Ein Wunder namens Dahlie: Sorten, Pflege und richtig überwintern
Ihre Blütenköpfe erinnern an Seerosen, Kakteen oder Pompons, ihre reiche Farbenpracht ist überwältigend: Dahlien. Erfahren Sie hier, was man über das Setzen, Pflegen und die schönsten Dahlien-Sorten wissen muss.
Im Herbst ist die Zeit gekommen, sich an der Blütenkraft von Dahlien zu erfreuen – und sich diese für das nächste Jahr zu sichern.
Was es über Dahlien zu wissen gibt
Geschichte: Schon vor 200 Jahren wurden die ersten schönen Blumen der Azteken in Europa kultiviert. Zu verdanken haben wir das dem berühmten Weltenbummler und Pflanzenjäger Alexander von Humboldt, der ihre Samen von Expeditionen mitbrachte. Erst wollte man die Knollen wie Kartoffeln verspeisen, was sich allerdings als nicht sehr genießbar herausstellte. Dann erkannte man das züchterische Potenzial der Blüten.
Dahlien verfügen über achtfache Chromosomensätze – der Mensch hat einen zweifachen –, spalten bei Kreuzungen extrem auf und lassen sich daher besonders gut für züchterische Zwecke verwenden.
Der Name „Dahlie“ geht übrigens auf den schwedischen Botaniker Andreas Dahl zurück, einen Schüler des Wegbereiters der botanischen Nomenklatur Carl von Linné.
Dahlien gehören zu den Korbblütlern. Ihre Blüten sind, botanisch gesehen, Blütenstände; jedes scheinbare Blütenblatt ist eine eigene Zungenblüte. Bei manchen Sorten kann man die Röhrenblüten im Inneren sehen, viele Dahlien aber blühen, wie es in der Fachsprache heißt, gefüllt und bestehen überwiegend aus Zungenblüten.
Trotzdem tummeln sich auch auf ihnen Hummeln und Bienen auf der Suche nach Nektar. Das Gebrumme rund um die Zungenblütler ist allerdings nicht ganz selbstverständlich. Wer sich so eine Zungenblüte genau anschaut, sieht erst am Ende der Zunge die Staubgefäße. Pollen müssen da sein, sonst könnte man keine Samen abnehmen. Insekten sind aber bequem und fliegen bevorzugt dorthin, wo der Tisch reich gedeckt ist.
Die Pflanzen erfreuen nicht nur das Auge, man kann sie auch essen: die roten sind die süßesten. Über einen Salat gestreut wirken Dahlien überaus dekorativ, auch auf einem Butterbrot machen sie gute Figur.
Wie sollte man Dahlien düngen?
Bei Dahlien entstehen die intensivsten Farben durch kühle Nächte, im Sommer sind die Töne etwas blasser. Auch Nährstoffe im Boden beeinflussen ihre Blühbereitschaft. Wird zu viel gedüngt, produzieren die Pflanzen hauptsächlich Blattmasse. Wenn zu viel Stickstoff eingebracht wird, bilden sich nur kleine Blüten, und auch die Knollen entwickeln sich schlecht – was im nächsten Frühjahr für Enttäuschung sorgen kann: Sie zerfallen dann förmlich zu Staub.
Daher lautet die Devise beim Düngen: Weniger ist mehr. Beim Auspflanzen reicht eine Dosis Spezialdünger, der im Verhältnis der Hauptnährstoffe verstärkt Kali und Phosphor enthält. Später genügt es, alle drei Jahre gut verrotteten Kompost einzuarbeiten.
Sind Dahlien winterhart?
Nein, Dahlien sind nicht winterhart. Die mexikanischen Knollengewächse können bei uns nicht im Freien überwintern, sie würden erfrieren. Deshalb gräbt man sie möglichst spät – nicht vor dem 20. Oktober und bis spätestens Mitte November – aus.
Ein Zeichen für den richtigen Zeitpunkt ist meist das schwarze, erfrorene Laub. Man klopft die Erde ab und schlichtet sie luftig in Kisten.
Wer Sägespäne zur Hand hat, kann eine Lage Späne drunterstreuen. Etwa eine Handbreit Stiel wird an den Knollen belassen, da die neuen Triebe im nächsten Jahr am Stiel und nicht direkt an der Knolle entstehen.
Nun warten die Speicherorgane der Dahlien in kühlen, eher dunklen Räumen oder im Erdkeller auf den Frühling.
Im April dürfen sie wieder zurück ins Gartenbeet; zu große Knollen werden vor dem Auspflanzen geteilt.
Wie halten Dahlien lange in der Vase?
