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Die Semmel in Milch einweichen, ausdrücken und faschieren.
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Den Spinat bzw. die Kräuter mit Semmel, Eidottern und Petersilie vermischen und würzen. Dann die Brösel und zuletzt den steif geschlagenen Schnee unterheben.
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Die Masse in eine gut gefettete und mit Bröseln ausgestreute Auflaufform füllen, mit Butterflöckchen belegen und bei 160 °C ca. 30 Minuten backen.
Kräuterdorten mit Bärlauch
Die frühlingshaften Zutaten für diesen pikanten Auflauf sind je nach Saison Bärlauch, Spinat oder Brennnesseln. Semmel, Dotter und Milch sollte man auch parat haben.
Zur Geschichte des Gerichts
Die Wurzeln dieses bäuerlichen Frühlingsgerichts aus jungem Spinat und Eiern reichen bis ins Zeitalter des Barock zurück.
Bäuerliche Küche ohne Fleisch
Es war die Zeit der großen Feste und Banketts – zumindest für Kaiser, Fürsten und Regenten des 17. Jahrhunderts. Mochten draußen auch Kriege oder Hungersnöte herrschen, der herrschaftlichen Feierlaune tat das keinen Abbruch. Es gab Suppen und Braten, Fisch und Fleisch, Obst, Gemüse und Süßigkeiten im Überfluss.
Die bäuerliche Küche dagegen war lange nicht so üppig. Sie unterlag strengen Regeln, deren Einhaltung genau verfolgt wurde, um die Standesunterschiede auch bei Tisch festzuhalten. Fleisch war eine Seltenheit, wenn nicht überhaupt verboten. Die Bauern und ihre Familien ernährten sich in erster Linie von dem, was sie im Garten und auf dem Acker anbauten.
Frühling im Gemüsegarten
Das Rezept für die steirische Kräuter-Dorten findet sich im ältesten Kochbuch Österreichs: dem Koch- und Artzney-Buch, das 1686 in Graz erschienen ist. Für die Dorten brauchte es vor allem Eier und Spinat. Diese Frühlingszutaten gab es auf jedem Hof. Wurden die Tage länger, legten die Hühner wieder regelmäßig Eier. Und war der Schnee verschwunden, gab’s zarte Spinatblätter, Bärlauch und Wildkräuter.
In der Originalversion des Rezepts findet sich dazu noch folgende kuriose Angabe: In die Masse gehöre auch „ein Theil Ayr-Töpffel“, ein „Eier-Töpfel“ also. Dafür wurden Eidotter in saurem Rahm gekocht und anschließend noch „fein außgesigen“, was so viel bedeutet wie durch ein Sieb gestrichen. In späteren Versionen wurde das Eier-Töpfel durch Brösel ersetzt.
Hier geht es zum Rezept:
Menge | Gesamtzeit |
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4 Portionen | 1 Stunde |
1 | Semmel |
125 ml | Milch |
300 g | gekochter, gehackter Spinat (oder Bärlauch, Brennnesseln und andere grüne Frühlingskräuter) |
3 | Dotter |
2 EL | gehackte Petersilie |
Salz und Pfeffer | |
2 EL | Bröseln |
3 | Eiklar |
2 EL | Butter (zerlassen) |
2 EL | Bröseln |
40 g | Butter |