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So viel Wasser, dass später die Fische damit bedeckt sind, mit Essig, blättrig geschnittenem Wurzelwerk, ½ Zwiebel, Salz, Pfefferkörnern, Lorbeerblatt und Petersilie aufkochen.
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Die geschuppten und ausgenommenen Fische darin 20 bis 25 Minuten ziehen lassen, das Wasser soll dabei nicht mehr kochen. Die fertig gegarten Fische herausheben, in eine Schüssel oder Auflaufform legen und warm stellen.
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Die blättrig geschnittenen Zwiebeln im Schmalz glasig dünsten, mit etwas Fischsud aufgießen, salzen und pfeffern. Sauerrahm einrühren und alles einmal aufkochen lassen. Die Sauce heiß über die Fische gießen und mit Schwarzbrot servieren.
Gesottene Fische aus der Traun
Die besten Zutaten gibt’s an der Quelle: Zu Ehren von Petrus, dem Patron der Fischer, wurde am 29. Juni entlang der Traun in Oberösterreich der frische Fang gesotten – wie in diesem alten Rezept eines Traunfischers.
In den wunderbaren Auwäldern unterhalb des großen Traunfalls am Fluss kennt man sie noch, die alte Tradition des Fliegenfischens. Und so manch Einheimischer bereitet, die so gefangenen Fische noch nach dem vergriffenen oberösterreichischen Küchenklassiker: Gesottene Fische aus dem Buch „Hupfauf und Rauberbratl“ von Helga Litschel zu. „Der Peter-und-Pauls-Tag bringt die letzte Möglichkeit, Mittsommer zu feiern“, schreibt die Autorin. „Weil aber Petrus als Patron der Fischer gilt, sollte man ihn darüber hinaus durch Fischgerichte ehren.“
Damit‘s gut schmeckt
Für den Gesottenen Fisch werden verschiedene Fischarten zusammen im Sud gegart – je nachdem, was gerade ins Netz oder an die Angel gegangen ist. Das Ergebnis ist eine Art Eintopf aus gekochten Fischen, die zuletzt mit einer würzig abgeschmeckten Rahmsauce aufgegossen werden.
Es ist ein geradezu verschwenderisches Fischrezept, das tatsächlich nur aus einer Gegend stammen kann, in der Fisch in Hülle und Fülle zur Verfügung steht. Und nichts soll vom fangfrischen Geschmack ablenken.
Die geradezu biblisch einfache Beilage: Schwarzbrot.
Eine kurze Geschichte der Fliegenfischerei
Die Fischerei hat an der Traun seit Jahrhunderten große Bedeutung. Im „Lambacher Urbar“ des Stiftes Lambach gibt es darüber noch Aufzeichnungen aus dem Jahr 1463. Darin geht es sowohl um die „Fertfischer“, die hauptberuflichen Petrijünger, wie auch die „Steckwaida“, die nur im Nebenerwerb fischten.
Besonders die Bestände an Äschen waren enorm. Sie gingen erst durch den übermäßigen Fang der als Delikatesse begehrten Sprenzlinge, wie die einsömmrige Äsche genannt wurde, im 16. Jahrhundert zurück. Dennoch beflügelten die immer noch zahlreichen Äschen im frühen 20. Jahrhundert an den Flüssen Traun, Ager oder Vöckla die Fliegenfischerei.
An der Traun war auch der gelernte Schuhmacher Hans Gebetsroither daheim. Der Fischereiaufseher erfand in den 1930er-Jahren einen Wurfstil, der international bekannt wurde. Er ist heute als „österreichischer Wurf“ bekannt. Gebetsroither war eigentlich der Lagelträger berühmter Gäste, die zum Fischen kamen. Im „Lagel“, einer Art Holztrog, wurde damals die Angelausrüstung mitgeführt. Ein Stammgast war damals der Schweizer Hotelerbe Charles Ritz und Hans Gebetsroither wurde am Wasser zu seinem Freund – und vom Lagelträger alsbald zum Lehrer anderer Fliegenfischer aus aller Welt.
Dieses Rezept erschien in Servus in Stadt & Land im Juni 2014 in der Rubrik „Aus Omas Kochbuch“.
Menge | Zubereitungszeit | Gesamtzeit |
---|---|---|
4 Portionen | 10 Minuten | 45 Minuten |
1 Schuss | Essig |
200 g | Wurzelwerk |
0.5 | Zwiebel |
Salz | |
8 | Pfefferkörner |
1 | Lorbeerblatt |
einige Zweige Petersilie | |
1 kg | Süßwasserfische (z. B. Forellen, Saiblinge, Schleien oder Reinanken) |
3 | Zwiebeln |
1 EL | Schmalz |
Pfeffer | |
250 ml | Sauerrahm |