Kuchen & Torten

Großpetersdorfer Kochlöffelkuchen

Dieser südburgenländische Kochlöffelkuchen wurde ganz ohne Eier und Butter gebacken. Dafür kam, wenn die Marillenbäume reiche Ernte trugen, Anfang Juli die erste frisch eingekochte Marmelade in den Teig.

Großpetersdorfer Kochöffelkuchen, Marillen, Teller, Saft
Foto: Thomas Apolt
Eine Spezialität aus dem Südburgenland, die ganz ohne Butter und Ei auskommt.  

Man könnte meinen, es handle sich um einen Vorläufer der heute so beliebten Becherkuchen, nach dem Motto: abwiegen, verrühren, fertig. Aber offenbar waren auch Hausfrauen vor gut 100 Jahren – ungefähr so alt dürfte der Großpetersdorfer Kochlöffelkuchen sein – erfinderisch, wenn es galt, einfaches, gutes Backwerk zu zaubern.

  • Da wurden Eier gegen Mehl, Zucker oder andere Lebensmittel getauscht, die man selber nicht herstellte und für ein gutes Essen brauchte. Und aus der ersten frischen Marmelade hat man dann den Kochlöffelkuchen gebacken.

  • Nüsse – früher wurden Walnüsse verwendent, später dann die feineren HaselnüsseRosinen und Schokolade kamen ebenfalls in den Teig. Gab es gar keine Nüsse, wurden eben Kürbiskerne verwertet.

Damals wurde ausschließlich am Wochenende gebacken. Vor allem sonntags war nach dem Pflichttermin heilige Messe meist nicht viel Zeit, um ein Mittagessen samt Nachspeise zuzubereiten. Der Kochlöffelkuchen kam also gerade recht: Zutaten der Reihe nach von Hand vermischen, in eine Form füllen und backen.

Im Backbuch verewigt

Erhalten geblieben ist das Kuchenrezept auch in einem kleinen Büchlein: Vor 20 Jahren wurde nämlich das Großpetersdorfer Backbuch auf Initiative der katholischen Pfarrdamen der Gemeinde herausgegeben.

Es enthält 120 Rezepte, die zu diversen Pfarrjausen und Agapen von den Hausfrauen der Region über die Jahre gebacken wurden. Ausgewählt wurden sie gemeinsam mit einem Profi, dem ehemaligen Konditormeister der Ortes, Ladislaus Huszár.

Dieses Rezept erschien in Servus in Stadt & Land im Juli 2017 in der Rubrik „Aus Omas Kochbuch“.

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Menge Zubereitungszeit Gesamtzeit
1 Tortenform 30 cm Durchmesser 15 Minuten 1:15 Stunden
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Zutaten
400 g Marillenmarmelade
50 g Zucker
500 ml Milch
200 g Rosinen
100 g gehackte Hasel- oder Walnüsse
3 Rippe(n) gehackte Schokolade (ca. 100 g)
1 1/2 EL Natron
500 g glattes Mehl
Butter für die Form
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Zubereitung
  1. Das Backrohr auf 170 °C vorheizen.

  2. Marmelade, Zucker und Milch mit einem Kochlöffel verrühren, dann Rosinen, Nüsse, Schokolade und Natron einrühren, zuletzt das Mehl untermischen.

  3. In eine gut gefettete Kuchenform gießen (der Teig geht stark auf). Im Backrohr bei mittlerer Hitze ca. 1 Stunde backen.

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