Sprechen Sie die Weinsprache?
Damit können Sie mitreden: alle Fachausdrücke zum Wein, einfach erklärt.
Wenn die Kraft der Sonnenstrahlen ein wenig nachlässt und die Tage wieder kürzer werden, dann ist es Zeit für die Weinlese. Aber sind Ihnen alle Fachbegriffe rund um den edlen Rebensaft bekannt? Testen Sie Ihr Wissen!
ABGANG, der: letzter Geschmackseindruck eines Weins, auch Nachgeschmack.
AUSBAU, der: Verarbeitung und Lagerung des Weins im Keller des Weinguts nachvollendeter Gärung.
AUTOCHTHONE REBSORTE: einheimische, vorwiegend regional verbreitete Rebsorte.
BARRIQUE, das: kleines Eichenholzfass mit 225 Liter Fassungsvermögen. Barriqueausgebaute Weine erkennt man oft an ihren röstigen Noten sowie Aromen von Vanille.
BEGRÜNUNG, die: Aussaat von Grün pflanzen zwischen den Rebzeilen, um den Boden natürlich zu düngen, die Vielfalt von Pflanzen und Insekten zu fördern und Bodenabtragung zu verhindern.
BIODYNAMISCHER WEINBAU, der: Sonderform des Bio-Weinbaus, die sich an den Richtlinien des Anthroposophen Rudolf Steiner orientiert. Wie beim organisch biologischen Weinbau sind chemisch synthetische Spritzmittel und Kunstdünger verboten. Neben Maßnahmen wie der Verwendung organischer Düngung und natürlicher Pflanzenschutzmittel werden auch spezielle biodynamische Präparate eingesetzt. Kupfer und Schwefel gegen Pilzerkrankungen sind in geringen Mengen erlaubt. Auch der Ausbau im Keller unter liegt bestimmten Vorschriften.
BIOLOGISCHER WEINBAU, der: auch organisch–biologischer Weinbau. Natürlicher Weinbau mit dem Ziel, die Umwelt zu schützen sowie die Bodenfruchtbarkeit aufzubauen, den Rebstock natürlich gesund zu erhalten und die Artenvielfalt zu unterstützen. Chemisch synthetische Spritzmittel und Kunstdünger sind verboten. Stattdessen verwendet man organische Düngung und natürliche Pflanzenschutzmittel. Kupfer und Schwefel gegen Pilzerkrankungen sind in geringen Mengen erlaubt. Auch die Vinifikation im Keller unterliegt bestimmten Regeln.
BUKETT, BOUQUET, das: Duft des Weins.
CUVÉE, die: Verschnitt verschiedener, getrennt ausgebauter Weine vor der Flaschenfüllung (wahlweise aus verschiedenen Rebsorten, Lagen oder Jahrgängen).
DEKANTIEREN, das: Kräftige, verschlossene oder zu junge Weine werden vor dem Servieren aus der Flasche in eine Karaffe umgegossen – die Zufuhr von Luft beschleunigt ihre Entwicklung quasi im Zeitraffer und macht sie zugänglicher.
FERMENTATION, die / GÄRUNG, die: Der Zucker im Traubenmost verwandelt sich in Alkohol und Kohlendioxid (CO2); dabei entsteht Wärme, die wie das Kohlensäuregas abgeführt werden muss.
GERBSTOFF, der: Inhaltsstoff von Schalen, Stielen und Kernen der Traube, der vor allem beim Rotwein ausgeprägt ist und den Geschmack prägt. Unreife Gerbstoffe erzeugen ein pelziges Gefühl auf der Zunge.
HEFE, die: Hefen (Saccharomyces cerevisiae) setzen die alkoholische Gärung in Gang. Man unterscheidet eine spontane Gärung mit natürlichen Hefen, auch Spontangärung genannt, die von allein passiert, und eine Gärung mit zugesetzten Hefen (Reinzuchthefen), die kontrolliert erfolgt.
KORKGESCHMACK, der: Weinfehler, der sich in modrig-muffigem Geruch und Geschmack zeigt. Auslöser ist die Substanz Trichloranisol (TCA) im Kork.
MAISCHE, die: Masse aus Fruchtfleisch, Schalen, Kernen und Saft, die nach dem Quetschen der Trauben entsteht.
MAISCHEGÄRUNG, die: Bei der Rotweinherstellung werden die Trauben für eine gewisse Zeit gemeinsam mit der Maische vergoren. Dabei kommt es zur Auslaugung von Farb- und Gerbstoffen. Heute auch eine wiederentdeckte Methode zur Weißweinherstellung, die Geschmack, Struktur und Farbe des Weins beeinflusst.
MAZERATION, die: Der Most bleibt während der Maischegärung in Kontakt mit den Beerenschalen (eventuell auch mit Stielen und Kernen) – das führt zu einer besseren Auslaugung von Farb- und Gerbstoffen (siehe ➛ Maischegärung).
MINERALIK, MINERALITÄT, die: Geschmackskomponente im Wein, hervorgerufen durch Mineralien im Boden. So spiegeln sich Bodentypen wie Kalkstein, Schiefer oder Urgestein im Wein wider.
NASE, die: Geruch des Weins.
NATURHEFE, die: Natürliche Hefen ausdem Weingarten – sie setzen die Gärung in Gang. Werden keine künstlichen Reinzuchthefen zugesetzt, spricht man von Spontangärung (siehe ➛ Gärung).
ÖNOLOGIE, die: Lehre und Wissenschaft vom Wein und dessen Herstellung.
OXIDATION, die: Reaktion von Most oder Weininhaltsstoffen mit Sauerstoff. Geruchliche und geschmackliche Beeinträchtigung durch zu viel Luftkontakt. Es entsteht ein sherryartiger Ton, der auch bei überreifen Weinen oder bei Flaschen mit undichtem Korken vorkommt.
PESTIZIDE, die: Überbegriff für alle chemischen Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenschutzmittel.
REINZUCHTHEFE, die: zugesetzte Trockenhefe, um einen kontrollierten Gärverlauf zu gewährleisten.
RESTSÜSSE, die: nicht zu Alkohol vergorener Zucker des Mosts – nach einer natürlichen oder absichtlich herbeigeführten Beendigung der Gärung. Der Restzuckergehalt muss bei österreichischen Weinen am Etikett angegeben werden.
SPONTANGÄRUNG, die: Gärung ohne zugesetzte Reinzuchthefen, nur mit natürlichen Hefen – der Vorgang passiert von selbst.
TANNINE, die: siehe ➛ Gerbstoffe. Gerbstoffe in der Traube.
TERROIR, das: französischer Begriff für die Herkunft und das Umfeld des Weins, die seinen Charakter prägen (Lage, Boden, Klima, aber auch die persönliche Stilistik des Winzers).
VINIFIKATION, die: Ausbau des Weins.
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