Küchen-Hoppala? So retten Sie Ihre Speisen
Die Suppe versalzen, die Sauce geronnen, die Knödel zerkocht? Hier sind sechs Tipps, die kleine Malheure sofort beheben.
1. Geronnene Mayonnaise
Keine Sorge, sie ist noch zu retten. In einer Extraschüssel noch einmal einen Dotter rühren und tröpfchenweise Öl hinzufügen, bis eine Bindung entsteht. Diese Emulsion wird unter leichtem Rühren mit der verunglückten Mayonnaise vermengt.
2. Die Semmelknödel sind zerkocht
Semmelknödel zerfallen meist, weil zu wenig Ei verwendet wird. Ein Probeknödel, allein gekocht, bevor die anderen drankommen, hilft, das Problem im Vorhinein zu erkennen. Sollte das der Fall sein, können Sie ein Ei dazuschlagen, damit mehr Bindung entsteht, oder die Masse auf Frischhaltefolie geben, einen Striezel formen, gut einrollen und die Folie an den Enden verknoten, damit kein Kochwasser eindringen kann. So etwa 15 Minuten garen.
3. Was tun, wenn die Suppe versalzen ist?
Sofort überschüssiges Salz abheben, das noch zu sehen ist. Danach kann man zum Beispiel ein Stück Brot oder eine rohe Kartoffel kurz in der Suppe kochen und wieder herausnehmen, womit das Salz aufgesogen wird.
Auch der Eiklar-Trick kann helfen: 8 bis 10 Eiklar in die Suppe gleiten lassen und 15 bis 20 Minuten ziehen lassen. Das Eiklar gerinnt und nimmt das überschüssige Salz auf. Ähnliche Effekte erzielt man mit einem Viertelkilo rohem Rindfleisch. Dieses 60 bis 90 Minuten in der Suppe ziehen lassen, dann die Flüssigkeit durch ein Leinentuch abgießen – so wird eine wunderbare Consommé draus.
4. Das Erdäpfelpüree ist zu dünn oder klebrig
Dann verwenden Sie die falschen Erdäpfel. Für ein gutes Püree braucht man mehlige Sorten. Sie können aber versuchen, die Situation zu retten, indem Sie ein wenig heiße Suppe und dann etwas geschlagenes Obers unterrühren. Wenn das nicht hilft, taufen Sie das Gericht in Erdäpfelcreme um – die schmeckt hervorragend, wenn man ihr noch etwas frisches Basilikum zufügt.
Übrigens: Erdäpfelpüree lässt sich auch wunderbar zu Knoblauchcremesuppe weiterverarbeiten.
5. Das Gericht ist angebrannt
Ob das Ganze noch zu retten ist, kommt auf den Verbrennungsgrad an.
Topfgerichte sofort und ohne Umrühren in einen anderen Topf umleeren und retten, was zu retten ist. Dann probieren, ob die verbliebene Masse noch Brandgeschmack hat. Wenn ja, ist das Gericht verloren.
Bei ganz, ganz leichtem Geschmack von Verbrennung kann Crème fraîche oder ein Schuss Weißwein helfen.
Auch kräftig aromatische Kräuter wie zum Beispiel Thymian können das gut ausgleichen.
6. Die Rindsuppe wirkt plötzlich trüb
Das passiert, wenn die Suppe zu stark kocht.
Bei leichter Trübung helfen zwei bis drei frisch aufgeschlagene Eierschalen pro 1,5 Liter Suppe. In die Suppe geben und klein weiterköcheln, bis alles klar ist.
Bei starker Trübung zwei bis drei Eiklar in einen Kaffeefilter geben, zubinden und in die Suppe hängen. Nach wenigen Minuten leichtem Köcheln ist das Problem gelöst.
7. Wenn die Sauce Hollandaise nicht gelingt
Das passiert, weil die Butter zu warm oder zu schnell aufgeschlagen wurde.
Die Lösung: Ein bis zwei Eiswürfel (bei kleineren Schäden tun’s auch ein bis zwei Esslöffel kaltes Wasser) dazugeben und vorsichtig aufschlagen. Dieser Trick funktioniert übrigens bei allen Saucen auf Butterbasis wie etwa auch bei Sauce béarnaise.
8. Die Marmelade verliert mit der Zeit ihre schöne Farbe und wird grau
Das kann daran liegen, dass das Glas nicht absolut luftdicht verschlossen ist. Oder es ist zu wenig Zucker drin.
Gut zu wissen: Der Marmelade beim Einmachen eine Messerspitze Natron zugeben, so wird die Farbe konserviert. Das funktioniert übrigens auch beim Gemüsekochen – Kohl, Spinat und Co behalten mit diesem Trick ihr sattes Grün.
9. Der Tafelspitz missglückt – das Fleisch ist trocken und ausgelaugt
Vermutlich haben Sie das Fleisch kalt zugestellt, anstatt es ins kochende Wasser zu legen. Jetzt eignet es sich nur noch zur Weiterverwertung als guter Rindfleischsalat oder Sülzchen.
10. So viel Erdäpfelsalat ist übrig
Dann machen Sie Einbrennte Hund’, wie sie auf gut Wienerisch heißen (zu Hochdeutsch: eingemachte Kartoffeln) daraus. Zuerst eine leichte Einbrenn bereiten und mit etwas Rindsuppe aufgießen. Den Salat dazugeben und gut durchrühren. Klein geschnittene Essiggurken nach Geschmack dazu. Falls die eingemachten Erdäpfel zu dickflüssig sind, mit etwas Gurkenwasser (oder, wer’s gern etwas schärfer mag, mit Pfefferoniwasser) aufgießen.
Tipp: Hier geht es zu unseren 9 Regeln für einen guten Kartoffelsalat.
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