Frühlingsknotenblume: Pflanzen, Pflege und Tipps
Die Frühlingsknotenblume ist die große Schwester des Schneeglöckchens. Ihre bauchigen Blüten leuchten schon ab Februar in der Wintersonne.
Der botanische Name der Frülingsknotenblume – Leucojum – bedeutet „weißes Veilchen“ und spielt auf Farbe und Duft der weißblütigen Schönen mit den runden Formen an. An sonnigen Plätzchen in feuchten Au- und Mischwäldern nicken einem ihre bauchigen weißen Glockenblüten mit dem gelbgrünen Punkt an der Spitze der Blütenblätter schon im Februar entgegen.
Im Volksglauben gilt die Frühlingsknotenblume mit ihrem reinen Weiß seit langer Zeit als klassische Marienpflanze. Bereits um 1420 taucht sie auf den Gemälden „Paradiesgärtlein“ und „Madonna in den Erdbeeren“ des sogenannten Oberrheinischen Meisters auf. Ebenfalls schon im Mittelalter holte man sie als Zierpflanze in den Garten.
So auffällig sie eigentlich ist, so häufig wird sie verwechselt. Kaum einer, der an Frühlingsknotenblumen vorübergeht und nicht ebenso verzückt wie falsch ausruft: „Ah, Schneeglöckchen, wie schön!“
Die Unterschiede zum Schneeglöckchen
Zugegeben, die beiden ähneln einander, beide sind Zwiebelpflanzen und gehören auch zur selben Pflanzenfamilie, den Amaryllisgewächsen. Aber ständig für jemand anderen aus dem eigenen Verwandtenkreis gehalten zu werden, muss auf Dauer sogar für eine Pflanze kränkend sein. Daher folgt an dieser Stelle der ultimative Unterscheidungskatalog zwischen Frühlingsknotenblume (Leucojum vernum) und Schneeglöckchen (Galanthus nivalis):
Frühlingsknotenblumen haben glockige Blüten mit sechs gleich langen Blütenblättern, die zu einem verdickten Zipfelspitz auslaufen, den ein grüngelber Punkt ziert.
Die kleineren, ebenfalls weißen Schneeglöckchenblüten hingegen haben drei lange äußere und drei kurze, verwachsene innere Blütenblätter, die statt eines Punktes ein grüner Fleck in Form eines auf den Kopf gestellten V schmückt. Schaut man genau hin, kann man sie sofort unterscheiden.
Große Kolonien sind sehr selten
Wohl blühen beide von Februar bis April, aber nicht ganz in denselben Lagen. Schneeglöckchen lieben es etwas sonniger und wärmer, Frühlingsknotenblumen mögen es etwas kühler und feuchter. In höheren Lagen findet man nur mehr sie.
Und noch etwas unterscheidet die beiden: Schneeglöckchen bilden gern riesige Kolonien. Zwar lieben auch Frühlingsknotenblumen das Gruppenleben. Weitläufig bewachsene Flächen sind sehr selten.
Ein Ort, an dem eine solche Rarität zu bestaunen ist, ist der mit Eschen und Erlen bestandene Mühlwald nahe dem oststeirischen Etzersdorf-Rollsdorf, das die Frühlingsknotenblume sogar im Gemeindewappen verewigt hat. Die duftenden, weißen Glocken bedecken hier ab Ende Februar gut 3,5 Hektar Waldboden.
Auch insgesamt braucht Österreich über seine natürlichen Bestände an Frühlingsknotenblumen nicht zu klagen. Man findet sie überall – mit Ausnahme des Rheintals und Wiens.
Und dann sind sie plötzlich weg
Die Frühlingsknotenblumen nutzen die kurzen spätwinterlichen Wochen, in denen die Sonne durch die blattlosen Äste bis zum Boden scheint, zum Blühen. Sobald sich das Blätterdach der Wälder schließt, blühen sie ab. Es bleibt der dicke grüne Fruchtknoten, dem sie ihren Namen verdanken.
Auch ihre Blätter verschwinden, und im Frühsommer ist nichts mehr von ihnen zu sehen – bis zum nächsten Februar.
Frühlingsknotenblume(leucojum vernum)
Andere Namen: Märzenbecher, Märzglöckchen, Großes Schneeglöckchen.
Familie: Amaryllidaceae (Amaryllisgewächse).
Blütezeit: Frühlingsknotenblumen blühen von Mitte/Ende Februar bis April.
Standort: Sie wachsen auf nährstoffreichen, leicht sauren, tiefgründigen Böden in Au- und Laubwäldern, auf feuchten Wiesen und an Bachufern mitunter bis auf 1.600 Meter Seehöhe. Auch als Gartenpflanze schätzen sie lichte, feuchte Standorte. Sie wachsen am liebsten in der Gruppe.
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