Erntedankfest-Bräuche in Österreich
Ende September bis Mitte Oktober wird im Land Erntedank gefeiert. Doch warum tragen wir eine Krone aus Korn in die Kirche?
Wenn das Korn geschnitten, die Ernte eingefahren und der Wein gelesen ist, ist es Zeit, dankbar für die Ernte zu sein und sie zu feiern. Jetzt halten in den Kirchen die Erntekronen Einzug, prall gefüllte Gabenkörbe und Weintaufen markieren den Höhepunkt des bäuerlichen Jahresablaufs.
Die Erntekrone
Das wohl auffälligste Symbol des Erntedankfestes ist die Erntekrone, die es in den unterschiedlichsten Abwandlungen in ganz Österreich und Deutschland gibt. Sie entwickelte sich vermutlich aus den schlichten Kränzen, die Erntearbeitern ihrem Dienstherren einst zum Abschluss der Feldarbeit überreichten.
Beim Binden der Kronen helfen meist alle aus einem Dorf mit und jeder Bauer spendet von seinem Korn. Bei einer Prozession wird die Krone in die Kirche getragen und gemeinsam mit den Erntegaben wie Honig, Eier, Obst und Gemüse gesegnet.
Getreidesträußchen, Salz und Samen
Vielerorts werden beim Gottesdienst in der Kirche auch kleine Gaben wie Getreidesträußchen, kleine Säckchen mit Samen, Salz oder Körnern verteilt. Manche Gottesdienstbesucher stecken diese Sträußchen später auf dem Feld oder am Grab in die Erde. Nach der Messe gibt es Most und Brot.
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Weitere Bräuche zur Erntezeit
Ein liebenswerter Brauch ist das „Ruabfeldln“ in Gößl am Grundlsee. Am letzten Sonntag im Oktober bewirten die Kinder des Dorfes die erwachsenen Gäste mit Tee, Maroni und Sterz und musizieren. Das Fest stammt aus der Zeit, als die Kinder den Eltern das Essen auf Feld brachten, damit diese keine wertvolle Erntezeit verloren.
Ebenfalls ein Erntedankbrauch ist der „Hiataeinzug“ in niederösterreichischem Perchtoldsdorf. Er geht zurück auf die Zeit, wo ein „Hiata“ die Weinberge bewachte. Eine Hütestange zeigte Dieben an, dass an diesem Weinberg ein Wächter seinen Dienst verrichtet. Am Ende der Saison legte man den Hiatabaum um und feierte mit einem Umzug und Festmahl.
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