Der glückliche See – Rund um den Traunsee
Wahrzeichen wie das Kloster von Traunkirchen sind in der Region rund um den Traunsee genauso einzigartig wie ihre Bewohner. ServusTV „Heimatleuchten“ besucht diese und zeigt, warum man für das Schnitzerhandwerk nicht unbedingt alle Finger braucht.
Der malerische und glasklare See inmitten des oberösterreichischen Salzkammerguts gehört zu den schönsten Österreichs. Bereits die als anspruchsvoll geltenden Römer zeigten sich von der Region begeistert. Zum Zeichen ihres Wohlgefallens schmückten sie den Traunsee mit dem Beinamen Lacus Felix – „Der glückliche See“.
TV-Tipp: Heimatleuten, am 29.07.2022 und 20.15 Uhr – Der glückliche See – Rund um den Traunsee
Die Zeit und das Handwerk
Die Reise durch das oberösterreichische Salzkammergut startet bei Felix Mistelberger, der sich bereits in zweiter Generation um die alte Schlossuhr im Schloss Ort kümmert. Sie muss täglich neu aufgezogen werden, sonst bleibt am Traunsee sprichwörtlich die Zeit stehen. „Früher hat das der Vater gemacht, jetzt führ’ ich es fort“, erzählt er mit einem stolzen Lächeln im Gesicht. Sein weibliches Pendant findet sich indes in Neukirchen. Hier stellt Magdalena Melitta Moser gemeinsam mit ihrer Mutter unter anderem das erste Dirndl aus Hirschleder her. „Inspiriert von der 80 Jahre alten Hirschledernen meines Großvaters, die ich am Dachboden fand, fuhr ich spontan zum Gerber meines Vertrauens und erstand heimisches Hirschleder und fertigte sofort mein erstes Hirschledernes Dirndl an“, ist auch sie sichtlich stolz. Das war der Startschuss für ihr Unternehmen am Traunsee.
Morgens Lieferant, abends Pink Floyd
Im wahrsten Sinne des Wortes hoch hinaus geht es auch für Gerald Auinger. Er ist Hüttenwirt der Gmundner Hütte am Traunstein. Weil auf die 1.666 Meter hoch gelegene Hütte nur Fußwege führen, schleppt er in der Zeit, in der die Hütte geöffnet ist, nahezu täglich zwischen fünf und 20 Kilo in die Berge. Wenn man gut zu Fuß ist, schafft man die 1.000 Höhenmeter in drei Stunden. Und weil Gerald noch besser zu den Fingern ist, spielt er für seine Gäste oftmals spät abends auch ein kleines Ständchen auf der Gitarre - am liebsten etwas von Pink Floyd, versteht sich.
Fingerspitzengefühl
Dass Finger aber nicht immer eine Notwendigkeit darstellen, um das gut zu machen, was man gerne macht, zeigt Vogelschnitzer Fritz Lüftinger im Viechtaler-Haus. Wegen eines Arbeitsunfalls bei Holzarbeiten fehlen dem sympathischen Oberösterreich zwar drei Finger, aber „für meine Arbeit mit den Vögeln, die viel Fingerspitzengefühl erfordert, ist das Fehlen meiner Finger eigentlich ein Vorteil.“ Darüber staunt auch sein Kollegen Johann Hofstätter, ist doch der kleinste Vogel, der hier geschnitzt wird, gerade einmal drei Millimeter groß.
Heimatleuchten, 20:15 Uhr:
Zum Nachschauen: Ein Sommer wie damals – Seejuwelen
Zum Nachschauen: Ein Sommer wie damals - Flussjuwelen
29.07.: Der glückliche See - Rund um den Traunsee
05.08.: Sanfte Hügel, stramme Hendl – Im Sulmtal-Sausal
12.08.: Im Salzburger Seenland
19.08.: Die Gailtaler kumman – Kufen, Kranzl, Camembert
26.08.: Hin über d'Alm – Spiss – Steil, steiler, ganz hoch droben
Heimatleuchten besucht außerdem den Haubenkoch Johann Parzer, der die weltweit einzigartige Fischsalami herstellt, die beiden Hobls Junior und Senior, die mit der Herstellung von Büttenpapier auch heute noch ein Jahrhunderte altes und in Vergessenheit geratenes Handwerk ausführen und „Gisela“, einer der ältesten Dampfer der Welt, der bei der Traunseeschifffahrt zum prominentesten Mitglied der Flotte zählt.