Dein Servus Garten: Das Hochbeet
Wer ein Hochbeet sein Eigen nennt, kann fast das ganze Jahr über ernten und schont dabei seinen Rücken. Welche Vorteile es außerdem hat und worauf man bei der Standort- und Materialwahl achten sollte, verrät uns Gartenarchitektin Sophie Flödl.
Hochbeete erfreuen sich in den letzten Jahren enormer Beliebtheit, und das aus gutem Grund: Sie ermöglichen einerseits das bequemere erhöhte Arbeiten, andererseits kann man durch den Einsatz eines Frühbeetaufsatzes deutlich früher auspflanzen und ernten. Durch die verschiedenen Lagen ähnelt das Hochbeet einem Komposthaufen (Warmkompost). Der große Vorteil: die Pflanzen sind vor Frost geschützt, wenn es richtig gemacht wird sogar ganzjährig. Kein Wunder also, dass sich auch Familie Madle in Carnuntum im Zuge unserer Gartengestaltung ein solches wünscht.
Material und Größe
Edelstahlschrauben
Wühlmausgitter
Spaten, Schaufel
Wasserwaage
Hammer und Nägel
Noppenfolie und Akku-Tacker
Material zur Befüllung
Akku-Schubkarre zum Heranbringen des Materials
Wir haben uns im Garten der Familie Madle für einen Fertigbausatz aus hochwertigem Lärchenholz aus dem Lagerhaus mit den Maßen 200x100x72 cm entschieden. Wer es selber bauen möchte, benötigt Holzbretter (3 cm stark) und Vierkanthölzer (8 x 8 cm). Es empfiehlt sich eine Breite von maximal 100 bis 120 cm, für einseitig zugängliche Beete von 60 bis 80 cm. So kann es ganz bequem bis zur Mitte bearbeitet werden.
Beim Holz sollte man zu langlebigem Lärchen- oder Eichenholz greifen. Das ist zwar in der Anschaffung teurer, mit rund zehn Jahren Haltbarkeit dem wenig witterungsbeständigen Fichten- und Kiefernholz aber vorzuziehen.
Der ideale Standort
Das Hochbeet sollte, wenn Kräuter, Gemüse und Naschobst darin gepflanzt werden, bestenfalls mindestens sechs Stunden am Tag Sonne bekommen.
Köche freut es besonders, wenn das Hochbeet in der Nähe der Küche platziert ist. So sind die Wege zu Kräutern und Gemüse kürzer.
Wer das Hochbeet als Frühbeet nutzen möchte, sollte auf eine Längsrichtung von West nach Ost achten.
Ein laubabwerfendes Gehölz an der Südseite des Beets sorgt im Hochsommer für wohltuende Beschattung.
Eine Regentonne oder der Wasseranschluss sollten in der Nähe sein.
Der Aufbau
Zunächst wird die geplante Grundfläche markiert, dann mit dem Spaten eine ca. 25 cm tiefe, rechteckige Grube ausgehoben. Der Boden wird dann mit einem Drahtgeflecht (Wühlmausgitter) ausgelegt. Dieser hält Wühlmäuse und Maulwürfe fern, lässt aber genug Raum für den Luftaustausch und willkommene Erdwesen wie Regenwürmer. Eine Noppenfolie im Inneren schont das Holz. Wer möchte, kann den Rand mit alten Fliesen auslegen, das schützt den Holzrahmen vor Feuchtigkeit.
Die Füllung
Schicht: ca. 40 cm hoch grobes Schnittmaterial (Äste, Pflanzenstängel, Staudenschnitt), leicht mit Erde bedeckt
Schicht: ca. 25 cm hoch Rasenschnitt oder feines Häckselgut mit grünen Gartenabfällen
Schicht: 25 cm halbfertiger Kompost, Laub oder abgelagerter Stallmist
Schicht: Nun wird eine Mischung aus feinem Kompost mit Gartenerde und guter Aushuberde eingefüllt.
Zwischen den Schichten kann Urgesteinsmehl eingestreut werden. Das fördert das Bodenleben und die Zersetzung. Nun kann bepflanzt werden: Tomaten, Karotten, Radieschen, Schnittlauch, Rosmarin, Erdbeeren... Der Phantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. Gut beraten ist, wer auf eine passende Nachbarschaft achtet.
Wie geht es weiter? Da Hochbeete im Laufe der Zeit aufgrund der Zersetzung einsinken, müssen sie jedes Jahr mit Kompost und Erde aufgefüllt werden. Fünf bis sechs Jahre nach der ersten Füllung muss es aufgrund der Verrottung schließlich komplett neu angelegt werden.
Das Gewinnspiel läuft bis 31.7.2022.
>>Das erwartet Sie in Teil 5<<
Weitere Holzarbeiten stehen im Garten von Familie Madle an: Wir zeigen, wie man eine Terrasse aus Lärchenholz baut.
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