Das Wunder der Feder
Federn sind echte Kunstwerke der Natur. Vögel verwenden sie zum Fliegen, zum lautlosen Jagen, zum Schwimmen oder zum Hören. Und auch wir Menschen können damit mehr als nur kitzeln.
Schnabel als Bügeleisen
Hast du schon einmal eine zerfranste Feder im Wald oder auf der Wiese gefunden? Wenn du diese zwischen zwei Fingern glatt streichst, sieht die Feder wieder wie neu aus. Das Gleiche macht auch der Vogel mit dem Schnabel, wenn sein Gefieder einmal durcheinander ist. Warum das so einfach geht? Die zarten seitlichen Äste einer Feder verzahnen sich mit ganz feinen Häkchen ineinander. Und das Gefieder sieht wieder wie neu aus.
Einmal Federwechsel, bitte!
Auch Federn werden kaputt oder brechen sogar ab. Daher wechseln Vögel meist einmal im Jahr ihr Gefieder: Sie sind dann „in der Mauser“.
Enten oder Gänse können dabei ein paar Tage nicht fliegen und müssen warten, bis die Federn nachgewachsen sind.
Sind Vögel im Stress, gibt es die „Schreckmauser“: Hühner oder Tauben etwa verlieren blitzschnell die Federn, wenn sie gejagt werden – oft die letzte Chance zu entwischen.
Boot mit Flügeln
Vögel wie Enten, Gänse oder Schwäne sind echte Wasserratten. Sie paddeln gern im Wasser herum und sitzen selbst im Winter stundenlang auf dem Eis.
Solche Wasservögel haben unter den äußeren Deckfedern ein dichtes und weiches Daunen-Gefieder als Wärmeschutz.
Und damit sich die Federn im Wasser nicht vollsaugen, nutzen sie eine besondere Drüse am Körper: die Bürzeldrüse. Aus der kommt ein öliges, wasserabweisendes Sekret, das die Vögel mit dem Schnabel auf dem Gefieder verteilen – und fertig ist das unsinkbare Flügelboot.
Federn als Schalltrichter
Ein Vogel wie der Uhu, der vor allem in der Nacht unterwegs ist, hat ein ganz besonderes Gefieder. Seine Deckfedern sind besonders weich und an den Außenkanten haben sie feine Zähnchen.
Dadurch entstehen keine Windgeräusche, der Uhu fliegt also lautlos durch die Nacht.
Die kurzen Federn rund um die Augen des Uhus sind wie ein Schalltrichter gebaut, mit dem der Nachtgreifvogel selbst das leiseste Mäusegetrippel im Laub hört. Seine Ohren sind nämlich nicht die wegstehenden Federbüschel am Kopf, sondern Schlitze, die im Gefieder seitlich der Augen liegen.
Für Schlafmützen, Sportler und schlaue Indianer
Auch für uns Menschen sind Federn bis heute sehr hilfreich: Wir füllen Winterjacken, Bettdecken oder Polster mit den kuschelweichen, wärmenden Daunen. Das bemerkst du spätestens nach der ersten heftigen Polsterschlacht ...
Und wer schon einmal Federball gespielt hat, der weiß, dass ein echter Federball nicht aus Plastik, sondern aus kleinen, rundum gesteckten Federn besteht.
Ein befiederter Pfeil saust viel weiter und gerader aus dem Bogen als einer ohne Federn.
Von Federpennal und Füllfeder
Hast du in deiner Schultasche ein Federpennal und fragst dich, warum das so heißt?
Ganz einfach: Noch vor 200 Jahren verwendeten unsere Vorfahren mit Vorliebe Gänsefedern als Schreibgeräte. Dazu tauchten sie den zugespitzten, hohlen Federkiel in ein Gläschen Tinte, und dieser füllte sich wie ein Strohhalm mit Schreibfarbe.
Damit konnte man zu mindest ein paar Buchstaben schreiben, bevor man den Kiel wieder eintunken musste. Schon praktisch, dass es heute Tintenpatronen und Federspitzen aus Metall gibt. Aber schön, dass zumindest der Name Füllfeder geblieben ist ...
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