Hin über d'Alm - Spiss - Steil, steiler, ganz hoch droben
Blühende Almen, schwungvolle Musikanten und unverwechselbare Persönlichkeiten säumen den Weg von Conny Bürgler. ServusTV „Heimatleuchten“ zeigt das Tiroler Oberland zwischen Spiss und Pfunds, wo die Hänge steil sind und die Weideflächen begrenzt.
Hoch, höher, Spiss
Für Conny Bürgler beginnt die Reise in Spiss, der mit 1.628 Meter über dem Meeresspiegel höchstgelegenen Gemeinde Österreichs. Hier wird das Heu mitten im Dorf geschnitten, die Almflächen werden von Kühen und Pferden beweidet und die steilen, felsdurchsetzten Grashänge im hochalpinen Gelände bis fast 3.000 Meter sind für die Schafherden reserviert. Um sie vor dem Wolf zu schützen, werden sie den ganzen Sommer über von Hirten begleitet.
Die Almwirtschaft spielt in Tirol traditionell eine große Rolle. Über die Hälfte aller Tiroler Kühe und der Großteil der Schafe verbringen den Sommer auf den Almen, wobei sie mit Touristen nur selten in Berührung kommen. Im Zentrum stehen vielmehr großflächige Melkalmen und die Beweidung abgelegener Flächen in der unberührte Natur- und Berglandschaft - wohl das wertvollste Kapital rund um Pfunds. Ganz besonders die Pfundser Tschey und das Radurschltal, zwei östlich gelegene Seitentäler, gehören mit ihren Kühen, Pferden und Ziegen zu den schönsten bewirtschafteten Hochtälern der Ostalpen.
TV-Tipp: Heimatleuten, am 26.08.2022 und 20.15 Uhr – Hin über d'Alm - Spiss - Steil, steiler, ganz hoch droben
Auf der Radurschlalm
Das Radurschltal zieht von Pfunds in 15 Kilometer Länge südostwärts bis zur Grenze nach Südtirol. Das Hochtal ist nicht dauerhaft besiedelt, spielt aber eine große Rolle für die sommerliche Almbewirtschaftung. Die Radurschlalm liegt am Ende des Tals und wird von Mirjam Schaffenrath, ihrem Mann Gert und den Kindern den ganzen Sommer über bewohnt. Gemeinsam behirten die beiden Jungbauern Pferde, Schafe, Ziegen, Kühe und Schafe auf einer riesigen Almfläche. Zu Stärkung für die weiten Wege wird hier noch gerne eine nahrhafte Holzknecht-Speise serviert, die es nur im oberen Inntal gibt: die Schledernocken, eine Art Kasnocken mit Kartoffelstücken und Rindssuppe.
Eine besondere Geschichte
Auch historisch hat das Tiroler Oberland einiges zu bieten: so etwa die mittelalterliche Gerichtsstätte und Grenzbefestigung der Via Claudia Augusta, einst eine der wichtigsten transalpinen Wegverbindungen. Genau an der heutigen Grenze zwischen der Schweiz und Österreich, in der Innschlucht zwischen Pfunds und Nauders, liegt die Klausenanlage Altfinstermünz. 300 Jahre ist sie im Dornröschenschlaf gelegen, in den vergangenen 15 Jahren wurde sie unter der Leitung von Hermann Klapeer und der Hilfe von 300 freiwilligen Helferinnen und Helfern aus der Umgebung renoviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Den geschichtlichen Hintergrund kennt Hermann Klapeer nur zu gut, war er doch nicht nur Lehrer in Pfunds, sondern auch Bürgermeister von Nauders. Seine neue Bestimmung liegt aber jetzt in Altfinstermünz, wo er unter anderem sein Wissen weitergibt, warum die Bauern im oberen Inntal schon früh die steilen Hänge besiedelt haben.
Wenn die Almwirtschaft Musi spielt
Einer dieser Bauernhöfe liegt auf der Kobler Alm und gehört seit Generationen der Familie Hueber. Lange Zeit war die Alm auf 1902 Metern verfallen, doch in den 1980er Jahren wurde sie von den Almbauern komplett neu erbaut und mit Leben erfüllt. Heute wird die Alm von Florian Hueber und seiner Frau Elisabeth wieder bewirtschaftet: 70 Kühe sorgen für täglich über 300 Liter Milch und die werden auf der Alm täglich zu Käse verarbeitet. Mit dabei ist mit Julian Hueber, dem Cousin von Florian, auch ein junger Helfer, der sich nicht nur für die Almwirtschaft begeistert, sondern auch leidenschaftlicher Volksmusiker ist. Gemeinsam mit seinen zwei Brüdern und seinem ehemaligen Musiklehrer Ferdinand Maik Baumgartner von den Huangartlern spielen die Buben auf der Kobler Alm traditionelle Almlieder.
Außerdem begleitet Conny Bürgler zwei professionelle Schafhirtinnen aus der Schweiz und aus Deutschland, die im Rahmen eines Pilotprojektes zum Schutz vor dem Wolf ihre erste Saison auf den Spisser Schafbergalmen unterwegs sind und Robert Hueber, der mit seinen knapp 200 Schafen der größte Schafbauer der Region ist und daher auch maßgeblich das neue Herdenschutzprojekt mitverantwortet.
Heimatleuchten, 20:15 Uhr:
Ein Sommer wie damals – Seejuwelen
Ein Sommer wie damals – Flussjuwelen
Zum Nachschauen: Der glückliche See - Rund um den Traunsee
Sanfte Hügel, stramme Hendl – Im Sulmtal-Sausal
Zum Nachschauen: Im Salzburger Seenland
19.08.: Die Gailtaler kumman – Kufen, Kranzl, Camembert
26.08.: Hin über d'Alm – Spiss – Steil, steiler, ganz hoch droben
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