Winterschneeball: Steckbrief und Sorten
Der Winterschneeball bringt auch in der kalten, kahlen Jahreszeit rosa Blütenbüschel und betörende Düfte in den Garten.
Wie kleine Wunder wirken die raren Winterblüten, die einem draußen entgegenleuchten, wenn alles rundherum im Bannstrahl von Kälte, Kahlheit und Frost stillsteht. Eine der wenigen Pflanzen in der heimischen Natur, die sich justament die unwirtlichste Jahreszeit zum Blühen ausgesucht haben, ist der Winterschneeball.
Und nicht nur das: Er duftet auch noch verführerisch dabei.
Da überrascht es wenig, dass dieses Mitglied der großen, mehr als 150 Arten umfassenden Familie der Schneeballsträucher im November von den letzten Insekten des Jahres und im neuen Frühling von den ersten angeflogen wird.
Blütenmeer in der Wintersonne
Als dichte Büschel sitzen die kleinen, röhrenförmigen Blüten des Winterschneeballs an den Enden und in den Blattachseln der kahlen Äste. In den Knospen und im Aufgehen tiefrosa und pink, werden die aufgeblühten Blüten mit der Zeit heller und verblassen schließlich zu einem weißlichen Rosarot. Wenn die tiefstehende Wintersonne sie anstrahlt, sehen sie aus, als wären sie von innen erleuchtet.
Schnee macht ihnen nicht das Geringste aus, auch eisige Temperaturen nicht. Und wenn ein wirklich strenger Frost sie doch einmal verbrennt, treiben sie einfach aufs Neue aus. Die ersten Blüten erscheinen mitunter schon im November; im Dezember und im Jänner werden es deutlich mehr, und bis ins nächste Frühjahr geht es mit dem Blühen weiter.
Duftwolken im verschneiten Garten
Ihr starker, süßlicher Duft ist mitten im Winter überraschend und wohltuend. Deshalb ist es sicher eine gute Idee, den Winterschneeball gleich am Rand eines Weges zu pflanzen, denn man öfter benützt. Vor einem immergrünen Hintergrund wie einer Efeu-Wand kommt sein rosafarbener Blütenschmuck ganz besonders gut zur Wirkung.
Der Winterschneeball ist kein heimischer Wildstrauch, sondern eine Kreuzung aus den ursprünglich in Asien beheimateten Schneeballarten V. farreri und V. grandi florum. Mitte der 1930er-Jahre gelang den Gärtnern von Bodnant Garden, einer berühmten historischen Gartenanlage in Wales, die Züchtung, weshalb der Winterschneeball auch Bodnant-Schneeball genannt wird.
Seit es ihn gibt, hat er sich zu einem auch bei uns beliebten Garten- und Zierstrauch gemausert. Er wächst bis zu drei Meter hoch – und, wenn man ihn lässt, wunderbar ausladend mit überhängenden Ästen. Dabei kann er genauso breit wie hoch werden.
Seine dunkelgrünen Blätter, die länglich, gezahnt und spitz zulaufend sind, verfärben sich im Herbst zu einem schönen bronzenen Rotton. Wenn sie abfallen und manchmal sogar noch davor, erscheinen die ersten Blüten.
Mit einem Wort: Der Winterschneeball bringt rund ums Jahr Leben, Farbe und Duft in den Garten.
Gut zu wissen
Der Winterschneeball (Viburnum × bodnantense) ist leicht mit dem Duftschneeball (Viburnum farreri) zu verwechseln. Kein Wunder: V. farreri ist ein Elternteil des Winterschneeballs. Die Blüten des Duftschneeballs sind allerdings eher weiß als rosa. Auch er blüht vom späten Herbst bis ins frühe Frühjahr.
Blühende Zweige des Winterschneeballs machen sich auch im Haus in der Vase sehr gut. Noch dazu sind sie in dieser Rolle sehr ausdauernd. Wenn man sie nicht an eine besonders heizungswarme Stelle stellt, halten sie bis zu zehn Tage.
Die Blätter, die graubraune Rinde und die unauffälligen dunkelblauen, länglichen Beerenfrüchte des Winterschneeballs sind giftig.
Winterschneeball (Viburnum x bodnantense)
Familie: Der Winter- oder Bodnant-Schneeball gehört zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) und zur Gattung der Schneeballsträucher (Viburnum). Er ist eine Hybride aus V. farreri x V. grandiflorum. Die Züchtung entstand 1934/35 in Nordwales.
Standort: Vollsonnig oder halbschattig, geschützt; feuchter Boden.
Pflege: Braucht wenig Schnitt.
Pflanzung & Vermehrung: Durch Stecklinge im Herbst.
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