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Paradeiser grob schneiden, die Zwiebel schälen und fein schneiden.
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Zwiebeln in Butter goldgelb anrösten. Mehl einrühren, kurz anschwitzen, die heiße Suppe angießen und mit einem Schneebesen glatt rühren. Lorbeerblatt, Paradeismark und Paradeiser zufügen und 15 Minuten lang köcheln lassen.
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Die Sauce durch ein feines Sieb streichen und mit Salz, Pfeffer, Zimt, Zucker und Essig abschmecken.
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Von den Paprikaschoten die Deckel abschneiden und das Kerngehäuse entfernen.
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Das Backrohr auf 170 °C Heißluft vorheizen.
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Die Zwiebel schälen, fein hacken und mit Knoblauch in Öl anschwitzen.
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Zwiebeln mit Faschiertem, Reis, Majoran und Petersilie vermengen und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
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Die Masse in die Paprika füllen und die Paprikastiele als Deckel aufsetzen.
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Paradeissauce in eine Auflaufform gießen und die gefüllten Paprika hineinsetzen. Mit Butter bestreichen und im Backrohr zugedeckt ca. 45 Minuten garen.
Gefüllte Paprika mit Paradeissauce
Robert Maruna hat uns das Rezept seiner Großmutter für Gefüllte Paprika verraten. In der Küche seiner „Chefköchin“ war er oftmals der junge Kochgehilfe und dieses Rezept ist ihm besonders in Erinnerung geblieben.
Die böhmische Kochkunst kennt viele Gerichte, und meine Großmutter kochte sie alle gern. Auf wenig Raum, dafür mit großem Herz. Wenn heute gefüllte Paprika aus dem Ofen kommen, riecht es nach früher.
Mit einer Prise Zimt
Groß war sie nicht, die Küche, in der meine Großmutter gekocht hat. Aber groß genug für die Chefköchin und ihren jungen Kochgehilfen. Viele Stunden und Ferientage haben wir gemeinsam in dieser kleinen Stube verbracht. Dort sehe ich uns heute noch, wenn ich meine Augen bloß lange genug geschlossen halte.
Und dabei kommt mir wieder dieser feine Geruch in den Sinn, den ich als Kind so gern mochte. Die Note ist süßlich und zugleich herb. Es riecht nach meiner Lieblingsspeise, nach gefüllten Paprika. Es riecht nach früher.
Meine Oma war ein quirliger Mensch, voller Tatendrang und Euphorie. Zwischen Gasherd, Kühlschrank und Speisekammer ist sie stets hin und her rotiert. Ich wiederum bin viel auf dem kleinen Holzschemel im Türeingang gesessen. Dort habe ich mit zwei Saurierfiguren um die Vorherrschaft über den Küchenboden gekämpft, während Oma die Zwiebeln gehackt, das Faschierte angebraten und die Paradeissauce im vergilbten Kochtopf aufgesetzt hat.
So war jeder von uns glücklich in seine Welt vertieft. Bis eines Nachmittags meine urzeitlichen Freunde dem Kochtopf zu nahe kamen und nach kurzem Aufflackern zerschmolzen. Nun, da ihr Aussterben besiegelt war, gab’s gegenüber Oma keine weiteren Ausreden mehr.
Und so habe ich in ihrer kleinen Küche vieles gelernt: wie man Zwiebeln schält, ohne eine einzige Träne zu verlieren; dass man sie unbedingt in Butter anbraten muss, damit sie ihren vollen Geschmack entfalten; und dass grüne Paprika zwar leicht bitter, mit einer Prise Zimt in der Paradeissauce allerdings ganz hervorragend schmecken.
Gefüllte Paprika in der Hitze des Backrohrs
Aber die allerwichtigste Lektion von Oma: Man muss die gefüllten Paprika kurz auskühlen lassen, wenn sie aus dem Backrohr kommen. Sie dampfen und köcheln nämlich in der Paradeissauce noch länger nach, und wenn man nicht aufpasst, verbrennt man sich Zunge und Gaumen.
Und dann: schmeckt man gar nichts mehr. Was wirklich schade gewesen wäre. Denn gefüllte Paprika kochte meine Oma wie keine andere. Zumindest war es in meiner kindlichen Vorstellung so. Und so ist es bis heute geblieben.
Zum Autor: Robert Maruna wagte nach dem Untergang seiner Spielzeug-Saurier den Aufstieg – und schreibt jetzt in Bergwelten über Höhenlagen.
Dieses Rezept erschien in Servus in Stadt & Land im August 2020 in der Rubrik „Aus Omas Kochbuch“.
Menge | Zubereitungszeit | Gesamtzeit |
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4 Portionen | 45 Minuten | 1:30 Stunden |
500 g | reife Paradeiser |
80 g | weiße Zwiebel |
20 g | Butter |
15 g | glattes Mehl |
250 ml | heiße klare Gemüsesuppe |
1 | Lorbeerblatt |
1 EL | Paradeismark |
Salz, Pfeffer | |
1 Prise | Zimt |
1 Prise | Zucker |
1 | Spritzer Kräuteressig |
8 | grüne Paprikaschoten |
80 g | weiße Zwiebel |
1 | kleine gepresste Knoblauchzehe |
2 EL | Rapsöl |
400 g | gemischtes Faschiertes |
200 g | gekochter Reis |
1 TL | getrockneter Majoran |
1 EL | gehackte Petersilie |
1 Prise | Muskat |
zerlassene Butter (zum Bestreichen) |