Karin Krahl-Wichmann und ihre Hüte
Karin Krahl-Wichmann beweist mit ihrem Handwerk Mut zu Ungewöhnlichem.
Ihrem Vater fehlte ein Nachfolger für das Hutmachergeschäft. Also kündigte Karin Krahl-Wichmann ihre Stelle bei einem Steuerberater und wurde Papa Helmuts Lehrling. Viele Jahre sind seither vergangen, viele Nächte hat sie in der Hutwerkstatt durchgearbeitet. Die Grazerin hat das in die Jahre gekommene Handwerk entstaubt und mit neuen Ideen aufpoliert.
Vom Trachtenhut zum Modehut
„Ich mache alles selbst“, sagt Karin Krahl-Wichmann. Das Dachsradl für den Hut, fantasievolle Blumen aus Stoff und Stroh, Stickereien, zarte Gebilde aus Spitze, Federn und Tüll – gut ausgesuchte Kleinigkeiten, die einen Hut aus der Masse abheben. Neues zu wagen, sieht Karin Krahl-Wichmann als Ansporn. Eine ihrer Kreationen ist ein Zipp-Hut, bei dem Krempe und Kopfteil mit einem Reißverschluss verbunden sind. So kann die Kopfbedeckung immer wieder neu kombiniert werden. Das gefällt vor allem jüngeren Trägern.
Ich mach alles selbst.Karin Krahl-Wichmann
Neue und alte Kunden schätzen ihre Perfektion. Dass dabei mitunter die Pferde mit ihr durchgehen, verhehlt die Hutmacherin nicht: Ist sie mit ihrem Werk nicht zufrieden, verwirft sie es und macht so lange weiter, bis alles passt. Hin und wieder sei auch schon ein Hut aus dem Fenster in den Garten geflogen.
Die Hutmacherin besucht natürlich immer wieder Messen und staffiert Modeschauen aus. Für die jüngere Kundschaft entstehen Steckhütchen, die mit Kämmen im Haar befestigt werden, bunte Strohhüte oder kecke Trachtenhüte.
Es ist sehr wichtig, dass wir die Jungen erreichen.Karin Krahl-Wichmann
Hutmacherei mit Tradition
Genauso wichtig sind Karin Krahl-Wichmann aber das Alte, das Bewährte zu erhalten und in eine neue Zeit zu führen. Viele Heimat-, Trachten- und Schützenvereine gehören ebenfalls zum Kundenstock. Immer wieder landen betagte Hüte in der Werkstatt und werden aufgepäppelt. „Das Alte bewahren und das Neue wagen“, das ist das Motto Hutmacherin.
Seit 1910 gibt es die Firma, die mittlerweile nach Deutschfeistritz umgezogen ist. Den Firmennamen, der auf den Unternehmensgründer Josef Kepka zurückgeht, zu ändern, ist Karin Krahl-Wichmann nie in den Sinn gekommen. Kepka kennt man eben.
Auch an der mitunter museumsreif wirkenden Ausstattung der Werkstatt hält die Hutmacherin fest. Die Maschinen arbeiten zuverlässig und ohne Murren. Muskelkraft ist in ihrem Beruf auf jeden Fall gefragt. Jeder Arbeitsschritt ist Handarbeit – vom Eindampfen über das Plattieren, Trocknen, Ausformen, Zurechtschneiden, Absteppen bis zum Bügeln, Bürsten und Ausstaffieren.
Jeder Arbeitsschritt ist Handarbeit. Das unterscheidet uns von der Industrie, die lässt sogar manche Schritte ganz aus.Karin Krahl-Wichmann
Über zu wenig Arbeit kann sich die Grazerin nicht beklagen. Sogar die Bereiter der Hofreitschule tragen ihre Stücke. Ihre Hüte müssen perfekt sitzen. Und bevor ein Hut ihre Werkstatt verlässt, wird er von der Hutmacherin selbst anprobiert. „Das haben wir schon immer so gemacht.“
So bleibt der Hut in Form
Nasse Hüte stopft man mit Papier aus und lässt sie bei Zimmertemperatur trocknen – keinesfalls in der prallen Sonne oder auf dem Heizkörper!
Zur längeren Lagerung mit säurefreiem Seidenpapier ausstopfen und auch darin einwickeln.
Fallen Motten über den Hut her, hilft ein Kälteschock: 48 Stunden in der Tiefkühltruhe machen den gefräßigen Tieren den Garaus.
Servus-Tipp: Die Hutkreationen von Karin Krahl-Wichmann finden Sie direkt in unserem Online-Shop Servus am Marktplatz.
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• Blaue Wunder: Zu Gast bei Blaudruckerin Swetlana Becker
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