Schlösser, Burgen, Blaues Blut - Folge 3
In der dritten Folge von „Schlösser, Burgen, Blaues Blut“ besucht ServusTV drei Schlossbesitzer, die die Geschichte ihrer Häuser hochhalten.
Lust auf mehr Geschichten aus der Heimat? Bei uns gibt es ab sofort die besten Folgen "Heimatleuchten" hier auf einen Blick.
Die Sendung „Heimatleuchten“ ist immer freitags ab 20:15 Uhr auf ServusTV zu sehen. Weitere Infos und die Sendungen zum Nachsehen gibt es auf servustv.com/heimatleuchten.
Ein Name mit viel Geschichte
Gräfin Alix de la Poëze D’Harambure heißt mit bürgerlichem Namen mittlerweile Fraye. Sie ist die Ururgroßenkelin von Erzherzog Franz Ferdinand und trägt nicht nur sein Erbe in die Gegenwart. Sie ist auch tatsächlich die Hüterin seines Grabes. Der am 28. Juni 1914 bei einem Attentat ermordete Thronfolger von Österreich-Ungarn liegt neben seiner Gemahlin Sophie Chotek in der Gruft von Schloss Artstetten.
Doch seinen Habsburger-Namen trägt sie nicht. Der wurde schon ihrem Urgroßvater aberkannt. Denn als Erzherzog Franz Ferdinand eine Bürgerliche heiratete, musste er dieses Namensrecht aufgeben. Die große Ehre des Adelsgeschlechts trug die Familie dennoch weiter. Dem Leben und Wirken der Familie, insbesondere von Erzherzog Franz Ferdinand, ist das Museum im Schloss Artstetten gewidmet.
Grenzenlose Freiheit
Cajetan Gril du Guern, der Hausherr von Schloss Aichberg in der Steiermark, entstammt dem französischen Adel. 1984 kaufte er das Haus von der Gemeinde und verwandelte es mit einer Dauerausstellung ebenfalls in ein Museum. Als Teil der steirischen Schlosserstraße war die Burg seit jeher Bollwerk gegen den Osten und seine starken Mauern zeigen die turbulente Geschichte eines Bauwerks in der Grenzregion.
Grenzen und Freiheit bekommen an einem Ort wie diesem eine ganz besondere Bedeutung, wie uns der Schlossherr erklärt. Deshalb ist auch der Erhalt der alten Mauern und seiner Geschichte so wichtig für die Identität des ganzen Landes. Schloss Aichberg wurde zum Brennpunkt europäischer Kultur. Und könnten Gemäuer sprechen, würden sie uns noch viel mehr erzählen als das, was die Spuren der Geschichte preisgeben.
Grenzen trennen nicht nur, sie haben eine ganz geheime Verbindung.Cajetan Gril du Guern, Schloss Aichberg
Weltberühmt durch gut und böse
Auch Schloss Moosham hoch über dem Murtal wird als Museum geführt. Gräfin Theresita Wilczek, die Tochter des Besitzers Hans-Heinrich Wilczek, ist Geschäftsführerin des Hauses. Kunst, Kultur und Geografie waren die Steckenpferde ihrer Vorfahren, deren Zeichen überall im Schloss zu sehen sind. Vor allem Graf Hans-Nepomuk Wilczek wurde weltberühmt durch sein Mitwirken an zwei Nordpol-Expeditionen, welche zur Entdeckung des Kaiser-Franz-Joseph-Land sowie der Wilczek-Insel und dem Wilczek-Land führten.
Die Geschichte vom Schloss selbst ist jedoch eine weit dunklere. Zu Zeiten der Hexenverfolgung war das Gebäude Sitz des Blutgerichts des Salzburger Erzbischofs. Besonders die Erzählungen vom Schörgen-Toni, einem Gerichtsdiener, welcher im 18. Jahrhundert im Namen der Kirche die Insassen folterte, eilen dem Ruf von Schloss Moosham voraus. Dunkle Geschichten, die heute noch in den alten Gemäuern mitschwingen.