Der Herbst ist dann die Zeit, in der sich die Dahlien für die sorgsame Pflege bedanken. Als optisch reizvolle Schnittblumen halten sie in der Vase etwa fünf Tage. Damit sie lange halten, sollte man möglichst wenig Wasser in die Vase geben und regelmäßig geringe Mengen nachgießen. Die weichen, fleischigen Stiele sind nämlich sehr anfällig für Bakterien und Fäulnis.
Ein Dahlienstrauß sollte auch niemals in der Sonne stehen, seine Blätter dürfen keinesfalls ins Wasser ragen.
Schneckenschutz für Dahlien
Draußen im Garten setzen vor allem Schnecken dem gesunden Wachstum zu. Schnecken sind gnadenlos; sie können die jungen Pflänzchen eines Beetes innerhalb kürzester Zeit kahlfressen.
Wichtig ist deshalb, gleich beim Einsetzen der Knollen biologisches Schneckenkorn zu streuen, selbst wenn die Tiere noch gar nicht da sind. Noch besser ist es, die Dahlien in Töpfen vorzuziehen, dann werden sie größer und kräftiger und stecken später die Angriffe besser weg.
Dahlien-Sorten in der Übersicht
Magic Night
Gruppe: Halskrausen-Dahlie
Blüte: klein, 10–15 cm Durchmesser, schwarzrot mit weißer Krause
Höhe: 120–150cm
Besonderheiten: spektakuläre FarbkombinationJugendstil
Gruppe: Ball-Dahlie
Blüte: klein, 10–15 cm Durchmesser, rosa, purpurfarbene Sprenkelung und Zentrum (wirkt insgesamt fliederfarben)
Höhe: 80–110 cm
Besonderheiten: eigene Züchtung von Dr. Gerhard Wirth (Vater des Gärtners)Bishop of Llandaff
Gruppe: Halskrausen-Dahlie
Blüte: klein, 10–15 cm Durchmesser, scharlachrot, Duplex-Dahlie (hat zwei Blütenkränze zu je 8 Zungenblüten)
Höhe: 80–110 cm
Besonderheiten: dunkles Laub, Fernwirkung, nicht für dunkle Gärten geeignetUranus
Gruppe: Hirschgeweih-Dahlie
Blüte: mittelgroß, 15–20 cm Durchmesser, lachsorange
Höhe: 120–150 cm
Besonderheiten: reichblühende Neuzüchtung von Gärtner DI Gerhard WirthCosta Blanca
Gruppe: Kaktus-Dahlie
Blüte: mittelgroß, Durch- messer 15–20 cm, weiß
Höhe: 80–110 cm
Besonderheiten: sehr reich blühendBiedermannsdorf
Gruppe: Semikaktus-Dahlie
Blüte: groß, 20–25 cm Durchmesser, gelb-rot gesprenkelt
Höhe: 120–150 cm
Besonderheiten: bewährte Schnittsorte, „Mainau- Dahlienkönigin“, Selektion aus der Sorte „Vulkan“Fabuleux
Gruppe: Dekorativ-Dahlie
Blüte: riesenblütig, über 25 cm Durchmesser, lila bis weinrot, spätblühend
Höhe: 120–150 cm
Besonderheiten: anfällig bei Regen, in manchen Jahren späte Blüte.
Pflanzenporträt: Dahlie (Dahlia)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Herkunft: Mexiko, bei uns nicht winterhart, die Knollen müssen im Haus überwintert werden.
Standort: Sonnig, windgeschützt. Boden: Jeder normale, gut wasserdurchlässige Boden; nicht zu viel Stickstoff düngen.
Blüte: Frühsommer bis zum ersten Frost.
Wuchs: Je nach Sorte zwischen 30 und 150cm hoch.
Farbe: Alle außer Blau.
Sorten: Nach Blütenformen in Gruppen eingeteilt, und zwar in Einfachblütige, Anemonenblütige, Dekorativ-, Halskrausen-, Seerosen-, Ball-, Pompon-, Kaktus- und Semikaktus-Dahlien.
Garten: Im April Knollen setzen oder im Mai nach den Eisheiligen auspflanzen; große Knollen teilen. Vorkultur in Töpfen hilft gegen Schneckenfraß. Später zum Schutz vor Wind und Regen rechtzeitig anbinden und verblühte Blüten regelmäßig ausputzen, denn das fördert die Nachblüte.
Pflege: Bei hohen Sorten gleich beim Pflanzen einen stabilen Stützstab setzen. Während des Sommers mehrmals düngen und für ausreichend Feuchtigkeit sorgen.
Die Tipps zur Dahlien-Pflege stammen von:
Dahlien-Kultur DI Gerhard Wirth
www.dahlienwirth.at
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