedergang der Textilindustrie. Es zeigt den Dornröschenschlaf des Gebäudes als verfallenes Gebäude und sein Wiederaufleben als einziges Textildruckmuseum Österreichs. All dies wird bei den Führungen am Tag des Denkmals eindrucksvoll erzählt.