Unsere Nationalparks – Wildes Thayatal
ServusTV erkundet in dieser Folge „Heimatleuchten“ den kleinsten Nationalpark Österreichs: das wilde Thayatal. Die einst fast vergessene Region ist heute Heimat für die letzten Tiere ihrer Art und Menschen mit Pioniergeist.
Lust auf mehr Geschichten aus der Heimat? Bei uns gibt es ab sofort die besten Folgen "Heimatleuchten" hier auf einen Blick.
Über Jahrzehnte blieb diese Region hinter dem Eisernen Vorhang verborgen. In dem Niemandsland hatte die Natur deshalb das Sagen und konnte sich frei von menschlichen Eingriffen entwickeln. Mittlerweile hat sich der nördlichste Rand Österreichs an der Grenze zu Tschechien einen Namen als Naturschatz gemacht und bietet Mensch und Tier einen außergewöhnlichen Lebensraum.
Die Sendung „Heimatleuchten“ ist immer freitags ab 20:15 Uhr auf ServusTV zu sehen. Weitere Infos und die Sendungen zum Nachsehen gibt es auf servustv.com/heimatleuchten.
Alte Getreidesorten
Das Thayatal gilt als eines der Zentren der biologischen Landwirtschaft in Österreich. Rund um Raab an der Thaya wird vor allem Biogetreide angebaut. In Raab selbst führt Lisa Dyk die Dykmühle in fünfter Generation. Dabei liegt ihr die Kultivierung fast vergessener Getreidesorten besonders am Herzen.
Ein Zuhause für die Letzten ihrer Art
Nationalparkdirektor Christian Übl erinnert sich noch gut an die Tage seiner Kindheit und den damaligen Blick auf die tschechischen Grenzsoldaten. Heute ist der Nationalpark ein grenzübergreifendes Gebiet und die österreichischen Nationalparkmitarbeiter arbeiten eng mit ihren tschechischen Kollegen zusammen, um gemeinsam die Artenvielfalt der Region zu bewahren.
Dabei greifen die Mitarbeiter des Nationalparks so wenig wie möglich ein. Sie schützen viel mehr und geben somit seltenen, vom Aussterben bedrohten Arten wie der bunten Smaragdeidechse, dem schwarzen Storch oder der europäischen Wildkatze ihren Lebensraum zurück.
Die Muschel der Thaya
In der Thaya selbst findet man einen weiteren Schatz: die Perlmuttmuschel. Einst gab es an der Thaya 89 Betriebe, die aus dem schillernden Werkstoff schöne Kostbarkeiten herstellten. Heute ist Rainer Mattejka der letzte noch verbliebene Perlmuttdrechsler Österreichs. Zwischen sechs und sieben Millionen Knöpfe verlassen jährlich seinen kleinen Betrieb. Doch mittlerweile stammt das verwendete Perlmutt nicht mehr aus der Thaya, sondern aus Zuchtfarmen von der ganzen Welt. Die Herstellung der Knöpfe erinnert allerdings noch stark an alte Zeiten.
Ungestörte Artenvielfalt
Im Nationalpark Thayatal arbeitet man ganz anders als in einem konventionellen Wirtschaftswald. Hier soll sich der Wald und die Natur so entwickeln, wie sie es mögen. Dadurch entsteht ein Paradies der Artenvielfalt - und nur so kann der kleinste Nationalpark des Landes ein prachtvolles Zuhause für fast fünfzig Prozent aller heimischen Arten bieten.
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