Zwetschke: Standort, Sorten und Verarbeitung
Jetzt blitzen sie strahlend blau durch grüne Baumkronen und verheißen süßen Fruchtgeschmack. Und obendrein machen Zwetschken Gärtnern auch beim Ernten Freude, weil sie schön langsam von außen nach innen reifen.
Pflaume oder Zwetschke, was ist nun richtig? Beides, denn die Zwetschke (auch Zwetschge oder Zwetsche) bildet eine Unterart der Pflaume (Prunus domestica). Beide zählen zum Steinobst und sind eng mit der Ringlotte (auch Reneklode oder Reineclaude), dem Kriecherl und der Mirabelle verwandt.
Eine kunterbunte Familie
Echte Pflaumen haben eine runde bis ovale Form, während die Zwetschken eher spitz zulaufen und sich leicht vom Kern lösen lassen. Die Pflaumen stammen wahrscheinlich aus einer zufälligen Kreuzung von Schlehdorn mit Kirschpflaume. Sie waren bereits in der Antike bekannt und wurden um 150 v. Chr. vom Römischen Reich aus in Europa verbreitet. In Österreich und auch in Süddeutschland machen wir in der Bezeichnung kaum einen Unterschied zwischen Zwetschken und Pflaumen.
Die Mirabellen wiederum sind kirsch-groß, kugelrund und gelb.
Ringlotten hingegen können sowohl in gelber als auch in grüner, rötlicher oder violetter Farbe schillern. Ringlotten verdanken ihren Namen übrigens der französischen Königin Claudia (Reine Claude), die im 15. Jahrhundert lebte und zu deren Zeit die Frucht in Frankreich erstmals gezüchtet wurde.
Zwetschkenschnaps hilft immer
Pflaumen werden hauptsächlich zur Herstellung von Marmelade oder Kompott sowie zur Schnapsbrennerei verwendet. Da sie beim Kochen zerfallen, nimmt man sie nur ganz selten zum Kochen oder Backen.
Aus Zwetschken werden Marmelade, Kompott und natürlich „Powidl“ hergestellt. Weil sie beim Kochen ihre Form behalten und sich nicht auflösen, verarbeitet man sie gerne in Kuchen und natürlich zu Zwetschkenknödeln, denen kaum jemand widerstehen kann. So geht es einem auch mit dem Zwetschkernen, dem Schnaps, der in allen Lebenslagen hilft.
Übrigens: Was wir als Sliwowitz kennen, bezeichnen die Deutschen als „Zwetschgenwasser“.
Der beste Standort für Zwetschken
Die meisten Pflaumen und Zwetschken gedeihen auf sonnigen Standorten und in tiefgründigen Böden gut und erweisen sich als ziemlich frosthart.
Einige sind selbstfruchtbar, andere brauchen einen Befruchtungspartner – dieser kann von jeder Steinobstart der Familie sein.
Die Wuchshöhe und Stärke des Baumes wird weitgehend durch die Unterlage bestimmt. In Hausgärten pflanzt man Bäume, die auf mittelstark wachsenden Unterlagen veredelt wurden. Die beste Jahreszeit dazu ist der Herbst.
Wenn Zwetschkenbäume in manchen Jahren weniger tragen, liegt das oft an Spätfrösten und einem nasskalten Frühling. Darunter leiden die Blüten, bei schlechtem Wetter fliegen nämlich auch die Bienen weniger fleißig.
Zwetschken-Sorten
Die besten Sorten: Katinka: mittelgroße dunkelviolette bis blaue Früchte; ab Mitte Juli erntereif, selbstunfruchtbar, scharkatolerant. (Das Scharkavirus ist eine gefürchtete Steinobstkrankheit, gerade bei Zwetschkenbäumen. Wenn es in der Gegend verbreitet ist, unbedingt eine tolerante Sorte pflanzen.)
Hanita: große blaue Früchte; ab Juli/August erntereif, selbstfruchtbar, scharkatolerant. Cacaks Fruchtbare: blaubereifte Früchte; Ende August/Anfang September erntereif, sehr ertragreich.Hauszwetschke: kleine Früchte; ab Anfang September erntereif, selbstfruchtbar, aber nicht scharkatolerant.
Wirkung: In Zwetschken steckt viel Kalium, das den Wasserhaushalt und den Blutdruck reguliert. Besonders dunkelviolette Früchte enthalten Antioxidantien, die freie Radikale im Körper bekämpfen. Zwetschken helfen bei Leberleiden, Rheumabeschwerden und Gicht, wirken abführend und stärken die Nerven mit Vitamin B.
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